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23 Uhr, York Avenue

23 Uhr, York Avenue

Titel: 23 Uhr, York Avenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Gegend - haben die sonntags auch offen?
    Mrs. Everleigh: Bei Ernesto haben sie offen. Was willst du?
    Anderson: Zigaretten - mal fürs erste. Der Laden hat an Sonntagen offen, meinst du?
    Mrs. Everleigh: Klar.
    Anderson: Auch an Feiertagen?
    Mrs. Everleigh: Die haben an jedem Tag des Jahres offen, vierundzwanzig Stunden täglich. Damit geben sie richtig an. Sie haben ein Schild im Schaufenster, wo's draufsteht. Wenn du schwanger bist, kannst du dir um drei Uhr morgens von den Ernestos Pökelfleisch mit Dillsauce kommen lassen. Auf die Art bleiben sie im Geschäft. Mit den großen Supermärkten in der Ersten Avenue, mit den Gebrüdern Lambreta zum Beispiel können sie ja doch nicht konkurrieren. Also bleiben sie tagsüber und nachts jede Minute geöffnet.
    Anderson: Mein Gott, werden die Knaben denn nie überfallen?
    Mrs. Everleigh: Klar passiert ihnen das… ungefähr zwei- oder dreimal im Monat. Aber sie halten den Laden geöffnet. Muß sich also doch lohnen. Außerdem - zahlt denn nicht ohnehin die Versicherung, wenn man ausgeraubt wird?
    Anderson: Ich denk' schon. Von so Sachen hab' ich nicht viel Ahnung.
    Mrs. Everleigh: Na, ich ruf' dort an, und die sollen paar Zigaretten 'raufbringen. Jetzt ist's neun oder so. Wann mußt du gehen?
    Anderson: Um zwei ungefähr. Irgendwann um diese Zeit.
    Mrs. Everleigh: Na, dann denk' ich mir, ich werd' was für ein kleines Frühstück 'raufkommen lassen und irgendwas, was wir uns mittags zu Gemüte führen wollen. Ein Steak und gebackene Kartoffeln zum Beispiel. Wie hört sich das an?
    Anderson: Das hört sich ganz nett an.
    Mrs. Everleigh: Du bist wirklich der sprühendste, begeisterungsfähigste Mann, den ich je kennengelernt hab'.
    Anderson: Das versteh' ich nicht.
    Mrs. Everleigh: Vergiß es.
    Ausschnitt X. 21. Juli, 13.11 Uhr.
    Mrs. Everleigh: Soll ich ihn wieder anschnallen?
    Anderson: Nein.
    Mrs. Everleigh: Was möchtest du tun?
    Anderson: Dir 'ne Lehre erteilen.
    Mrs. Everleigh: Duke, was hab' ich dir denn getan? Ich hab' ja nur getan, was du von mir verlangt hast. Oder nicht, Duke? Was du von mir verlangt hast?
    Anderson: Das waren Ferien für dich, 'n kleiner Urlaub. Jetzt kehren wir zu den Dingen zurück, wie sie immer waren. Auf die Art hast du's lieber … oder nicht vielleicht, du fette Kuh?
    Mrs. Everleigh: Duke … bitte … ich …
    Anderson: 'n kleiner Urlaub für dich… mehr war's nicht. Ich hab dich auf 'n Arm genommen. Wollt' deiner Geilheit 'ne Freude machen.
    Mrs. Everleigh: Du bist so kalt, so eiskalt.
    Anderson: Los, runter mit dir auf Hände und Knie.

42
    Es folgt Ausschnitt 101-B der Urkunde NYDA- EHM-101A-108B, einer von Ernest Heinrich Mann diktierten, beeideten, unterzeichneten und vor Zeugen abgegebenen Aussage.
    Mann: Also … wir sind jetzt beim sechsundzwanzigsten Juli angelangt. Ich kann mich noch entsinnen, daß es ein Freitag war. An diesem Tag kam der Mann, der mir als John Anderson bekannt war, in mein Geschäft und…
    Frage: Um welche Zeit war das?
    Mann: Es war vielleicht ein Uhr. Jedenfalls nach dem Mittagessen. Er kam in mein Geschäft und bat mich um eine Unterredung. Also gingen wir ins Hinterzimmer, wo ich die Tür abschließen kann; wir wollten nicht gestört werden. Anderson fragte mich sodann, ob ich bereit sei, an einem Vorhaben teilzunehmen, das er im Sinn führe.
    Frage: Welcher Natur war dieses Vorhaben?
    Mann: Er war ungemein ausweichend. Sehr unbestimmt. Absichtlich ausweichend, Sie verstehen. Aber ich wußte, daß es in dem Appartementhaus ausgeführt werden sollte, das ich bereits für ihn erkundet hatte. Als mir dies klar wurde, fragte ich ihn, ob er den Verwendungszweck jenes kalten Raumes ergründet habe, den ich im Keller des Hauses entdeckt hatte.
    Frage: Was sagte er darauf?
    Mann: Ja, sagte er, er habe den Zweck des kalten Raumes ausfindig gemacht.
    Frage: Sagte er Ihnen, wozu dieser Raum verwendet wurde?
    Mann: Zu diesem Zeitpunkt nicht. Später sagte er's mir. Aber bei dieser Zusammenkunft am sechsundzwanzigsten Juli sagte er mir's nicht, und ich stellte auch keine weiteren Fragen.
    Frage: Welche Aufgabe sollten Sie für John Anderson übernehmen? Worum bat er Sie?
    Mann: Nun ja… er bat mich eigentlich gar nicht darum, etwas zu tun. Zu diesem Zeitpunkt wollte er lediglich wissen, ob ich dafür zu haben wäre. Er sagte, die Aufgabe bestünde darin, sämtliche Telephon- und Alarmverbindungen des ganzen Appartementhauses zu unterbrechen.
    Frage: Worin noch?
    Mann: Nun ja… die Stromzufuhr des

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