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2293 - Ein Held für alle Fälle

Titel: 2293 - Ein Held für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leider."
    „Was ist denn so dringend?"
    Wieso quälte sie ihn? Warum sagte sie nicht einfach „Schade" und ließ ihn gehen. Die Zeit drängte jetzt wirklich. „Ich kann's nicht erklären, Mardi", sagte er. „Aber ich komme sofort zu dir, wenn ich ... wieder frei bin."
    „Wieder frei? Was soll denn das heißen?"
    „Ich habe ..."
    „Eine Verabredung?"
    Wieso folterte sie ihn? Was sollte er ihr denn sagen, ohne sie zu verärgern? Den ganzen Tag hätte er für sie Zeit gehabt. Er wäre zu ihr geflogen, hätte sie ihn gerufen! Aber ausgerechnet jetzt... „Ich kann jetzt nicht sprechen", sagte er. „Und ich muss Schluss machen.
    Ich melde mich bei dir, Mardi."
    Sprach's und beendete die Verbindung. 1 Jack Reuter starrte auf das Kom-Gerät, dann auf seine Finger.
    Was hatte er getan! War er denn von allen besseren Geistern verlassen?
    Die Frau, von der er träumte, hatte ihn um einen Gefallen gebeten, auch wenn es nur ein Vorwand war. Aber sie wollte, dass er zu ihr kam, und er würgte sie einfach ab.
    Jack hatte ein Gefühl, als schöben sich die Wände der Wohnung auf ihn zu, um ihn zu zerdrücken. Er schnappte nach Luft wie ein Goldfisch im Glas. Dann kam er endlich zu sich, schnappte sich seine Arbeitsutensilien und sah zu, dass er aus der Kabine herauskam. Er würde Mardi alles erklären, wenn er es durfte. Ganz bestimmt würde er das.
    Die Frage war nur, ob sie ihm dann noch zuhörte.
    Das Ziel seiner ersten Mission war eine umgerüstete Hyperfunk-Station.
    Und wieder war exakt jenes Terminal, das ihm von NATHAN genannt worden war, frei und von keiner Seite einsehbar.
    Jack Reuter wartete trotzdem zehn Minuten, bevor er sich setzte und begann, seine Arbeitsgeräte auszupacken. Er war als Reinigungstechniker in die Anlage gekommen und auch gleich von einem der hier beschäftigten Techniker erkannt worden. Zum Glück war er nämlich bereits zweimal hier gewesen. Sein Gesicht hatte sich eingeprägt, vielleicht auch die Qualität seiner Arbeit - so viel nur zum Thema „Durchschnittlichkeit".
    Jedenfalls schien niemand Verdacht geschöpft zu haben. Die Frage, die er sich jetzt stellen musste, lautete nun: Was soll ich also hier? Was will NATHAN von mir?
    Er hätte erwartet, dass sich ein Display vor ihm aktivierte oder sonst etwas in der Art. Aber nichts dergleichen geschah. Jack seufzte innerlich und begriff, dass er wohl nach einem Hinweis für ihn würde suchen müssen. NATHAN beliebte ihn auf die Folter zu spannen. Was er tun sollte, war offenbar so geheim, dass er selbst nichts davon wissen durfte!
    Jack konnte nur hoffen, dass seine Suche sich lohnte. Wenn er Mardi schon beleidigt, vergrault oder gar verloren hatte, sollte es nicht auch noch umsonst gewesen sein. Es war auch so schlimm genug.
    Er begann, das Terminal akribisch genau zu untersuchen. Auch wenn er keine Beobachter sehen konnte, war nicht auszuschließen, dass es sie gab - unsichtbare Augen, Mikrosonden, was nicht alles. Die Welt der Geheimagenten war voller Mysterien und Rätsel.
    Als er nach einer halben Stunde nichts gefunden hatte, nicht die geringste Unregelmäßigkeit, die ihm als Hinweis hätte dienen können, begann er damit, fachmännisch die Verschalung zu lösen und abzunehmen. Das sah ganz nach Routine aus und konnte niemanden misstrauisch machen.
    Er hatte eigentlich nicht damit gerechnet, aber schon nach wenigen Minuten fand er den „Knopf im Ohr".
    Es war ein winziger, chipgroßer Empfänger, den er sich dann auch prompt in die Ohrmuschel steckte. Wenn NATHAN sich jetzt meldete, würde er über eine unbekannte, nicht zu überwachende Instanz zu ihm sprechen - dann brauchte es nicht einmal mehr auf Französisch zu sein.
    Ganz schön raffiniert, das alte Gehirn, dachte Jack.
    Und dann hörte er auch schon die Stimme. Er hielt den Atem an und lauschte gespannt.
    Diese Hyperfunk-Station, bekam er von NATHAN zu hören, verfüge nicht über eine sonderliche Reichweite. Aber das müsse auch nicht sein. Es gehe lediglich darum, zu dem Funk-Relaissystem Kontakt herzustellen, das das Solsystem mit den wichtigsten Sektoren der LFT permanent verbinde.
    Wow!
    Jack erinnerte sich daran, dass er immer noch die Luft anhielt, als ihm schwarz vor den Augen wurde. Er befreite sich von dem Stau und riss sich zusammen. Kontakt herstellen! Zu den wichtigsten Sektoren der LFT!
    NATHAN hatte es zwar nicht direkt so gesagt, aber darauf lief es wohl hinaus.
    Das hörte sich tatsächlich nach einer großen Sache an. Bevor Jack weiter ins Blaue spekulieren

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