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2279 - Zeit der Schatten

Titel: 2279 - Zeit der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Wenn er hier ist. Das ist im Moment nicht der Fall."
    „Nicht?", fragte Drüben irritiert. „Aber vorhin hast du gesagt, dass er überall sei, in jedem Wesen, in der Luft, in ..."
    „Alles atmet ARCHETIM", dozierte sie. „ARCHETIMS Geist erfüllt nicht nur diese Welt, Drüben.
    Alles ... spiegelt ihn wider, verstehst du? Auch wenn er selbst nicht hier ist. Vielleicht wirst du morgen mehr darüber erfahren. Allerdings...."
    „Ja?"
    „Ich bezweifle es. ARCHETIM rechtfertigt und erklärt sich uns nicht. Wir erfahren nicht, wo er sich jeweils aufhält. Falls es doch jemand weiß... sagt er es uns zumindest nicht."
    Drüben Eskuri schüttelte langsam den Kopf. ARCHETIMS Sitz ... Es war schon jetzt mehr, als er geistig verkraften konnte. Seine Ehrfucht war grenzenlos -obwohl die Superintelligenz angeblich gar nicht „da" war. Wie würde es dann erst sein, wenn die Superintelligenz auf Oaghonyr weilte?
    Er versuchte nicht, deshalb weiter in Eidoa zu dringen, sondern fragte nur: „Wieso habe ich den HORT nicht beim Anflug gesehen? Vom Weltraum aus? Wenn er doch über die Wolken hinausragt?"
    „Vielleicht reicht er auf eine andere Ebene hinaus", antwortete sie. „Es spielt keine Rolle, begreif das.
    ARCHETIMS HORT ist ein Wunder, das wir nicht ergründen werden."
    Nie hatte er etwas auch nur annähernd Vergleichbares gesehen. Er starrte auf die Säule und glaubte, etwas von der Macht, der Erhabenheit spüren zu können, die sie verkörperte. Aber Eidoa hatte wohl Recht. Schohaakische Sinne waren nicht in der Lage, das Wunder zu begreifen.
    Eidoas Stimme weckte ihn sanft aus seiner Versenkung. „Es wird Zeit, wenn ich dir noch das Clateaux der Zeiten zeigen soll, Drüben", sagte sie. „Ja", murmelte er. „Es ist wohl besser."
    Sie sah ihn fragend an, sagte aber nichts und wendete den Schweber.
    Und Na-Da winselte leise.
    Das Clateaux der Zeiten ... Es war bereits spät am Tag, als sie es erreichten, und Drubens Kopf war noch voller Eindrücke, voller Fragen und voller Bilder, die sein Geist sich ausmalte. Er war Eidoa dankbar dafür, dass sie ihm noch eines der Wunder zeigen wollte, die Ooghonyr, Die Wundervolle, für ihre Besucher bereithielt. Aber vieles von dem, was sie sagte, nahm er nur am Rande wahr.
    Das Clateaux der Zeiten - er hatte auf Nekrion-Momon davon gehört, aber es als eine mythische Verbrämung abgetan.
    Nun aber sah er es unter sich und erschauerte vor Ehrfurcht: Clateaux. Es handelte sich, aus der Luft gesehen, um einen 22 Quadratkilometer großen Komplex mit einer Grundfläche von 4,7 mal 4,7 Kilometern Größe, wie Eidoa ihm erklärte. Weiter sagte sie, dass sich auf Hunderten Ebenen und Terrassen, in Wandelgängen und Hallen Zehntausende von Statuen befänden, die als „Inkarnationen" bezeichnet wurden. Diese Inkarnationen seien in gewisser Weise „lebendig", und zwar eine „höhergeordnete Form von Leben". Jede von ihnen habe eine Geschichte zu erzählen und er als Chronist würde sie bald verschlingen wollen, vielleicht geradezu süchtig werden. „Es ist schön, dass du mir das alles erklärst, Eidoa", sagte er mit gezwungenem Lächeln. „Aber ich habe für heute wirklich genug." Er grinste verlegen. „Noch mehr will einfach nicht in mein Gehirn, wenn du verstehst..."
    Sie lächelte. „Natürlich verstehe ich das. Es war vielleicht wirklich ein bisschen viel für einen Tag. Ich bringe dich jetzt zurück."
    Eine halbe Stunde später setzte sie ihn auf einer der Landeplattformen seines Turms ab. Na-Da sprang vor ihm ins Freie und trottete auf allen vieren davon, ohne sich umzusehen. Drüben schüttelte den Kopf. „Er ist nicht immer so", sagte er zu Eidoa. „Du brauchst dich nicht für ihn zu entschuldigen", sagte sie lachend. „Was erwartest du von ihm? Er wird sich schon eingewöhnen."
    „Ja", seufzte er. „Wahrscheinlich hast du Recht." Er lächelte. „Jedenfalls danke ich dir für den Tag.
    Ich habe viel gelernt."
    „Du wirst noch viel mehr lernen", versprach sie. „Ich weiß, dass du mehr Fragen hast, als ich beantworten kann. Aber warte bis morgen, wenn ich dich zu deiner neuen Wirkungsstätte gebracht habe."
    Sie winkte ihm zu und hob mit dem Schweber ab. Drüben sah ihr nach. Dann seufzte er tief und drehte sich um. Na-Da wartete auf ihn. „So kann es nicht weitergehen." Drüben Eskuri kniete neben Na-Da auf dem Teppich und kraulte dem Togg das Fell. „Na-Da, du hast jetzt seit zwei Tagen nichts mehr gefressen. Es ist ein neuer Tag. Das Warten hat endlich ein

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