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2297 - Unter dem Kondensator-Dom

Titel: 2297 - Unter dem Kondensator-Dom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausschließlich verbal über das Sprachzentrum zu beeinflussen. Dass es ihre Gedanken las und nach Belieben in ihren Erinnerungen wühlte, war schlimm genug.
    Tu dir nichts an. Da findet sich wenig Originelles. Auf schlechte Pornos fahre ich nämlich nicht ab.
    Sie gab ihm zu verstehen, dass sie erröten würde, sollte besagter Gegenstand weiter ausgewalzt werden. Diese Regung missfiel ihm sicher auch wieder.
    Na fein. Glaubst du etwa, mir bereitet unsere traute Zweisamkeit Spaß? Darum dränge ich ja darauf, die Sache möglichst flott hinter uns zu bringen. Ihr aber trödelt und trödelt und ...
    Das stimmte nicht. Im Gegenteil, bis jetzt verlief der Einsatz erfreulich komplikationslos.
    Pintar Budul legte ihnen keine Steine in den Weg. Der Leiter der Kadettenanstalt verhielt sich bemerkenswert kooperativ, geradezu gastfreundlich. Übertriebene Eile hätte bloß die verhältnismäßig freundschaftliche Atmosphäre beeinträchtigt.
    Ihre Runde durch die Unterrichtsräume hatten sie inzwischen beendet. Hajmo bat, nun die Mediathek besichtigen zu dürfen. Der Xenopsychologe und frisch gebackene Kulturattache ließ durchblicken, dass er dort alte Chroniken aufzustöbern hoffte.
    Budul erhob keinen Einspruch. Er geleitete sie in die Räumlichkeiten, in denen die Hauptrechner der Kaserne untergebracht waren.
    Filana frohlockte. Hier lag ihr eigentliches Ziel, der wahre Grund für den Besuch der Kadettenschule.
    Gorm Goya vergewisserte sich, dass seine Soldaten, Kampfroboter und Shifts den zentralen Rechnersaal in zwei konzentrischen Kreisen lückenlos abschotteten. Nachdem er den rund zwölf Meter hohen Raum, in den zwei Galerien eingezogen waren, persönlich nochmals sorgfältig überprüft hatte, gab er Klarmeldung an Hajmo Siderip und Filana Karonadse. Sie folgten, flankiert von ihren Leibwächtern, dem Schulleiter hinein. An den vier Zugängen postierte Gorm jeweils einen Roboter, dann zog er sich in den angrenzenden Lesesaal zurück.
    Die Ausbildungskaserne war als Einsatzziel gewählt worden, weil sich hier ein Zugangsknoten zu einem der uralten Hybrid-Netzwerke von Tan-Eis befand. Das hatte Filana einem der Datenspeicher aus der Kybernetischen Universität entnommen.
    Offenbar hatte es auf der Trakenwelt vor langer Zeit derlei auf verschiedensten Komponenten basierende Rechnersysteme gegeben, die eventuell sogar zu einem geheimen, den ganzen Planeten umspannenden Netz verknüpft gewesen waren. Nach allem, was Filana herausgefunden hatte, war dies nur einer kleinen Führungselite bekannt gewesen. Daher lag die Vermutung nahe, dass in den zugehörigen Speichern besonders sensible Daten verwahrt worden waren.
    Wie etwa über die Kybb-Titanen und deren Unverträglichkeit mit im selben Umfeld betriebenen Kyber-Neutros.
    Wenn irgendwo weitere Hinweise darauf versteckt lagen, inwieweit sich die Neutros als Waffe gegen die Ultraschlachtraumer einsetzen ließen, dann am ehesten in den antiken Netzwerken. Diese waren im Lauf der Jahrtausende stillgelegt worden und in Vergessenheit geraten. Nach dem Hyperimpedanz-Schock hatte man einen kleinen Teil davon reaktiviert.
    Doch viele ehemalige Knotenrechner waren noch nicht wieder aufgefunden worden. Einer der Professoren an der Kybernetischen Universität hatte sich gestern zu diesem Punkt verplappert.
    Prompt hatten die Rektorin und ihr Assistent dies zu vertuschen versucht. Die Vermutung lag nahe, dass sie ebenfalls brennend an den alten Netzwerken interessiert waren, ihr Engagement aber unbedingt verbergen wollten.
    Warum?
    Weil sie mit dem Widerstand sympathisierten? Mit TRAKTAT, der mysteriösen Untergrundorganisation, die aller Wahrscheinlichkeit nach hinter den Anschlägen auf die terranische Delegation und der Entführung von Iant Letoxx steckte?
    Gorm wusste es nicht. Immer wieder dachte er an seine beiden Kameraden, die nach der Gasexplosion im Kybernetischen Archiv zusammen mit dem zwielichtigen Überläufer verschwunden waren. Mis Terkeit und Viljem Schiers, ein Ehepaar, das seit Jahrzehnten bei den Landungstruppen der LEIF ERIKSSON gedient hatte.
    Was war aus ihnen geworden? Gorm gab sich keinen Illusionen hin. Die Chancen, sie lebendig wiederzusehen, standen nicht gut. Ihre Positionsmarker in seinem Display waren erloschen.
    Der Oxtorner blendete die Zeitleiste ein. Knapp zehn Minuten war Filana bereits im Rechnersaal zugange. Er wünschte ihr aus ganzem Herzen Glück. Viel hing davon ab, dass sie fündig wurde ...
    Die Positronikerin wollte ihre Fühler in mehrere

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