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2280 - Exil der Orakel

Titel: 2280 - Exil der Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mit rudimentärer Intelligenz ausgestattet. Ihre Familien hatten sie oftmals bereits in frühester Jugend verstoßen, nachdem sie befürchten mussten, dass die Kybb-Cranar jeden auch nur geringen Widerstand erbarmungslos rächen würden.
    Corestaar, der Karthog von Roedergorm, wurde umgehend nach Lysistrome verfrachtet. Im Verbund mit besonders fähigen Quellen und Lapidoras Unterstützung als Epha-Motana gelang es ihm, in kurzen Abständen mehrere Dutzend Sanftwogen zu erzeugen. Das Kräftevermögen der potenziellen Todbringer wurde gesichtet, ihr unkontrollierter Hass kanalisiert. „Mehr als achtzig Prozent Trefferquote", sagte Gembarog zufrieden zu Atjaa, nachdem er mit einem völlig erschöpften Corestaar gesprochen hatte. „Das sind 1700 mögliche Todbringer für die Erste Flotte."
    „Du hast sehr gute Arbeit geleistet", lobte Atjaa den Roedergormer. „Ich habe noch bessere Nachrichten", sagte der Todbringer stolz."
    „Ja?" Atjaa beugte sich vor. „Viele der Waldläufer sind vorerst zu ihren Familien zurückgekehrt. Es spielen sich berührende Szenen ab, nachdem Eltern, Brüder oder Schwestern erkennen, dass die Wut aus ihren verbannten Verwandten gewichen ist."
    „Und es kommt zu keinen ... Rachetaten, weil die Waldläufer aus den Familienverbünden vertrieben worden sind?"
    Gembarog lächelte. „Du verkennst die Wirkung der Sanftwoge. Rachegefühle sind ab nun etwas, das sich die Lysistromer für den Kampf gegen die Kybb aufheben. Ich vermute im Gegenteil, dass unsere ehemaligen Waldläufer ihren Familien neuen Mut einimpfen und sie überreden werden, sich bei uns zu melden."
    Und so geschah es.
     
    5.
     
    Lysistrome
     
    Atjaa hielt seine Aktivitäten nach wie vor auf betont niedrigem Niveau. Nur wenn es unbedingt notwendig war, ließ er seine kleine Bereitschaftsflotte im freien Raum Transport- und Übungsflüge absolvieren. Die neu rekrutierten .Motana, die von zwanzig Planeten kommend nach Lysistrome verlegt wurden, würden ihre ersten richtigen Raumerfahrungen wahrscheinlich erst im Gefecht gegen die Kybb-Völker machen. „Da ist etwas faul", sagte Hytath, der stets misstrauische Bruder, während eines kurzen Besuchs. „Die Kybb sollten längst wissen, dass wir aktiv geworden sind."
    „Mag schon sein", entgegnete Atjaa. „Aber sie haben mit Sicherheit keine Vorstellung von unserer Truppenstärke."
    „Zahlen dürften für unseren Gegner keine Bedeutung haben. Mit sechs Kybb-Titanen in der Hinterhand kann es ihnen vollkommen egal sein, was wir aufzubieten haben."
    „Noch", sagte Atjaa zuversichtlich, „noch. Unsere Ausbildungsstrukturen greifen allmählich. Der Zustrom an Motana, die das Zeug haben, zu Quellen, Beiständen, Epha-Motana und Todbringern zu werden, ist unvermindert hoch." Mit wenigen Schritten durchmaß er den Zentraleraum der BOGEN, drehte sich um, kehrte zurück und begann seine unruhige Wanderung von neuem. „Was ist mit den ...
    Terranern?", fragte er schließlich. „Die Gespräche verlaufen zufrieden stellend", wich Hytath einer direkten Antwort aus.
    Atjaa sah seinem Bruder an, dass ihn Sorgen plagten, die sich wahrscheinlich um Aufmarschpläne, Strategien und Flottenbewegungen drehten. Und selbstverständlich, wie bei allen Schildwachen, um die Frage, wie den Kybb-Titanen beizukommen war.
    Einen ersten Kontakt mit den Terranern hatte die für einige Zeit verloren geglaubte Besatzung der SCHATTENSPIEL mit ihrer Epha-Motana Carilla gehabt.
    Dieses bedeutende Milchstraßenvolk besaß eine genetische Verwandtschaft zu Atjaa und den anderen Schildwachen. Andererseits waren sie den Motana derart ähnlich, dass man die Vertreter beider Rassen auf den ersten Blick ohne weiteres miteinander verwechseln konnte, ehe man die Augen sah, in denen sich die äußerlichen Unterschiede vor allem manifestierten. Auch in Charakter und Wesen ähnelten die beiden Völker einander sehr, doch auch hier gab es Unterschiede. Perry Rhodan, der potenzielle Schutzherr, hatte den Schildwachen bereits einiges über sein Volk erzählt. Die Terraner wirkten abgeklärt, reif und in technischen Dingen sehr versiert, waren andererseits aber von schwer zu verdauender Eigensinnigkeit geprägt.
    Mehr als hundert Tage waren seit dem ersten Aufeinandertreffen vergangen. Die Phase des vorsichtigen Abtastens, gegenseitigen Beschnupperns und Kennenlernens war längst vorbei. Julian Tifflor, ein weiterer von ES mit Unsterblichkeit ausgezeichneter Terraner, hatte sich als wertvoller. Gesprächspartner erwiesen.

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