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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wirst du sie auf Terra einführen?"
    „Das liegt leider nicht in meiner Macht. Gleichwohl, Herr Botschafter, wir sollten uns jetzt von diesem erbaulichen Anblick losreißen und weitere Stätten der Traditionspflege aufsuchen."
    „Wie du wünschst, Herr Attache. Sofort; zuerst müssen wir jedoch die Dankesgabe der erfolgreichen Mannschaft entgegennehmen."
    Er zeigte nach unten. Das Gemetzel hatte aufgehört. Alle Tiere waren entweder zerstückelt oder befanden sich in einem der drei Pferche; die meisten im beigefarben markierten direkt unter ihnen.
    Aus dem Mittelpunkt der Eisfläche schob sich eine etwa drei Meter breite Rampe. Sie wuchs rasch immer höher, geradewegs auf den Ehrenplatz zu. „Ihr solltet euren Schutzschirm abschalten", sagte Letoxx leichthin. „Oder wenigstens eine Strukturlücke schaffen. Das Volk würde es als Affront betrachten, wenn du und ich, als die beiden Ranghöchsten hier, die Spielführerinnen der Sieger nicht empfangen."
    Hajmo hob die Augenbrauen. „Gorm? Was hältst du davon?"
    Der Oxtorner tauschte sich kurz mit seinen Ortungsspezialisten aus, dann antwortete er: „Wir messen im kritischen Perimeter nach wie vor keine schwereren Geschütze an. Etliche der Zuschauer haben in ihren Prothesen kleine Desintegratoren eingebaut, aber dabei handelt es sich um Werkzeuge mit geringer Reichweite. Eine Strukturlücke könnten wir riskieren. Begeistert bin ich natürlich nicht. Deine Entscheidung."
    Inzwischen waren zwei der beige gefärbten Traken über die Rampe emporgestapft. Sie trugen, aufgespießt auf ihren Unterarmkufen, je einen abgetrennten Kresotenkopf, von dem blutiger Schleim tropfte.
    Die Rampe hatte knapp vor dem Schutzschirm angehalten. Das hyperenergetische Feld selbst war unsichtbar, auch für den Trakensinn. Doch ließ sich die Sphäre, innerhalb deren kein Schnee fiel oder verweht wurde, leicht erkennen.
    Hajmo blickte von Letoxx, der dreinschaute, als könne er kein Wässerlein trüben, zu Filana. Die Positronikerin zuckte die Achseln. „Lasst sie rein", sagte Hajmo.
    Sie traten von der Reling zurück. Iant Letoxx zeigte mit keiner Miene, dass er innerlich triumphierte.
    Stete Pisse zersetzt den Fels, lautete ein altes Sprichwort. Wer einen Energieschirm einmal desaktiviert hat, tut dies auch ein zweites Mal. Und irgendwann sind sie bereit, ganz darauf zu verzichten ...
    Kurz wechselte er in den Trakenmodus und sah sich um. Vier der stachellosen Soldaten entsicherten ihre Kombistrahler. Er schaltete zurück: Sie positionierten sich so, dass sie freies Schussfeld auf die beiden Spielführerinnen hatten.
    Eine der Frauen schritt feierlich zu Letoxx, verbeugte sich tief und reichte ihm den Kopf des Kresotenstiers. Es handelte sich um ein sehr schönes Exemplar, fachmännisch vom Rumpf getrennt; fürwahr eine luxuriöse Dankesgabe, eines Eins-Katalogs würdig.
    Unter dem Jubel der Massen im Kolosseum ergriff er die Hörner und stemmte den Schädel in die Höhe.
    Im selben Augenblick ließ die zweite Frau ihr ähnlich respektables Prunkstück fallen und warf sich auf Hajmo Siderip.
    Sobald die beiden über und über besudelten, laut Letoxx weiblichen Traken durch die Strukturlücke geschlüpft waren, ließ Gorm Goya diese wieder schließen.
    Unmittelbar dahinter bildeten acht seiner Kampfroboter ein leicht gebogenes Spalier, um den potentiellen Einschusswinkel weiter zu verkleinern.
    Die Spielerinnen gingen eine nach der anderen an den Robs und Gorm vorbei. Gegen die herbe Duftwolke, die sie umgab, nahm sich Letoxx' ranziger Körpergeruch wie ein exquisites Parfüm aus.
    Als die vordere sich verbeugte, um dem Eins-Katalog die Trophäe zu übergeben, schlug Gorms Summer zweimal kurz hintereinander an.
    Stiller Alarm. Gefahr im Verzug.
    Sein Display zeigte, dass die Warnung von Filana Karonadse abgegeben worden war. Sie musste ihren Pseudo-Trakensinn aktiviert und etwas Ungewöhnliches entdeckt haben. Offenbar erschien ihr der Verdacht nicht begründet genug, um durch lautstarkes Eingreifen die Zeremonie zu stören.
    Eine Bedrohung konnte nur von den beiden Sportlerinnen ausgehen. Gorm bewegte sich unauffällig näher zu ihnen hin, wobei er darauf achtete, nicht in die Schusslinien seiner Raumsoldaten zu geraten. Sie hatten das Warnsignal natürlich ebenfalls empfangen.
    Auch Siderip und sein Leibwächter Bangloff ließen sich nicht davon ablenken, dass Letoxx in diesem Moment den triefenden Kresotenschädel bei den Hörnern packte und ihn, einen Schritt vortretend, dem vor

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