23 Uhr, York Avenue
Betriebsverfahren.
Anderson: Ich weiß. Damit hab' ich gerechnet. Wer ist es?
Angelo: Ein Mann aus Detroit. Vincent Parelli. Man nennt ihn Socks. Kennen Sie ihn?
Anderson: Nein.
Angelo: Mal von ihm gehört?
Anderson: Nein.
Angelo: Ein guter Mann. Erfahren. Er ist kein grüner Bettnässer. Aber Sie werden der Boß sein. Das versteht sich von selbst. Man wird ihm sagen, daß er seine Befehle von Ihnen entgegennimmt.
Anderson: In Ordnung. Das klingt in Ordnung. Was noch?
Angelo: Sie haben Grips.
Anderson: Was muß ich noch tun?
Angelo: Wir wollen, daß Sie ihm was verpassen.
[Pause von fünf Sekunden.]
Anderson: Was?
Angelo: Ihn umlegen. Sobald alles vorüber ist. Wenn Sie sich zum Gehen anschicken. Sie legen ihn um.
[Pause von elf Sekunden.]
Angelo: Sie verstehen?
Anderson: Ja.
Angelo: Sie haben doch gewußt, daß Sie bei diesem Ding einen Ballermann einstecken müssen?
Anderson: Ja.
Angelo: Also … Sie legen diesen Parelli um. Eben bevor Sie Leine ziehen.
Anderson: Sie wollen, daß ich ihn töte.
[Pause von sieben Sekunden.]
Angelo: Ja.
Anderson: Warum?
Angelo: Das müssen Sie nicht unbedingt wissen. Es hat nichts mit Ihnen und nichts mit diesem Unternehmen zu tun. Wir wollen ihn draußen haben - das ist alles. Und Sie schaffen ihn beiseite. Das ist unser Preis.
[Pause von sechzehn Sekunden.]
Angelo: Nun?
Anderson: Ich soll jetzt gleich antworten?
Angelo: Nein. Lassen Sie sich ein paar Tage Zeit. Wir bleiben in Verbindung. Wenn Sie nein sagen, ist Ihnen kein Mensch böse; damit hat sich's dann eben, und wir vergessen das Ganze. Wenn Sie ja sagen, wird der Doktor Ihnen die Moneten zukommen lassen, und wir knöpfen uns den Einsatzplan vor. Wir können Ihnen die Diensteinteilungen der Revierpolypen und der Funkstreifen in dem Viertel besorgen. Aber ganz wie Sie wollen. Die Entscheidung liegt bei Ihnen.
Anderson: Ja.
Angelo: Und Sie wissen genau, was Sie tun müssen? Es gibt kein Mißverständnis? Ich hab' alles klipp und klar gesagt? In solchen Dingen muß man immer ganz auf Nummer Sicher gehen, daß auch jeder weiß, was geschehen wird.
Anderson: Ich weiß, was geschehen wird.
Angelo: Schön. Denken Sie darüber nach.
Anderson: In Ordnung. Ich werd' darüber nachdenken.
35
Dominick Angelos Wohnhaus in der Flint Road 67825, Deal, New Jersey, wurde nicht nur mit Hilfe eines verborgenen Mikrophonsenders überwacht; das Bundesamt für Rauschgiftbekämpfung hatte Angelos Telephon anzapfen lassen. Der folgende Ausschnitt des Bandes FBN-DA-10935 trägt das Datum vom 12. Juli 1968. Es war 14.48.
Patrick: Er war erschüttert, Papa… richtig von den Socken. Ich glaub', du hast recht gehabt. Ich glaub' er wird mitspielen. Jetzt aber zu dieser Sache mit Benefici in Hackensack … ich glaub' wir sollten …
36
Tonband SEC-13 JUL 68-IM-4.24 PM-149H. Es war Samstag, der 13. Juli 1968, 16.24 Uhr.
Ingrid: Na so was… wie kannst du um diese Zeit herkommen? Du arbeitest nicht?
Anderson: Nein. Dieses Wochenende hab' ich frei. Ich krieg' jedes zweite Wochenende frei.
Ingrid: Du hättest vorher anrufen sollen. Ich hätt' ja auch was zu tun haben können.
Anderson: Hast du was zu tun?
Ingrid: Nein. Ich hab' paar Sachen geflickt. Möchtest du was trinken?
Anderson: Ich hab' Weißbier mitgebracht. Berliner Weiße.
Ingrid: Du bist ein Lieber! Wie wunderbar! Du hast dich dran erinnert!
Anderson: Hast du große Gläser?
Ingrid: Ich werd's in den großen Kognakschwenkern servieren, die ich hab'. Wie wunderbar! Du hast dich dran erinnert!
[Pause von zwei Minuten achtzehn Sekunden.]
Ingrid: Hier, bitte sehr. Was für eine schöne Farbe. Prosit.
Anderson: Prosit.
[Pause von vierzehn Sekunden.]
Ingrid: Ah. Och, ist das gut, so gut. Erzähl mir mal, Duke - wie geht's dir immer?
Anderson: Gut.
Ingrid: Dieses Treffen, das du hattest, als ich zuletzt mit dir geredet hab'… ist das gut ausgegangen?
Anderson: Ja… so ziemlich.
Ingrid: Hast du Kummer, Schatzi? Deswegen bist du gekommen? Möchtest du wieder mal 'raus? Soll ich dich rausholen?
Anderson: Nein. Aber ich muß reden. Ich mein' das nicht so, wie's klingt. Ich muß mit dir reden. Du bist das klügste Wesen, das ich kenn'. Ich möcht' deine Meinung hören. Deinen Rat.
Ingrid: Du hast ein Ding laufen?
Anderson: Ja.
Ingrid: Ich will nichts darüber wissen.
Anderson: Bitte. Ich sag' nicht sehr oft bitte. Ich sag' bitte zu dir.
[Pause von dreizehn Sekunden.]
Ingrid: Weißt du, Duke, ich hab' so ein Gefühl bei dir. Ein sehr schlimmes
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