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2297 - Unter dem Kondensator-Dom

Titel: 2297 - Unter dem Kondensator-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtungen ausstrecken. Auch nach Spuren von Letoxx und seinen Bewachern. Große Hoffnungen machte sich Gorm nicht.
    Obwohl ... Zwischen der Kybb-Guerilla und den Hybrid-Netzwerken bestand eine wie auch immer geartete Beziehung. Filana hatte berichtet, dass sie sowohl im Verzeichnis des Universitäts-Archivs als auch in den daraus entwendeten Speicherbänken auf Indizien dafür gestoßen war, dass sich neben ihnen noch jemand anders intensiv um die Wiederauffindung der Knotenrechner bemühte.
    Die überregionalen Kommunikationsmittel des Planeten standen unter terranischer Kontrolle.
    Wollten sich die Terroristen des uralten Netzes bemächtigen, um damit ihre Aktionen weltweit koordinieren zu können?
    Das Einsatzkommando hatte jedenfalls Konkurrenz. Und es stand keineswegs fest, dass sie aus diesem Wettlauf als Sieger hervorgehen würden. Zumal der unbekannte Gegner - TRAKTAT? -einen beträchtlichen Vorsprung sein Eigen nannte. Zeit. Zeit war der entscheidende Faktor. Nur noch drei Tage, dann war das Ende des Solsystems eingeleitet. Es würde in der Hyperhitze derselben Sonne verglühen, die den Terranern so lange Lebenswärme gespendet hatte.
    Unbarmherzig tickte die Uhr. Die Frist verstrich.
    Zeit, dachte Gorm Goya. Zeit, zu beten.
     
    4.
     
    Sehen und gesehen werden Irgendwie mochte das Specter die Kybb. Die Innenarchitektur ihrer Computer gestaltete sich angenehm trivial. Kein Schnickschnack, keine ausufernde, eskapistische Metaphorik wie etwa bei den affigen Arkoniden von Hayok. Nur Tunnelröhren sechseckigen Querschnitts, von denen an jeder Kreuzung je sechs in rechten Winkeln zusammentrafen.
    Spartanisch und funktional. Übersichtlich, zweckmäßig, solide. Vor allem aber: stabil, nicht in unaufhörlicher Veränderung begriffen wie die wild wuchernden neuronalen Knäuel der Biotronik im Kreuzer GRÜNER MOND.
    Ein weiterer Pluspunkt für die Kybb-Rechner: Das Sicherheitsniveau war niedrig. Spex bezweifelte, dass die Zugangssperren gewitzte Kadetten davon abhalten konnten, ihre Prüfungsergebnisse nachzubessern. Seinen Schleichroutinen, Maskenutensilien und Dechiffrierschlüsseln leisteten die simplen Bewegungsmelder, Wachsensoren und Kodeschlösser nur ein paar Millisekunden lang Gegenwehr.
    Mittels Filanas drahtloser Schnittstelle und unterstützt von ihrem Pseudo-Trakensinn, hüpfte das Specter hurtig von Rechner zu Rechner, ohne Rücksicht darauf nehmen zu müssen, ob diese untereinander vernetzt waren oder nicht. In jedem setzte Spex ein semiautonomes Konstrukt frei, das die Verzeichnisse nach bestimmten Stichwörtern durchforsten und im Erfolgsfall ein unverdächtiges Signal absetzen würde.
    Die zur Mediathek gehörigen Positroniken waren entweder relativ neu, also nach der Erhöhung der hyperphysikalischen Widerstandskonstante fabriziert, oder sehr alt. Das Specter konzentrierte sich auf Letztere. So leicht ihm die Fortbewegung fiel, so unbefriedigend war das nach 3,6582 Sekunden vorliegende Ergebnis: Der gesuchte Zugangsknoten befand sich nicht darunter.
    Spex schlüpfte über die hypertoyktische Verzahnung zurück in Filanas Gehirn und manifestierte seine Stimme. „Bedaure. Keine Spur eines Hintertürchens zu einem vorsintflutlichen Hybrid-Netz."
    „Bist du sicher?"
    „Willst du mich beleidigen, Beste?"
    So hatte weiland Gucky die Positronikerin gern tituliert. „Kannst ja selbst nachsehen, wenn du mir nicht traust."
    Das vermochte Filana tatsächlich. Jedoch verhielt sie sich dabei zum Specter wie eine halbblinde Schnecke zu ... nun, zum Specter.
    Bei aller Bescheidenheit: Dass es etwas übersehen haben könnte, stand nicht zur Debatte; wusste es doch genau, wonach es Ausschau hielt. Der Hybrid-Knoten sollte unverkennbare Charakteristika aufweisen. „Die Angaben in den Uni-Speicherbänken waren eindeutig", erinnerte Filana. „Er muss hier irgendwo sein!"
    „Ich behaupte nichts Gegenteiliges. Weißt du, was ich glaube? Der entsprechende Rechner ist da - aber nicht in Betrieb."
    Filana nahm Hajmo Siderip zur Seite und gab die Mutmaßung an ihn weiter. Der Grünschnabel brachte nach elend langem Geschwafel den Schulmeister dazu, ihnen auch die ausrangierten Maschinen zu zeigen. Weil ja vielleicht gerade selbige „unorthodoxes Wissensgut" enthielten, wie sich Siderip ausdrückte. Dabei klopfte er mehrmals mit dem Daumen auf den kleinen Finger.
    Der Obertrakenlehrer führte sie über zwei Rampen auf die höchste Galerie und von dort in eine Art Rumpelkammer. „Das Zeug hier wurde schon vor

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