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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorzustoßen, die anderen Welten des Systems aber nicht zu vernachlässigen. Alle militärischen Ziele waren möglichst effizient auszuschalten.
    Selbstverständlich waren zivile Regionen - falls es solche überhaupt gab - von jedem Beschuss auszunehmen. Eine schwierige Entscheidung, das wusste Zephyda nur zu gut, zumal es im Vorfeld keine Möglichkeit gegeben hatte, sich ausreichende Ortskenntnis zu verschaffen: Nahezu alle Kreuzer waren schon in Kampfhandlungen verwickelt. Schlacht-Traponder, Zylinderdisken und Würfelraumer, unterstützt von den schrecklichen Titanen, warfen sich mit ungestümer Wildheit den Hyperdimos entgegen.
    Dank ihres Vernetzers war die SCHWERT das schnellste und schlagkräftigste Schiff des angreifenden Verbands. Als Zephyda den kurzen Überlichtflug gut zweihunderttausend Kilometer über Kherzesch beendete, waren die Weißen Kreuzer noch nicht so weit vorgestoßen.
    Mit weiterhin hoher Geschwindigkeit jagte der Bionische Kreuzer dem Planeten entgegen.
    Alles blieb ruhig. Zu ruhig, wie auch Rhodan erkannte. „Irgendetwas stimmt da nicht", kommentierte er.
    Augenblicke später, noch bevor das Schiff einen Orbit einschlagen konnte, gellte der Ortungsalarm auf.
    Auf Kherzesch starteten Raumschiffe. Kleine, offenbar sehr wendige und vor allem schwer bewaffnete wabenförmige Einheiten. „Raumjäger!" Zephydas Aufschrei vibrierte vor verhaltenem Zorn.
    Die Zahl der Jäger, die Echophage anzeigte, war schlicht unglaublich. Achtzigtausend. Wie ein Schwärm bösartiger Insekten warfen sie sich dem Bionischen Kreuzer entgegen. „Selboo! Hilf uns, Selboo!" Es war das erste Mal, dass die Epha-Motana den Todbringer so unmissverständlich beschwor. Das Schiff und die Besatzung brauchten den Mann und seine aggressiven Fähigkeiten. Bislang war er einer der Garanten für ihr Überleben gewesen.
    Im Laufschritt eilte Tagg Kharzani durch das Palais des Lebendigen, und auf gewisse Weise hatte es den Anschein, als fliehe er vor sich selbst.
    Du musst dich nicht beeilen. Gon-Orbhon wird von dir Besitz ergreifen und dich versklaven, und es spielt keine Rolle, ob das eine Stunde früher oder später geschieht.
    Kharzani verfluchte Enkrine dafür. Er verstand nicht mehr, weshalb er den Symbionten nicht schon vor langer Zeit getötet hatte. Diese geheimnisvolle Kreatur war ihm zu nichts mehr nütze; seit die Opalziegel seine Unsterblichkeit garantierten, war Enkrine nur noch lästig.
    Siehst du nicht mehr, was aus den Ziegeln geworden ist? Bist du schon so verblendet in deiner Hörigkeit? Wirf den Kristall in den Konverter!
    Abrupt hielt Tagg Kharzani inne. „Verschwinde!", keuchte er. „Geh, solange du noch kannst!" Sagt das Gon-Orbhon? Kharzani schwieg.
    Also doch dieser falsche Gott. Beherrscht er dich bereits so stark?
    Der Herr von Kherzesch und Arphonie blickte zwei Reinigungsrobotern hinterher, die eben aus einem Nebenraum gekommen waren. Die halbrunden Konstruktionen schwebten eine Handbreit über dem Boden, und es sah aus, als folge ihnen eine Wolke aus flirrendem Staub.
    Das irrlichternde Funkeln quoll aus dem offenen Durchgang.
    Alles Ungewöhnliche bedeutete eine Bedrohung für Leib und Leben. Mit dieser Anschauung war Tagg Kharzani immer gut gefahren. Andernfalls lebte er längst nicht mehr. Seine erste Eingebung war, schnell eine möglichst große Distanz zwischen sich und dieses Funkeln zu bringen. Ein Jahrtausende währendes Leben verpflichtete zu immer größerer Vorsicht.
    Dennoch zögerte er. Etwas in seinem Schädel missbilligte die Furcht vor dem Unbekannten.
    Tagg Kharzani machte einen stockenden Schritt auf den Nebenraum zu - zitternd, die Zähne zusammengebissen.
    Nein, dachte er entsetzt. Was immer da ist, es kann mich töten.
    Trotzdem ging er weiter. Wenn auch langsamer als zuvor, so schritt er doch auf den Durchgang zu.
    Enkrines Gedankenstimme lachte spöttisch.
    Der Nebenraum war groß wie ein Saal. Er lag im Zentrum des Turms und erstreckte sich über mehrere Etagen. Fenster hatte er nicht, überhaupt keine Art von Beleuchtung, denn er war als reines Lager gedacht. Früher war hier jener Teil der von Baikhal Cain eintreffenden Opalziegel aufgeschichtet worden, der für Innenarbeiten vorgesehen gewesen war. Auch jetzt befanden sich noch Zehntausende Ziegel hier, doch das waren Steine, deren Kraft erlosch, die von Techniten aus dem Gefüge der Wände herausgelöst und durch bessere ersetzt worden waren. Die Halle war zur Schutthalde verkommen, aber das hatte Tagg Kharzani nicht

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