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2276 - Tanz auf dem Vulkan

Titel: 2276 - Tanz auf dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fachleute im Sonnensystem."
    „Wir sollen die Konstruktion vornehmen?"
    „Ja. Der eigentliche Bau findet in den Luna-Werften statt, die Waringer-Akademie fungiert als Planungsbüro. Und auf dem Mond wartet man bereits auf eure Pläne." Myles wollte dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden. „Und das meine ich auch so. Wenn ihr heute noch etwas hinüberschickt, werden sie in den Luna-Werften sofort mit der Arbeit beginnen."
    Dorrian kniff die Augen zusammen. „Wann benötigst du die Pläne?"
    „Gestern. Aber was hältst du für machbar?"
    „Vierzehn Tage?"
    Myles nickte. „Ich habe gesagt, was es dazu zu sagen gibt. Dennoch werden wir selbstverständlich tun, was in unserer Macht steht."
    „Ich danke dir." Myles drehte sich um und ging. Dorrian war genauso froh, ihn los zu sein, wie es auch umgekehrt der Fall war. Das konnte er in seinem Gesicht lesen. „Zurück zum Raumhafen?", fragte der Pilot des Gleiters der Waringer-Akademie.
    Myles nickte. „Ja. Zumindest für den Anfang." Er war nicht nur wegen des Sonnentauchers auf Terra, das hätte er auch bequem per Funk erledigen können. „Aber dann geht es weiter in die Randbezirke von Terrania. Westliche Peripherie von Klein-Goshun, nördlich des Terrania Space Ports."
    Der Pilot sah ihn fragend an. „Was willst du denn dort? Da gibt es doch nicht das Geringste von Interesse."
    „Wenn du meinst", sagte Myles gleichmütig und ließ sich auf den Sitz sinken.
    Sie mussten außerhalb des kleinen Dorfs landen, das hier am Rand von Terrania errichtet worden war. Sogar Myles Kantor als Zellaktivatorträger musste strenge Kontrollen über sich ergehen lassen, bevor er die Absperrung passieren durfte.
    Das Erste, was ihm auffiel, als er das eigentliche Dorf betrat, war der Geruch, ein intensiver, fast schon strenger Duft von Kümmel.
    Das Zweite war die Bauweise der Gebäude, die die kleine Ansiedlung bildeten. Sie waren schlicht und bescheiden angelegt, fast wie Hütten - und sehr niedrig. Wollte Myles eine davon betreten, würde er sich bücken müssen, um durch die Tür zu passen.
    Nach wenigen Schritten sah er den ersten Bewohner dieser Ansiedlung. Das lediglich mit einer Hose bekleidete Wesen schlenderte gemächlich und anscheinend ziellos dahin. Es war durchaus humanoid, aber nur knapp über einen Meter groß und sehr dünn: Seine Haut war blassgelb, an anderen Stellen ockerfarben geschuppt. Die nackten Füße waren, wie Myles sah, fünfzehig wie die eines Menschen, doch ein Zeh saß hinten an der Ferse. Auch bei den Händen befand sich ein Finger am Handballen, dafür fehlte vorn der Daumen.
    Der Kopf des Wesens war von einer dunkelgrünen Behaarung bedeckt, die Myles dick wie Stroh vorkam. Allerdings konnte sich das Wesen nur ein paar hundert dieser Haare brüsten.
    Sie waren jedoch wie Halme geformt und mochten durchaus eine gewisse Schutzwirkung gegen Umwelteinflüsse bieten. Am Kinn des Wesens spross ein dichter, ebenfalls aus dunkelgrünen Halmhaaren bestehender Bart. Das Gesicht selbst war sehr schmal, die Nase nur einen halben Zentimeter hoch, der Mund lippenlos. Es war im Grunde menschenähnlich, aber filigran wie das einer Puppe.
    Myles wusste, dass in diesem kleinen Dorf genau 2536 Bewohner wohnten. 2536 Überlebende eines Dramas, dessen Ursache noch zu klären war. Sie waren im Oktober und November 1331NGZ in allen Gegenden der Erde aufgefunden worden, manche sogar auf dem Mars. Aufgetaucht wie aus dem Nichts, die meisten lebendig, viele aber auch tot.
    Insgesamt waren es 3504 dieser Individuen gewesen, davon 968 tot, bis der Prozess zu einem Ende gekommen war. Niemand konnte sich erklären, was ihr Erscheinen zu bedeuten hatte. Ein Angriff schien mit ihrer Anwesenheit allerdings nicht verbunden zu sein.
    War ihre Anwesenheit ebenfalls eine Folge der veränderten Hyperimpedanz? Hatte sie mit dem Strahlen des Juwels Sol zu tun? Und - was machten sie auf der Erde? Was suchten sie, was wollten sie hier?
    LFT-Staatssekretärin Mondra Diamond hatte schließlich Hinweise gefunden, dass diese Wesen aus tiefster Vergangenheit stammten. Julian Tifflor hatte sie zur Sonderbeauftragten für diesen Fall ernannt. Mondra hatte sämtliche aufgefundenen Fremden nach Terrania verlegen und dieses kleine Dorf für sie errichten lassen. Doch damit war sie mit ihrem Lemurisch am Ende gewesen.
    Ohne das geringste Zögern wandte er sich an den kleinen Humanoiden, den Schohaaken. „Ich suche Orren Snaussenid. Weißt du, wo ich ihn finde?"
    Der kleine Kerl musste

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