Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2289 - Der eiserne Finger Gottes

Titel: 2289 - Der eiserne Finger Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Ich jedenfalls werde nichts preisgeben."
    Taban-Tselayu zögerte. „Können wir uns darauf verlassen?"
    „Bei meinem Leben."
    „Und das Buch ist sicher?"
    „So sicher, wie in Grachtovan nur irgendetwas sein kann."
     
    *
     
    Der Abschied war kühl wie nicht anders zu erwarten. Taban-Tselayu ging zum Tor und schloss es hinter sich. Draußen warteten zwei Sklaven mit Peitschen und vier verdrossen dreinblickende Sirips, die die Sänfte trugen.
    Er stieg ein und ließ sich heimbringen, unter den verschränkten Zweigen der Zezo-Bäume.
    Aber auch im Schatten in der Sänfte war ihm heiß; Schweißperlen überzogen seinen bläulichen Pelz mit einer Schimmerschicht.
    Er dachte an das Buch. An Geon-Durns geplanten Vortrag. An das, was er ihm eigentlich hatte sagen wollen: Schieb den Vortrag auf, Bruder und Freund. Wir bereiten etwas vor - wir, die Bruderschaft der Eisensucher und einige andere Edle.
    Aber es wäre sinnlos gewesen. Geon-Durn war so verrannt in seine Suche, sein Messen und Rechnen und Finden und Verkünden, dass nichts ihn abbringen würde. Schon gar nicht die Nachricht, die die anderen zum Handeln trieb.
    Taraon war gefallen. Die Pächter und Fronbauern, die Arbeiter und Handwerker des südlichen Berglands hatten sich gegen Geon-Yurun von Taraon erhoben, und andere Marken würden folgen. Angeblich hatten die Aufrührer sich mit den kriegerischen Nomaden der Agaratischen Steppe verbündet. Den Wüstenfürsten, die auf Sirips ritten und die Kinder ihrer Feinde lebendig zerfleischten.
    Es war die Rede von einem geheimnisvollen Anführer, der die seit langem Unzufriedenen, Unterdrückten geeint hatte. Von niedergebrannten Klöstern und zerstörten Burgen. Von rasenden Sirips, gepfählten Grundherren und Leichenbergen. Und zuerst, so schien es, hatten die Aufrührer alle Priester und Mond-Deuter zerrissen, erschlagen, verbrannt.
    Die Edlen mussten handeln, wenn sie nicht alles verlieren wollten. Mit den Priestern und noch lieber gegen sie. Morgens hatten sich einige von ihnen getroffen und Maßnahmen beredet, die längst angelaufen waren. Mehr Geld auftreiben, mehr Krieger anwerben - heimlich, solange es möglich war. Spätestens in zwei, drei Tagen würde die ganze Stadt von dem Aufstand erfahren haben, und bis dann mussten einige Vorkehrungen getroffen sein.
    Natürlich war Geon-Durn, der Edle von Taraon, einer der reichsten und wichtigsten Männer. Natürlich musste er eingeweiht und einbezogen werden.
    Aber nicht jetzt, nicht heute und nicht morgen. In seinem Drang, seiner Besessenheit, das zu verkünden, was er für die Wahrheit hielt, reichte ein falsches Wort, eine falsche Frage bei seinem geplanten Vortrag, und er würde alles verraten.
    Was nichts daran änderte, dass er das Eisenbuch hütete, samt allem darin enthaltenen oder verborgenen Wissen. Wenn es endlich vollständig enträtselt werden konnte, mochte es dem, der es in Händen hielt, ungeheure Macht geben. Deshalb durfte es auf keinen Fall in die Hände der Mond-Deuter gelangen.
    Und auch für das Buch galt, was Taban-Tselayu hinsichtlich der Nachrichten aus Taraon befürchtete: Geon-Durn würde sich möglicherweise hinreißen lassen, bei seinem Vortrag Wissen aus dem Buch zu verwenden - Wissen, das er niemals verwenden durfte.
    Taban-Tselayu seufzte lautlos. Wenn man nur wüsste, wo er das Buch aufbewahrte! Man könnte es ihm entwenden, um zu verhindern, dass er es missbrauchte. Oder dass es nach einem Missbrauch den Priestern in die Hände fiel. Aber wie?
    Sie hatten fast das Tor seines Anwesens erreicht, auf der stadtfernen Seite eines anderen Hügels, als ihm plötzlich ein Gedanke kam, der ihn nach Luft schnappen ließ. Die Sirips stießen bellende Geräusche aus, aber er achtete nicht darauf.
    Nein, man konnte Geon-Durn nicht hindern. Aber vielleicht ... vielleicht konnte man seinen Bekennerdrang nutzen. Ungläubig ob der eigenen Abgründe, sagte er sich, dass es schwarzer, finsterer Verrat wäre.
    Verrat ist eine Frage des Zeitpunkts dachte er dann. Und es könnte Umstände geben, unter denen Verrat die höchste Form der Treue ist.
     
    *
     
    Atzel tutologarv muqudas balal enk. Bu atzaz bililang, baratat huni pfilonok a lililaba gnutz. Sepusepusep nuvulaqa znitagor yax dilagor yaxa duligur. Ekesem akasem uqusati. Fa fukulaq, ba buqudeq. Olontaki ta tululunk batz. (??? Könnte alles Togoretisch sein, aber wer weiß darüber etwas?)
    Aus dem EISENBUCH, Kapitel 11
     
    Dyon war untergegangen, über dem Himmel zogen vier Monde, der

Weitere Kostenlose Bücher