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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gebieten mittlerweile definitiv Licht am Ende des Tunnels sehen."
    „Und deshalb sollten wir ..."
    Myles schüttelte den Kopf und hob eine Hand. Zu seiner Überraschung verstummte Inshanin. „Wann die Technologie der Sonnenzapfung genügend Fortschritte gemacht hat, um mit ihrer Hilfe wieder den Kristallschirm zu errichten, steht noch in den Sternen. Nach den ersten Versuchen mit der RAINBOWII haben wir zwar die grundlegende Zapftechnik im Griff, doch die Hyperkristalle haben sich - genau, wie ich es befürchtet habe - mehrfachen Zapfvorgängen als nicht gewachsen erwiesen."
    „Du vergisst die Nachrichten von Aktakuls Experimenten und erfolgreichen Sonnenzapfversuchen, die wir erhalten haben..."
    „Keineswegs. Wir haben die Forschung auf den vergleichsweise stabilen roten Khalumvatt ausgedehnt, und es gibt durchaus vielversprechende Meldungen. Aber das alles muss zurücktreten. ARCHETIM gilt unser Hauptaugenmerk. Da der Jetstrahl mittlerweile um einen Faktor von 100 bis 1000 vermehrt sechsdimensionale Energiepakete transportiert, sah ich mich zu dieser Anweisung gezwungen. Das gilt insbesondere auch für die auf Merkur installierte Ultra-Giraffe."
    Er hielt ihrem Blick stand. Natürlich hätte er sie persönlich über seine Entscheidung informieren können; es wäre zumindest ein netter Zug von ihm gewesen.
    Aber ihm lag nichts daran, nett zu Inshanin zu sein. „Ich hatte es mir gedacht. Es wird mir keine Mühe bereiten, mich auf neue Anforderungen einzustellen. Aber dieses Anzeichen mangelnder Teamfähigkeit wird in meiner Dokumentation zur Erwähnung kommen." Sie drehte sich um und ging so geräuschlos, wie sie gekommen war.
    Kantor genoss einen Moment lang seinen kleinen Sieg, dann holte ihn der Alltag wieder ein. „Wo bleibst du, Myles?", erklang Attaca Meganons Stimme, der ihn über sein Multifunktionsarmband anrief. „Du hast selbst eine Konferenz anberaumt."
    Myles fluchte leise. Nein, so ging es nicht weiter. Er musste herausfinden, wieso Inshanin ihn zu solchen Reaktionen trieb, und dann seinen Frieden mit ihr schließen.
    Ansonsten würde früher oder später ihrer aller Arbeit darunter leiden.
    Aber die eigentliche Leidtragende würde dann die Menschheit sein. „Ich bin mir sicher", sagte Myles Kantor und sah die versammelten Top-Wissenschaftler von Merkur-Alpha der Reihe nach an. Inshanin, Attaca Meganon, Aileen Helsin, Tyun-Theris, Kyran Anteral, Rui Agh'anas - sie alle erwiderten seinen Blick mehr oder weniger verwirrt.
    Myles mochte keine Konferenzen. Sie waren eigentlich unnötig. Zumindest in diesem Fall würde sich niemand seiner Argumentation verschließen können. Es war an der Zeit, endgültige Entscheidungen zu treffen. „Hast du dir das auch gut überlegt? Die Arbeiten am Kristallschirm und der Sonnenzapfung sind sehr wichtig für die Zukunft Terras. Vielleicht können wir mit unserem Personal auch allen Projekten gerecht werden?"
    Myles verspürte einen Stich in der Brust. Das sagte ausgerechnet Attaca Meganon, den er bislang als eine Art Stellvertreter gesehen hatte, vielleicht sogar als potenziellen Nachfolger.
    Obwohl er als Unsterblicher sich darüber eigentlich keine Gedanken zu machen brauchte.
    Er sah flüchtig zu Inshanin hinüber. War das ihr Werk? Zuzutrauen war es ihr, so wütend, wie sie ihn hatte stehen lassen.
    Du selbst trägst die eigentliche Schuld, dachte er. Mach dir in dieser Hinsicht gar nichts vor! „Ja", antwortete er. „Ich habe in letzter Zeit über nichts anderes mehr nachgedacht. Die Sonnenzapfung, der Kristallschirm ... natürlich sind diese Forschungen von ausschlaggebender Bedeutung für die Menschheit und die gesamte Liga Freier Terraner.
    Aber in langfristiger Hinsicht. Kurzfristig ist einzig und allein ARCHETIM wichtig. Falls Gon-Orbhon weiterhin Energien aus dessen Korpus zieht, wird es vielleicht keine Menschheit mehr geben, die der Sonne Energie abzapfen könnte. Uns bleibt keine Zeit mehr!"
    „Wieso?," fragte - natürlich - Inshanin. „Der mittlerweile schon oft beschriebene Boost des sechsdimensionalen Jetstrahls bedingt eindeutig, dass die Forschungen zum Thema ARCHETIM ab sofort vor allem anderen Vorrang erhalten. Wir müssen herausfinden, was es damit auf sich hat."
    Inshanin war nicht dumm. Sie schwieg.
    Myles, dachte er. Myles. Auch wenn sie noch nicht über diesen dummen Kompetenzstreit hinweg sein sollte... du selbst wenigstens solltest darüber nur noch lachen können.
    Er lachte leise. „Es geht hier nicht um Bewilligung von

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