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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Forschungsgeldern, sondern um das Überleben der Menschheit. Sind wir uns einig?"
    Die Mienen der anderen sprachen Bände. Wohin er auch sah, er erkannte Betroffenheit.
    Entwickelt jeder wissenschaftliche Betrieb wirklich diese Eigendynamik?, dachte er. Dieses Schubladendenken? Terra ist verloren, aber wenn man mich machen lässt, wird es mir irgendwann gelingen, den Kristallschirm wieder aufzubauen? Sollte diese Denkweise nicht schon seit Jahrtausenden überwunden sein?
    Er richtete sich auf. „Erstens. Jedwede weitere Forschung gilt nur noch ARCHETIM. Uns interessiert ab sofort nicht mehr, ob auf Terra je wieder positronikgesteuerte Toaster zum Einsatz kommen werden. Habe ich mich klar ausgedrückt?"
    Inshanin, die Plophoserin, Attaca Meganon, das Bild von Terraner, sonnengebräunt und athletisch, Aileen Helsin, die Siganesin, Tyun-Theris, die Swoon-Frau, Kyran Anteral, der Venusgeborene, Rui Agh'anas, der unscheinbare Terraner - sie alle sahen ihn an. Und Myles wurde klar, dass sie erst jetzt so richtig begriffen, worum es ging. „Ich erwarte eure uneingeschränkte Mitarbeit. Ich bedauere, dass ich mich in den letzten Tagen diesbezüglich eher undeutlich ausgedrückt habe, doch deshalb haben wir uns jetzt hier eingefunden."
    Myles schwieg. Und überlegte, wie ungerecht die Welt doch war. Hätten Perry Rhodan oder Atlan hier gestanden ... sie hätten eine Minute sprechen müssen, und alle anderen hätten applaudiert. Sie hatten Charisma. Und er ... war Wissenschaftler. Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
    Aber damit lebte er schon seit - fast -zwei Jahrhunderten. Und es hatte ihm nie etwas ausgemacht. Bis Inshanin gekommen war. „Zweitens", sagte er. „Wir werden die Ultra-Giraffe abbauen und in einen ENTDECKER installieren. Und zwar in die MUNGO PARK."
    Niemand sprach. „Die LFT verfügt über zwei Ultra-Giraffen", hörte Myles sich sagen. „Die eine ist bisher auf Merkur fix installiert. Die andere ist an Bord der RICHARD BURTON und befindet sich derzeit, falls alles glatt verlaufen ist, in der Magellanschen Wolke."
    „Was hast du vor?", fragte Inshanin.
    Er hatte sich so weit in der Gewalt, dass er diese Frage tatsächlich als Frage und nicht als Provokation auffasste. „Wie ich schon sagte, wir werden die Ultra-Giraffe demontieren ..."
    „Aber wozu?" Aufgeregt wedelte Attaca mit den Händen.
    Der Mann war Myles manchmal ein Rätsel. Heute besonders. „Ich würde dieses unnötige Risiko nicht in Kauf nehmen. Wenn die Giraffe Schaden nimmt, wird es keinen Ersatz geben. Das wäre eine Katastrophe für unsere Arbeit."
    Myles hatte befürchtet, dass nicht alle mit seiner Entscheidung einverstanden sein würden.
    Aber im Moment sah es so aus, als wären alle gegen ihn. Seine engsten Mitarbeiter stellten seine Kompetenz in Frage.
    Ist das Inshanins Werk?, dachte er. Unsinn. Sie beteiligte sich nicht an der Diskussion, saß einfach nur da und starrte geradeaus vor sich hin. „Schon die RICHARD BURTON hat sich mit ihrer UHF-Giraffe die Sonne vorgenommen", sagte Rui Agh'anas, „und sämtliche dabei gewonnenen Erkenntnisse liegen auf Merkur vor.
    Warum also noch einmal? Wir müssten diese Daten nur..."
    „Eben nicht", unterbrach Myles den unscheinbaren Terraner.
    Der gedrungene Mann war das genaue Gegenteil von Attaca: dunkel, blass und etwas korpulent. Er fing unter Myles' strengem Blick tatsächlich an zu schwitzen. „Die RICHARD BURTON hat nur einen Bruchteil der möglichen Untersuchungen vorgenommen. Auch wir werden die Sonne nicht ansatzweise komplett durchleuchten können, und vom Merkur aus ganz bestimmt nicht. Dafür lässt die UHF-N-2 zu viele Varianten zu, die bis heute keiner getestet hat. Wir müssen die vorliegenden Daten vervollständigen, um vernünftig arbeiten zu können. Uns bleibt nur diese Option. Wir müssen mit der Giraffe näher an die Sonne heran." Myles sah sich in dem Rund um.
    Niemand sagte etwas. - „Wir haben die Möglichkeiten der Giraffe bis heute nicht ausgeschöpft. Wenn die Menschheit überleben will, müssen wir jetzt damit anfangen. Noch Fragen?"
    Inshanin schwieg, genau wie alle anderen.
    Hatte sie als Nicht-Unsterbliche vor ihm erkannt, was hier passierte? Dann war sie ihm einen Schritt voraus. Er wusste es nicht. Aber er spürte, dass er seine Mitarbeiter nicht vollends überzeugt hatte.
    Ihr Schweigen ist mir lieber, als wenn sie ständig alles in Frage stellen, dachte er. Ich bin hier der Team-Leiter, ich werde noch eine Menge anderer unpopulärer Entscheidungen zu

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