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2277 - Die Macht der Sekte

Titel: 2277 - Die Macht der Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stärkste Kraft ist. Also muss er sich mit ihr verbünden. Nun gibt es hier aber zwei rivalisierende Clans. Romero, der den kleineren führt, ist vielleicht sein Freund, aber Imberlock denkt strategisch. Solange er nicht überzeugt ist, dass Romero dich wegputzt, wird er sich nicht offen hinter ihn stellen."
    „Hmm." Carreras stieß wieder Rauch aus, der als wabernder Kreis aufstieg. „Ich hatte daran gedacht, mit Imberlock Verbindung aufzunehmen."
    „Warum nicht?", sagte Severin. „Er würde sich dann in der besten Position wähnen.
    Egal, ob Romero oder du den Krieg gewinnt, er stünde auf der Seite des Siegers."
    „Außerdem kontrolliere ich immer noch vier Fünftel der Camorra, während Romero mit seinen paar Vororten ... Da dürfte er auch erst einmal vorsichtig sein."
    „Vermutlich hast du Recht. Er wird abwarten, wie sich die Dinge entwickeln."
    Carreras drehte sich um. „Ich könnte Imberlock heimlich das Leben schwer machen.
    Einen Anfang habe ich ja schon gemacht: die Protestbewegung. Datone scheint gute Arbeit geleistet zu haben. Im Netz wenden sich immer mehr Menschen gegen die Sekte."
    Severin schnaubte verächtlich. „Die Proteste kratzen Imberlock doch nicht. Sie bringen ihn nicht in Bedrängnis. Schon gar nicht, wenn dieser Trottel Datone sie leitet."
    Der Padrino lächelte bei dem Gedanken an seinen Handlanger. Er kannte den Grund nicht, aber es war so: Irgendwie hatte er eine Schwäche für diesen Versager.
    Er musterte den Aschekegel seiner Zigarre. „Je mehr Druck ich auf Imberlock ausübe, desto größer wird sein Interesse sein, sich mit mir zu verbünden." Dann blickte er den Soltener an. „Er weiß nicht, dass ich hinter der Protestbewegung stecke. Aber er weiß um meinen Einfluss. Durch mich könnte er hier alles ganz mühelos durchsetzen."
    Der Soltener strich sich über das speckige schwarze Haar. „Imberlock muss sich mit dir verbünden. Das ist das Einzige, was zählt.
     
    6.
     
    Zwei Tage lang hatte er die Hoffnung genährt, dass sie etwas gegen die Sektierer unternehmen könnten, dass es ihnen gelänge, den Berg zu retten. Zwei Tage lang hatte der Glaube der Orbhon-Gegner an ihn eine wilde Entschlossenheit in ihm bewahrt.
    An diesem Morgen, am dritten Tag nach Baubeginn, war die Netz-Abstimmung zu einem Ende gekommen, und das Ergebnis war verheerend. Von allen Zugeschalteten hatte sich nur ein Drittel überhaupt geäußert, und es regierten Hilflosigkeit und Ohnmacht.
    All ihre Trivid-Auftritte und Protestmärsche waren vergebens gewesen.
    Jetzt stand Datone am Fuße des Vesuv, vor einem neu errichteten Prallfeldzaun, im Kreis einiger weniger Dutzend Mitstreiter, und starrte auf die Baumaschinen, die gewaltigen Fräsen und Lastengleiter, die dem Berg langsam, aber sicher ein neues Aussehen verliehen.
    Imberlock hatte freie Bahn. Niemand wagte es mehr, sich gegen ihn zu erheben. Und wie zum Hohn - oder aus Berechnung - hatte die Bautätigkeit am Berg noch zugenommen.
    Datone blickte zur Seite, auf Powers und den Gataser, die zornig auf das „Schandmal" starrten, wie sie es nannten, jene schwere Wunde, die ein weithin sichtbares Zeichen für die Gewalt der Sektierer war und den Vesuv für immer entstellte.
    Ein zweihundert Meter durchmessendes Loch, von Desintegratoren in den Berg gefräst.
    Verschwommen sah Datone hinter dem Prallfeldschirm die Arbeiter, wie sie Sie parkten ihren Gleiter, einen verbeulten Festavi, in einer verlassenen Seitenstraße von San Anastasia, einem kleinen Ort nordöstlich des Vesuv, auf halber Höhe zwischen dem Berg und der Innenstadt von Neapel.
    Schweigend stieg Cory Powers aus, der als Pilot fungiert hatte, und sah sich, die Arme in die Hüften gestemmt, um. Datone folgte ihm und überprüfte seine Mikrogeräte. So viele wie möglich hatte er in seinem braunen Overall verstaut, zusammen mit kleinen Desintegratoren, die er sich durch seine alten Kontakte verschafft hatte. „Bei der braunen Kreatur der Qual, das wird ein mühsamer Aufstieg", sagte der Blue, als er seinerseits den Gleiter verließ und den Blick zum Monte Somma richtete, dessen mächtiger Umriss dicht über den Baumwipfeln zu erkennen war.
    Unter anderen Umständen hätte Datone gelächelt. Er erinnerte sich noch gut daran, wie schwer es dem Gataser gefallen war, mit den anderen Touristen zur Aussichtsplattform zu steigen, aber dort angekommen, hatte er sich mit keinem Wort mehr beklagt.
    Wie lange war das jetzt her? Nicht einmal eine Woche. Er hätte nie geglaubt, was innerhalb

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