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2257 - Der Mikrodieb

Titel: 2257 - Der Mikrodieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und unauffällig."
    Wir sahen uns an. Tamara Jegerova sprach es als Erste aus. „Ascari da Vivo!"
    Ein schlimmer Verdacht, gewiss, aber die Arkonidin war die Einzige in diesem Schiff, der wir so etwa zutrauten.
    Jenna Darfour sank in den Sessel vor ihrem Terminal. „Ich verständige die Hauptleitzentrale."
    „Nein, warte! In der Schiffsführung wissen sie doch ganz genau, was gespielt wird.
    Kantiran schwebt so lange in Lebensgefahr, wie sich die Mascantin an Bord befindet.
    Bully hat ihnen selbstverständlich einen Aufpasser zugeteilt."
    Henner Fernand beendete seine Umrundungen der defekten Positronik. „Meinst du Gucky?"
    Ich nickte. „Seinen parapsychischen Fähigkeiten entgeht nichts. Dass die Mascantin mentalstabilisiert ist, dürfte ihn dabei kaum stören. Er informiert sich aus den Gedanken des Drons."
    Selbstverständlich überwachte er auch Kantiran und Mal Detair. „Die nächsten achtundvierzig Stunden installieren wir überall dort Mikrokameras, wo noch keine sind", sagte ich. „In Abstell- und Lagerräumen. Wer weiß, was der Unbekannte noch alles unternimmt, um seine wahren Absichten zu verschleiern."
    Alarm auf Deck 10!
    Das Bild erschien schneller auf dem Monitor, als ich hinschauen konnte. Flüchtig erkannte ich eine Bewegung. Sie stammte von einem der Kadetten auf ihrem Kontrollgang. Der Offiziersanwärter spurtete in die Richtung, aus der das Heulen der Sirene dräng.
    Ich rannte zum Ausgang. „Wir kommen!"
    Dicht hintereinander stürmten Tarn und ich in den Korridor. Der Antigravschacht lag keine zwanzig Meter entfernt. Wir spurteten hin, warfen uns in das bereits aufwärts gepolte Feld. Die Steuerpositronik wusste Bescheid, sie beschleunigte das Feld und bremste uns rechtzeitig wieder ab. Ein sanfter Schubs beförderte uns hinaus in den Korridor.
    Der Alarm kam von rechts. „Diesmal ist es eine der biochemischen Abteilungen", hörte ich eine Männerstimme aus dem Funkgerät. „Das Ganze wird immer dubioser."
    Es erweckte vielleicht den Anschein mit Absicht. Ich war sicher, es steckte eine gehörige Portion Kalkül dahinter.
    Die Wegstrecke war zu lang. Als wir ankamen, gab das Positroniksystem schon wieder Entwarnung.
    Einer der Wissenschaftler erwartete uns unter dem Eingang. Von weitem erinnerte er an Myles Kantor. Eine Haarsträhne hing ihm in die Stirn, er stand leicht gebeugt da, als könne er die Last der Verantwortung nicht schultern. Als wir näher kamen, sah ich die unzähligen Fältchen in seinem solariumgebräunten Gesicht. Er wirkte mindestens zehnmal so alt wie unser Aktivator tragender Chefwissenschaftler auf Terra. „Ich brauche eine komplette Bestandsaufnahme", stieß ich hervor. „Möglichst sofort.
    Alles, was fehlt oder nicht mehr am selben Platz ist wie zuvor. Jede Veränderung, sei sie auch noch so klein, bedeutet etwas."
    „Brauchst du die molekularen Veränderungen auch?" Er schien einen Scherz machen zu wollen. „Auch die."
    „Das ist nicht dein Ernst!"
    „Doch."
    Mit einem Ausdruck der Verzweiflung im Gesicht verschwand der Mann in einem Nebenraum.
    Ich setzte mich mit Jenna in Verbindung. „Du hast den Lageplan der gesamten oberen Halbkugel vor dir. Was liegt in der Nähe unseres Standorts?"
    „Eine Medoabteilung sowie ein Lagerareal für Haushaltsgeräte", drang ihre Stimme aus meinem Funkempfänger, „also zum Beispiel kleine, tragbare Antigravprojektoren, Kommunikationseinrichtungen, Elektromotoren für Ventilatoren und so weiter."
    Elektromotoren ...
    Ich stürmte davon. Tarn hatte Mühe, mir zu folgen. „Jenna, sind auch siganesische Produkte darunter?"
    „Unter anderem."
    „Lass dir doch nicht alle Würmer aus der Nase ziehen. Auch algustranische und solche von Swoof on?"
    „Ja!"
    „Danke."
    Tamara Jegerova keuchte hinter mir her. „Was hast du vor, Alf?"
    Ich schüttelte den Kopf. „Kein Wort! Der Unbekannte hört vermutlich mit."
    An der Medoabteilung bog ich ab. Am Ende des Korridors lag eine kreisrunde Halle.
    Einer der Antigravs zwischen den Wohnetagen und den wissenschaftlichen Abteilungen mündete hier.
    Ich gab Tarn Handzeichen, den Schacht zu blockieren und niemanden durchzulassen.
    Ich stürmte auf den Eingang zum Lagerareal zu. Ventilatoren schloss ich ebenso aus wie Küchengeräte. Kommunikationseinrichtungen kamen schon eher in Frage. Am nächsten lag ich garantiert bei Antigravprojektoren und Elektromotoren.
    Die Tür öffnete sich, bevor ich die Kontaktfläche berührte. Automatisch ging mein Griff zur rechten Seite, wo im

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