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2293 - Ein Held für alle Fälle

Titel: 2293 - Ein Held für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nachdem Jack ihn genommen hatte.
    Jack Reuter starrte ihm nach, dann auf das Ding in seiner Hand. Das gehörte doch bestimmt auch zu NATHANS Plan! Wenn NATHAN ihn nicht zum Narren hielt, wenn die Stimme im Ohr wirklich Perry Rhodan gehörte, dann musste dieser Kristall genau das sein, was er nun noch brauchte, um das Bild abzurunden. Es musste sich um ... „Ich habe hier einen Speicherkristall", hörte Reuter sich sagen. „Ich glaube, er enthält die Nachricht, auf die du wartest."
    „Das ist schön, Jack", sagte Rhodan. Jack war sich endlich sicher. Der Mann am anderen Ende der Leitung war tatsächlich Rhodan! „Leg ihn in den Datenschacht deines Terminals."
    Jack tat es. Ein Licht blinkte auf. „Er ist drin", krähte er. „Was soll ich jetzt...?"
    „Ich brauche die Daten, die der Kristall enthält", sagte Rhodan. „Kannst du sie mir übermitteln?"
    „So gut wie geschehen", antwortete Jack, berührte mit schlafwandlerischer Sicherheit einige Tasten und erhielt die Anzeige, dass der Übermittlungsvorgang gestartet worden sei.
    Als er beendet war, blieb es ruhig im Empfänger. „Perry?", fragte Jack leise, mit Ehrfurcht in der Stimme. Hier war er, der kleine, unbedeutende Jack Reuter. Dort war der Unsterbliche, die Legende, der größte aller Terraner seit Einstein und Karl dem Großen. „Perry Rhodan, Wega-System?"
    Er bekam keine Antwort. Der Empfänger schwieg. Das einzige Geräusch in seinem Ohr war das Rauschen von Jacks eigenem Blut.
    Die Minuten vergingen. Jack glühte. Er rutschte nervös auf dem Sessel hin und her, stand auf, sah sich bange um, setzte sich wieder und wusste nicht, ob er bereits genug getan hatte oder ob noch etwas kam.
    Natürlich musste noch etwas geschehen, welchen Sinn ergab sonst diese „Mission"?
    Wenn NATHAN ihn nur besser instruiert hätte! Diese Geheimniskrämerei würde ihn noch um den Verstand bringen.
    Eine Viertelstunde verging, dann eine halbe. Als Jack schon gehen wollte, einfach gehen, geschah aber doch noch das nicht mehr Erwartete. „Jack", hörte er Rhodans Stimme. „Die Daten sind angekommen und ausgewertet. Ich werde dir nun im Gegenzug einen Datensatz übermitteln, der für NATHAN gedacht ist. - Jack, bist du noch da?"
    „J... ja, Perry Rhodan, Wega-System", stammelte er. „Der Datensatz trägt den Namen KRISTALLSTURM II. Du wirst ihn auf denselben Kristall speichern, den NATHAN eben zur Übertragung an mich benutzt hat. Hast du das verstanden?"
    „Ja", sagte Jack andächtig. „Fein, Jack. Dann wirst du den Kristall wieder aus dem Schacht nehmen und ihn zwei Tage lang bei dir behalten. Du wirst ihn so lange verstecken und beschützen und dann abliefern in Sektion TRX-17.59, an Terminal
     
    489.
     
    Wiederhole das bitte."
    Jack tat es. Es war wirklich wie in einem irren Traum. Rhodan ließ ihn noch einmal wiederholen. Dann verabschiedete er sich und beendete den Kontakt.
    Jack Reuter sah, dass die Übertragung der Daten auf den Kristall abgeschlossen war. Mit zitternden Fingern nahm er ihn aus dem Schacht und steckte ihn in eine Tasche seines Arbeitsoveralls.
    Mardi sollte mich sehen, dachte er. Sie würde alles verstehen und nicht mehr böse sein. Aber er durfte nichts sagen. Er war im Moment vielleicht der wichtigste Mann auf dem Mond. Mit KRISTALLSTURM II konnte er zwar nichts anfangen, aber es hörte sich unerhört geheimnisvoll an, regelrecht martialisch. Vielleicht waren es genau die Daten, die NATHAN brauchte, um den Kampf gegen Gon-O aufzunehmen. Brandheißes Material, und er, Jack Reuter, Reinigungsfachmann für alle Fälle, sollte sie ganze zwei Tage lang bei sich tragen und behüten.
    In seiner Hand lag vielleicht die Zukunft des Solsystems, ja der Menschheit!
    Und er durfte nichts sagen. Er konnte mit keinem Menschen darüber reden, nicht einmal mit Brad, der vor Neid und Bewunderung erblassen würde.
    Als Jack Reuter aufstand und den strategischen Rückzug antrat, hatte er das Gefühl, eine Million Augen seien auf ihn gerichtet. Und natürlich sah er wieder das Schafott vor sich, hörte die Stimme des Henkers ...
    Auf jeden Fall, dachte er, habe ich mich jetzt schon mehr als voll für meine Untätigkeit während der Arkoniden-Besatzung rehabilitiert, so viel steht fest!
    Aber was nützte es ihm, ein Held wider Willen zu sein? Denn Helden hatten den einen Nachteil, das sie am Ende oft sterben mussten.
    Und Mardi würde nie wissen, warum er sie „versetzt" hatte ...
     
    5.
     
    10. Mai 1333 NGZ Die letzten anderthalb Tage waren schlimm

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