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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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argwöhnisch den von oben herabrieselnden Staub. Er presste eine Hand vor die Nase und tastete sich mit der anderen weiter.
    Der Weg führte nach der ersten Kurve steil abwärts. Eng traten die Felsen zusammen, aber das behinderte Kharzani nicht. Blakende Fackeln steckten in eisernen Halterungen. Ihr zuckender Lichtschein verwandelte Felsvorsprünge oder Steinblöcke in lauernde Motana. Immer wieder zuckte er zusammen, weil er fürchtete, von Sklavenarbeitern angegriffen zu werden. .Dumpfes Hämmern hallte aus der Tiefe herauf. Dazwischen erklangen unverständliche Stimmen. Hin und wieder ließ ein gellender Schrei Kharzani innehalten.
    Den toten Motana bemerkte Tagg Kharzani erst, als er fast über den Leichnam stolperte.
    Jemand hatte den Mann mit einer Thermowaffe hingerichtet. Kharzani blickte in weit aufgerissene, anklagend starre Augen, doch er wollte das nicht sehen, wollte sich herumwerfen und endlich diesem Albtraum entfliehen. Ein unbarmherziger Druck in seinem Schädel zwang ihn weiter.
    Du bist schon sein Werkzeug, behauptete Enkrine. Warum willst du das nicht erkennen?
    Kharzani schwieg.
    Der Weg wurde steiler. Eindringendes Wasser machte ihn glitschig.
    Augenblicke später verlor Kharzani den Halt. Sein linker Unterarm schrammte über scharfkantigen Fels, aber er konnte sich nicht mehr abfangen. Schreiend stürzte er in den Abgrund, der sich vor ihm auf tat... ... und fand sich im nächsten Moment zitternd auf dem glatten Boden des Hauptkorridors wieder, keine zehn Schritte von dem Antigravschacht entfernt.
    Sein Arm blutete. Aber nicht das allein versetzte ihn in Panik, sondern auch das Flammenmeer vor dem Fenster. Die Ziegel der Außenwand loderten inzwischen ebenfalls in kaltem Feuer.
    Tagg Kharzani warf sich in den Antigravschacht. Als er langsam in die Tiefe schwebte, verkrallten sich seine Finger um den Splitter vom Leib Satrugars. Solange er ihn bei sich hatte, würde alles gut werden; Gon-Orbhon beschützte ihn. Er beschützt, was er besitzt!, behauptete Enkrine.
    Diesmal ließ Kharzani sich zu einer Antwort herab. „Und wennschon", murmelte er. „Ohne ihn hätte ich nicht überlebt."
    Das Palais des Lebendigen, das Schloss Kherzesch, der Planet - alles fiel dem Untergang anheim. Es gab kein Zurück.
    Nichts hätte Tagg Kharzani noch aufhalten können, als er tief unter der Oberfläche die geheime Röhrenbahn bestieg, die ihn zu seinem Fluchtraumschiff brachte.
    Das Schiff schrie! Zephyda hatte keinen anderen Ausdruck dafür. Der Schutzschirm flackerte, als die anfliegenden Jäger das Wirkungsfeuer eröffneten. Ohne den Vernetzer, der ein Vielfaches der ursprünglichen Leistung ermöglichte, wäre die SCHWERT womöglich im ersten Ansturm vernichtet worden. ;Selboo setzte sich zur Wehr: Paramag-Strahlen und Paramag-Torpedos rissen große Lücken in die Phalanx der Jäger. Dutzende der anfliegenden Maschinen wurden von den hyperenergetischen Gewalten zermalmt.
    Gleichzeitig brach der Bionische Kreuzer aus dem Kurs aus. Mit hoher Beschleunigung tangierte er die obere Atmosphäre, prallte scheinbar daran ab und jagte dem nächsten Planeten entgegen.
    Nur ein Teil der Jäger folgte der SCHWERT, die anderen Wabenraumer stellten sich den Hyperdimos und Shoziden. Sie waren eine beachtliche Streitmacht, fliegende Waffensysteme, deren Schlagkraft jener von größeren Raumern wenig nachstand und deren Wendigkeit sie zu tückischen Gegnern machte.
    Selbst aus größer werdender Distanz feuerten sie noch auf die SCHWERT, bis der Kreuzer endgültig außer Reichweite war.
    Der kurze Aufenthalt in Planetennähe hatte zumindest einige Ortungsdaten erbracht. Eine wenn auch von Wolkenbänken unterbrochene optische Erfassung, dazu Infrarotaufnahmen und vor allem die Ergebnisse der Bodentaster: Sie sahen den Palastkomplex vor sich, der den größten Kontinent weitgehend bedeckte. Kühn geschwungene Brücken, hoch aufragende Türme, Kuppeln und Verbindungsstraßen, die sich bis in Schwindel erregende Höhen aufschwangen ... Die letzten Zweifel, dass es sich wirklich um Schloss Kherzesch handelte, beseitigte die Wiedergabe einer monumentalen Skulptur. „Tagg Kharzani!" Zephyda erkannte den verräterischen Schutzherrn sofort aufgrund der Beschreibung, die Lyressea gegeben hatte. „Er hat sich selbst ein monumentales Denkmal gesetzt."
    „Die gesamte Anlage strotzt von übersteigerter Geltungssucht", sagte Rhodan. „Mit dem Denkmal wollte Kharzani sich offenbar die eigene Unsterblichkeit beweisen."
    „Dann werden

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