23 Uhr, York Avenue
Uhr.
Mrs. Everleigh:… mindestens vierzig Prozent. Wie gefällt dir das?
Anderson: Können die das tun?
Mrs. Everleigh: Natürlich können sie das tun, du Dummkopf. Das hier ist eine Genossenschaftswohnung. Ich bin nicht im Eigentümerausschuß. Als mein Mann ausgezogen war, setzten unsere Anwälte sich zusammen, und ich erklärte mich bereit, für die Betriebskosten aufzukommen, und er erklärte sich bereit, die Hypothek abzuzahlen. Die Wohnung läuft auf seinen Namen. Und jetzt wollen sie die Betriebskosten um mindestens vierzig Prozent raufsetzen.
Anderson: Was willst du machen?
Mrs. Everleigh: Ich hab' mich noch nicht entschieden. Ich würd' ja schon morgen ausziehen, wenn ich was Besseres finden könnt'. Aber sieh dich mal in der East Side von Manhattan nach einer Wohnung um - du erlebst deine blauen Wunder. In diesen neuen Häusern verlangen sie hundertfünfundachtzig Dollar für'n einziges Zimmer. Ach, ich werd' wohl hierbleiben und denen bezahlen, was sie haben wollen. Dreh dich um.
Anderson: Mir langt's. Ich hab' genug.
Mrs. Everleigh: Nein, hast du nicht.
Ausschnitt VI. 20. Juli, 18.32 Uhr.
Mrs. Everleigh: Kommt ganz drauf an, was du willst. Bei Feraci gibt's gegrillte Hähnchen und kurze Rippchen - so Zeug eben. Das ist eine Art Feinkosthandlung. Wenn wir kochen wollen, können wir uns was von den Gebrüdern Ernesto kommen lassen. Wir können tiefgefrorene Fernsehmenüs oder Rock-Cornish-Hühner kriegen. Die bringen alles ins Haus. Wir können uns auch paar Steaks bestellen, und die schmeißen wir dann in die Pfanne oder braten sie auf dem Rost - was immer du willst.
Anderson: Wir wollen 'n Hähnchen essen - 'n großes Hähnchen. Drei Pfund schwer, sofern sie 'nen Bratrost von der Größe überhaupt haben. Das Vieh braten wir uns. Und vielleicht auch paar pommes frites und ein bißchen Grünzeug.
Mrs. Everleigh: Was für Grünzeug?
Anderson: Niggerkrautwickel? Gibt's dort Niggerkrautwickel?
Mrs. Everleigh: Was sind Niggerkrautwickel?
Anderson: Ach, vergiß es. Besorg uns nur mal 'n großes Hähnchen, das wir braten können, und 'ne Menge kaltes Bier. Wie hört sich das an?
Mrs. Everleigh: Das hört sich fabelhaft an.
Anderson: Dann bestell's mal. Ich bezahl' den Krempel.
Hier hast du 'nen Fünfziger.
Mrs. Everleigh: Du schmieriger Hurensohn.
Ausschnitt VII. 20. Juli, 21.14 Uhr.
Anderson: Was machst du eigentlich in Rom?
Mrs. Everleigh: Das Übliche… die neuen Herbstkollektionen ansehen… paar schwule Boutiquen besuchen … bißchen Krimskrams einkaufen … stinklangweilig, das Ganze.
Anderson: Wie schon mal gesagt, ich wünsch' mir, ich könnt' reisen. Man braucht eben nur Geld. Sieh dir dieses Haus hier an. Du fährst nach Rom. Deine Nachbarn fahren 'runter an die Küste von Jersey. Ich könnt' wetten, alle Leute im Haus fahren über das Labour-Day- Wochenende irgendwohin - Rom, Jersey, Florida, Frankreich … irgendwohin…
Mrs. Everleigh: Ach, klar. Die Sheldons - die sind oben auf Vier A - sind schon jetzt draußen in ihrem Sommerhaus in Montauk. Die Leute unter mir, ein Rechtsanwalt und seine Frau, fahren 'raus nach East Hampton. Dieser Longene oben in Fünf B und seine Schlampe, mit der er zusammenlebt - sind nämlich nicht verheiratet, die beiden, weißt du … die sind übers Labour-Day-Wochenende ganz sicher irgendwo eingeladen. Also wird das Haus wohl nur halb belegt sein. Dieser kleine Süße von Zwei A wird wohl auch fort sein, glaub' ich. Was wirst du eigentlich machen?
Anderson: Arbeiten wahrscheinlich. Ich krieg' dreifachen Lohn, wenn ich an 'nem Feiertag nachts arbeite. Ich kann 'nen Haufen Zaster verdienen, wenn ich übers Labour-Day-Wochenende arbeite.
Mrs. Everleigh: Wirst du an mich denken?
Anderson: Klar. Da ist noch 'n Hühnerschenkel übrig. Magst du den?
Mrs. Everleigh: Nein, Liebling. Iß ihn auf.
Anderson: In Ordnung. Ich mag Schenkel und Flügel und den Bischof am Hintern. Lieber als die Brust. Dunkles Fleisch hat mehr Geschmack.
Mrs. Everleigh: Du magst überhaupt kein weißes Fleisch?
Anderson: Vielleicht. Später.
Ausschnitt VIII. 21. Juli, 6.14 Uhr.
Anderson [stöhnend]: Mammi… Mammi…
Mrs. Everleigh: Duke? Duke? Was ist mit dir, Duke?
Anderson: Mammi?
Mrs. Everleigh: Schsch … schsch. Du hast einen bösen Traum. Ich bin ja bei dir, Duke.
Anderson: Mammi… Mammi…
Auschnitt IX. 21. Juli, 8.56 Uhr.
Anderson: Scheiße. Hast du 'ne Zigarette?
Mrs. Everleigh: Hier.
Anderson: Mit Filter? Um Himmels willen. Die Kneipen hier in der
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