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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stammes, solange er zurückdenken konnte.
    Nur durch seine furchtbare Schuld! Er hätte dies alles verhindern können, wenn er den Mut gehabt hätte, den so hoffnungsvollen und glücklichen Prinzen zu enttäuschen. Und wenn es nur um einen Aufschub des Hochzeitsfluges um einen Tag gegangen wäre.
    Die Königsfamilie tot! Die Heilige Ikone zerstört! Das Glück der Tabtree von Scherydann war vernichtet.
    Er war für sie verantwortlich gewesen. Ihm, wie schon all seinen Vorgängern, war sie anvertraut gewesen. Und so groß der Schmerz um das junge Prinzenpaar auch in ihm war, so konnte er doch nur an das eine denken, das Unvermeidliche, das, was ihm nun zu tun blieb.
    Sein Leben war mit dem Verlust der Ikone ebenfalls verwirkt. Es gab nur eine Buße für ihn: sich selbst zu richten. Die Alternative wäre ein Leben mit der Schuld, das kein Leben mehr wäre. Er würde sich nicht verstellen können. Die Tabtree würden ihm seine Schuld ansehen und ihn verachten, ausstoßen, vielleicht sogar ächten und jagen. Aber auch wenn er den Mut aufbrächte, würden sie ihn für alle Zeiten als denjenigen in Erinnerung behalten, der ihnen das Unglück gebracht hatte. Es sei denn ...
    Ein Gedanke stieg aus Sonders Unterbewusstsein herauf: Es sei denn... er opferte sein Leben im Kampf!
    Der Gedanke erschien ihm ebenso vermessen wie seine Eigenmächtigkeit. Er hörte das Wehklagen, das Weinen und die Rufe der Tabtree in seinem und den anderen vier Trawindern, die unbehelligt geblieben waren und noch über der Absturzstelle kreisten. Bald würden sie nach Scherydann zurückkehren, erfüllt von Trauer, Schmerz und Unglauben. Noch lähmte sie das Entsetzen, aber zurück in der Stadt, würden sie zu ihm kommen und fragen, wie die Allmutter Andaxi dieses Unglück hatte zulassen können.
    Der Gedanke war Frevel, aber er klammerte sich in seinem Kopf fest und wuchs, nahm mehr und mehr Gestalt an. Er wusste, dass er gegen die Macht der Unheiligen normalerweise nichts auszurichten vermochte. Gegen sie war er ein Zwerg, ein Wurm. Aber vielleicht...
    Es gab etwas, mit dem er Rache nehmen konnte. Seit vielen Leben hatte kein Priester mehr gewagt, den Heiligen Berg Gorithon mit der Absicht zu betreten, sich etwas von dem zu nehmen, sich dessen zu bedienen, was tabu war.
    Der Berg, das Labyrinth, der Kreis der Gräber und... das Artefakt von Gorithon ... Als die Trawinder wendeten, hatte er seinen Entschluss gefasst.
    Er würde sein Leben für die Schuld opfern, die er auf sich geladen hatte. Aber er wollte dabei so viele der Unheiligen wie möglich mit in den Tod nehmen.
    Er war selbst zu einem Unheiligen geworden und hätte den Stamm nicht mehr durch die dunklen Jahre führen können, die nun zweifellos vor ihm und der ganzen Welt lagen - selbst wenn er gewollt hätte. Vielleicht konnte es sein Schüler. Es lag nicht mehr an ihm.
    Sonder fan Dor wusste, was er zu tun hatte. Er hatte Blut gesehen, als die Prinzessin in ihrem Hochzeitsgewand vor ihm stand. Jetzt wusste er: Es war nicht nur das vergossene Blut der Königsfamilie. Es war sein eigenes und das der Unheiligen
     
    4.
     
    Die SCHWERT lag am Grund des breiten Flussbetts, wenige Dutzend Kilometer bevor der Strom sich in das Binnenmeer ergoss. Zephyda war nicht die Zeit geblieben, bis zum Meer zu fliegen. Es war auf Sekunden angekommen. Die Schiffe der Kybb waren schon fast zu nahe gewesen.
    Die Suchschiffe der Kybb, hauptsächlich Beiboote der Kybb-Cranar, aber auch drei Zylinderdisken, kreisten über der „Absturzstelle", hatten aber keine Chance. Fast alle Energie emittierenden Systeme des Bionischen Kreuzers waren desaktiviert.
    Trotzdem hatte er sich bereits einige Kilometer von dem Ort seines Untertauchens landeinwärts fortbewegt, also gegen den Strom, in jene Richtung, in der die Siedlung und die Kybb-Festung lagen. Der tiefe und breite Fluss war für eine Fortbewegung durch die geistigen Kräfte der Epha-Motana und ihrer Quellen wie geschaffen, da keine Maschinen dazu nötig waren und daher keine verräterischen Streustrahlungen entstanden.
    Jetzt lag das Schiff still, und die führenden Personen berieten sich. Zephyda war zu Rhodan und Lyressea in die mittlere Ebene der Zentrale gekommen. Ihren Platz hatte eine ihrer Stellvertreterinnen eingenommen. Die Quellen, obwohl noch nicht verausgabt, waren durch neue ersetzt worden. Die SCHWERT konnte jederzeit wieder aktiv werden, aber zuerst einmal musste man sich über das weitere Vorgehen klar sein.
    Lyressea hatte die Augen

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