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2277 - Die Macht der Sekte

Titel: 2277 - Die Macht der Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbrechen an der Natur, die hier seit Jahrmillionen unberührt geblieben war.
    Explosionen von Asche und Staub, pyroklastische Ströme sengenden Magmas, das alles waren natürliche Vorgänge, die Atemstöße einer lebendigen Welt. Aber was jetzt auf den Hängen des Vulkans geschah, war pure Vergewaltigung!
    Mächtige Desintegratoren hatten den Betrieb aufgenommen und trieben ein gewaltiges Loch in den Berg. Anderenorts wurden Höhenunterschiede ausgeglichen.
    Datone flog zu der kleinen Plattform am Rande des Kraters, auf die er immer die Touristen geführt hatte. Er landete und schloss die Augen, blieb eine Weile in seinem teuren Sportgleiter sitzen, das halbrunde Steuer fest umklammert.
    Er machte sich Vorwürfe und schalt sich gleichzeitig dafür. Nicht er hatte diesen Ausverkauf betrieben, nicht einmal der Padrino, soweit er das beurteilen konnte - es war die Regierung im fernen Terrania gewesen, die keine Ahnung hatte und kein Gefühl dafür, was sie den Menschen dieser Region antat, indem sie ihnen den Vesuv wegnahm.
    Aber auch er war nicht frei von Schuld. Er hatte es billigend in Kauf genommen.
    Lautete nicht so die juristische Formel der Mittäterschaft? Billigend in Kauf genommen.
    Erst seine Tochter Sarah, dann Cara, jetzt der Vesuv.
    Datone starb zum dritten Mal
     
    4.
     
    Er hätte nie geglaubt, so viel Mut aufbringen zu können, aber es war ihm gelungen.
    Er hatte erneut um ein persönliches Gespräch mit dem Padrino nachgesucht und es sehr dringend gemacht. Diesmal hatte der Sekretär ihn nicht abblitzen lassen.
    Anscheinend hatte er ihm angesehen, dass er in einer ernsten Angelegenheit gekommen war.
    Seine vage Hoffnung, eher ein abstruser Wunsch als ein Plan, rückte in greifbare Nähe. Er musste den Padrino überzeugen, gegen die Sektierer vorzugehen.
    Der Sekretär führte Datone zu der Tür aus Eichenholz-Imitat, klopfte an und trat ein.
    Don Carreras saß hinter dem geschwungenen Schreibtisch mit den flirrenden 3-D-Feldern, die beim Näherkommen erloschen. Der Sekretär verließ das Zimmer wieder.
    Carreras blickte ihn an. „Ich, äh ...", stammelte Datone. Er räusperte sich. „Ich bin dir äußerst dankbar dafür, dass du mich noch einmal empfängst, Padrino."
    Carreras nickte nur und verschränkte die Hände auf dem Schreibtisch. „Du erinnerst dich doch an mich? Es ist zwar erst zwei Tage her, aber ..."
    „Ich erinnere mich vor allem daran, dass wir dich großzügig abgefunden haben."
    Datone schluckte. „Die ... die neuen Pächter ... Ich möchte meiner Besorgnis darüber Ausdruck verleihen, dass die neuesten Entwicklungen sich negativ auswirken könnten."
    Und dann sprudelte es aus ihm heraus: „Der Vesuv war für uns immer ein Heiligtum, ein Mahnmal, dass die Macht der Erde unsere Macht bei weitem übertrifft. Aber vor allem war er ein Wahrzeichen für den ungebrochenen Lebenswillen der Region. Und jetzt wird er abgetragen und ausgehöhlt wie ein beliebiger Erdhügel. Warum hast du dem Berg deinen Schutz entzogen und den Sektierern das Feld überlassen?"
    Carreras hob die Augenbrauen. „Ich bin nicht der Hüter oder Besitzer des Vesuv."
    „Aber du hast Einfluss, größeren Einfluss als jeder andere. Du hättest der Regierung in Terrania klar machen müssen, welche Bedeutung dieser Berg für uns hat! Ich meine, es gibt doch Verträge, Pachtverträge, die können sie nicht einfach so kündigen und ..."
    Der silberhaarige Hüne schüttelte mit einem verstohlenen Lächeln den Kopf. „Ein Vertrag ist ein Vertrag, ja? Du verkennst den wahren Sachverhalt, mein Freund. Es gibt ein höheres Interesse, als ein Stück Folie und eine Signatur verkörpern."
    „Aber du betreibst hier doch ein Geschäft. Die Tourismusbranche ..."
    „Läuft schlecht. Im Grunde bot mir Adams die Möglichkeit, ein Verlustgeschäft doch noch mit Gewinn abzuschließen. Wir sind Geschäftsleute, Adams und ich."
    „Das kann nicht dein Ernst sein!", entfuhr es Datone, und er zuckte zusammen, erschrocken über seine eigene Kühnheit. Dann ging er aufs Ganze. Er blickte Carreras an. „Willst du Romero wirklich kampflos den Vesuv überlassen?"
    Der Padrino beugte sich vor. „Romero? Was ist mit Romero?"
    Datone räusperte sich. Sollte er wirklich weitergeben, was er neulich an dieser Stelle noch für belanglos gehalten hatte? Nun, deshalb war er schließlich hier. Aber jetzt kamen ihm Zweifel. Datone hatte es auf der Straße aufgeschnappt. Carreras musste es bereits wissen. „Ich höre", sagte der Don mit

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