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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wohin fliegt der als Nächstes?"
    „Nach ... äh ... Aon, zu den Cortezen."
    Die Augen des Jungen begannen zu leuchten. „Zu den Cortezen? Unseren alten Widersachern? Ja, ich weiß, jetzt sind sie's nicht mehr, aber früher ... als Pandarik den Planeten Arwitch unterjochte und dann hier auf Parrakh starb. OMann, ich könnte die Cortezen kennen lernen und mir in den Holo-Museen die alten Kämpfe ansehen."
    Ich nickte ernst. „Stimmt. Und du könntest die berühmtesten Schlachten nachspielen. Das würde deine Fähigkeiten als Jägerpilot sicher enorm steigern."
    „Wo ist euer Raumschiff?"
    „Wir ... äh ... ich kann dich hinbringen. Aber vorher wollte ich eigentlich noch auf die andere Seite der Stadt, um mir dort das P-Dock anzusehen."
    „Ich komme mit."
    Unwillkürlich sträubten sich mir die Schnurrhaare. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Ich bin recht auffällig und scheue ein wenig die Öffentlichkeit ..."
    „Du brauchst dich deines Aussehens nicht zu schämen", sagte er gönnerhaft. „Wir Arvezen, besonders die jüngere Generation, stehen Fremdlebewesen sehr tolerant gegenüber. Für uns seid ihr wie ... wie ... na ja, eben wie irgendwelche Kybb."
    „Du meinst", feixte ich, „ihr beurteilt niemanden nach seinem Aussehen?"
    Der Junge nickte. „Wir sind sehr tolerant."
    Mir ging durch den Kopf, dass es hilfreich sein könnte, mich in Begleitung des Jungen zu bewegen.
    Ich wollte nicht ständig im Schutz des Deflektorfeldes spionieren. Irgendwann würde man mich entdecken. Die Sicherheitsanlagen im Dock waren bestimmt sehr hochwertig. Da hielt ich es lieber mit der Devise: den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen.
    Ich hatte schon einen Plan, wie ich meine Erkundungen am besten durchführte. „Wie heißt du noch gleich?", fragte ich.
    Taff Ogtan war sein Name, und wie ich vermutet hatte, gehörte er zu der Art Jugendlichen, die keine Gelegenheit ausließen, sich in Szene zu setzen. Außerdem kannte er sich überall in der Stadt sehr gut aus. Auch in dem Werftbezirk auf der anderen Seite Pallturnos, P-Dock genannt. „Ich habe mir das folgendermaßen gedacht", sagte ich.
    Es wunderte mich nicht, dass er sofort auf meinen Plan ansprang. Ich hatte ihn auf dem richtigen Fuß erwischt. Er war jetzt ganz versessen darauf, mit unserem angeblichen Weltraumzirkus nach Aon zu fliegen, und dafür war er zu allem bereit.
    Wenn ich es verlangte, würde er über uns schweigen.
    Ich teleportierte uns in einen verlassenen Schuppen, schärfte ihm noch einmal ein, dass er kein Wort über uns verlieren sollte, und bat ihn, die nötigen Dinge zu besorgen. Es dauerte auch nicht lange, bis er mit einer Leine, einem Kopftuch, einem Schleier und einer weiten Hose zurückkehrte. „Großartige Wahl", murmelte ich, als er mir die Sachen auf den Armen hinhielt.
    Ich zog den Kampf anzug aus und verstaute ihn an einer Stelle, an der ich ihn mühelos wieder finden würde. Dann wickelte ich mir das Tuch um den Kopf und hängte mir den Schleier vor die Nase.
    Anschließend stieg ich in die Hose, die so weit geschnitten war, dass ich in ihr, hochgeklappt, auch meinen Biberschwanz unterbringen konnte, und zog die Strippe zu, die in Hüfthöhe durch den Bund verlief. „Gehen wir", sagte ich und drückte dem Jungen die Leine in die Hand.
    Draußen herrschte längst nicht der nüchterne Werftalltag, den man hier hätte vermuten können.
    Immerhin lag das P-Deck am Stadtrand von Pallturno, wo sich - wie auf vielen Planeten - die eher seltsamen Gestalten und die Gestrandeten tummelten. Hier wurde nicht nur gearbeitet, hier war auch der Jahrmarkt zu Hause, und darauf beruhte mein Plan.
    Das Werftgelände war mit einem Energiezaun und einem Prallfeld abgeriegelt, aber davor bewegten sich auf einem Jahrmarkt nicht nur viele Arvezen, sondern auch die Angehörigen zahlreicher Fremdvölker, die es irgendwann auf diese Welt verschlagen hatte. Ein kleiner Außerirdischer mit Fell, der an einer Leine geführt wurde, würde hier vielleicht bestaunt, aber nicht für ungewöhnlich oder gar bedrohlich gehalten werden.
    Beste Voraussetzungen für ein bisschen gute alte Spionage.
    Als wir durch die Menge schritten, kamen wir an einer Attraktion nach der anderen vorbei. Auf Antigravschleudern, in denen jauchzende Jugendliche bis in dreihundert Meter Höhe geworfen und wieder aufgefangen wurden, folgten Spiegelkabinette, die nicht nur die Gestalt verzerrten, sondern die besonderen Merkmale der jeweiligen Person herausfilterten und auf einen

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