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2277 - Die Macht der Sekte

Titel: 2277 - Die Macht der Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekte hatte.
    Zweifellos würde Carreras ihm Zugriff auf die Polizeirechner verschaffen, so weit reichte der Einfluss des Padrinos allemal, oder er wollte nicht mehr Barto Datone heißen.
    Für Datone zählte nur, dass er auf die Daten aller Neapolitaner zugreifen konnte, ohne dass diese es merkten. Wenn er dann eine entsprechende Liste zusammengestellt hatte, würde Teil zwei seines Plans in Aktion treten.
    Die Protestbewegung musste Gestalt annehmen.
    In aller Öffentlichkeit musste sich der Anti-Imberlock-Block Geltung verschaffen, und zwar so nachhaltig, dass die Blicke der ganzen Welt sich auf das Unwesen richteten, das er hier in Neapel trieb. Nur dann konnte Imberlocks Sekte gestoppt werden.
    Und dazu benötigte er einen Event-Manager: Cory Powers, natürlich!
    Der hatte schon viele Veranstaltungen für Carreras organisiert. Am nachhaltigsten war Datone das Magma-Surfen in Erinnerung geblieben. Es war um irgendein Jubiläum gegangen, das die Stadt begehen wollte, und Powers hatte eine geniale Idee vorgebracht.
    Nach Einbruch der Dunkelheit sollte der Vesuv ausbrechen, natürlich in einer Simulation, und Dutzende von Surfern würden auf den pyroklastischen Strömen mit achtzig Stundenkilometern die Flanken des Berges hinabgleiten, immer gefolgt von weiteren Surfern, die aus Schwebefeldern über dem Vulkan absprangen, in fluoreszierende Kleidung gehüllt, sodass sich ein atemberaubendes Farbenspiel ergab - gleißende Schlangenlinien auf den in allen Rotschattierungen glühenden Lavaströmen.
    Schon die bloße Erinnerung erfüllte Datone wieder mit Ehrfurcht.
    Ja, Cory Powers war genau der richtige Mann. Er würde Veranstaltungen organisieren, die in ihrer Imposanz und Urgewalt nichts zu wünschen übrig ließen.
    Er würde in seinem Apartment gleich Verbindung zu ihm aufnehmen
     
    5.
     
    Leise Klänge suchten seinen Traum heim, eine klassische Melodie, die dr nicht genau zuordnen konnte. Anfangs kaum wahrnehmbar, wurde sie allmählich deutlicher, immer wieder von einem Summton unterbrochen. „Ich störe dich nur ungern im Schlaf, aber du bekommst einen Dringlichkeitsanruf."
    Datone schlug die Augen auf. Der Servo hatte bereits reagiert und mit den ersten Tönen das Licht hochgefahren, so dass sein Schlafzimmer in einen orange Dämmer gehüllt war. Das Visifon an der Wand gegenüber blinkte mattgelb im Rhythmus des Summens. „Möchtest du den Anruf entgegennehmen?" .Datone blinzelte und stützte sich auf die Ellenbogen. Auf dem Nachttisch links von ihm zeigte ein grünes Neonleuchten die aktuelle Uhrzeit an: 3:12 Uhr.
    Es war mitten in der Nacht! Welcher Irre wollte ihn um diese Zeit sprechen?
    Datone massierte sich die Nasenwurzel und blickte wieder zum Visifon. Er weitete versuchshalber die Augen, dann sagte er: „Wer ist es denn?"
    „Der Anschluss steht in Terrania. Ein gewisser Montgomery Ponteliier."
    Datone schüttelte bedächtig den Kopf. Einen Menschen dieses Namens kannte er nicht, aber wenn er aus der Hauptstadt anrief, musste es etwas Wichtiges sein.
    Allerdings wusste er beim besten Willen nicht, wer ihn dort kennen sollte.
    Mit einer knappen Geste bedeutete er dem Servo, auf Empfang zu gehen. Der Monitor flammte auf, und er wäre fast zusammengezuckt, konnte sich aber gerade noch beherrschen. Damit hatte er nicht gerechnet. „Was verschafft mir das Vergnügen?", fragte er mit einer Stimme, die kälter klang als beabsichtigt. Sein Herz ging auf doppelte Schlagzahl. „Ich hatte einfach Sehnsucht nach dir."
    Datone knirschte mit den Zähnen. Er kannte die Person auf dem Bildschirm sehr gut und wusste, dass er ihr nicht trauen durfte. Wenn sie von Sehnsucht sprach, waren das nicht unbedingt zärtliche Gefühle. Ihr Kalkül war ihm noch deutlich in Erinnerung. „Und deshalb rufst du mich mitten in der Nacht an?"
    Sie erschrak. „Entschuldige, wir haben hier schon kurz nach elf. Ich hatte nicht daran gedacht, dass es in Neapel noch nachtschlafende Zeit ist."
    „Allerdings", knurrte er. „Sieben Zeitzonen Unterschied." Das sah ihr ähnlich, sie kannte einfach keine Rücksichtnahme. „Ich hatte wirklich Sehnsucht nach dir", sagte sie leise.
    Datone wandte den Kopf leicht ab, dann blickte er sie wieder an. „Cara", entgegnete er. „Seit unserem letzten Gespräch sind Jahre vergangen. Und jetzt rufst du mitten in der Nacht an und erwartest, dass ich dir so etwas glaube. Weißt du eigentlich ..."
    „Wie ist es dir ergangen?", fragte sie.
    Er hob das Kinn, entschlossen, ihr nicht zu zeigen,

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