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23 Uhr, York Avenue

23 Uhr, York Avenue

Titel: 23 Uhr, York Avenue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Selbstfahreraufzugs zu unterbrechen.
    Frage: Worin noch?
    Mann: Nun ja… hm …
    Frage: Mr. Mann, Sie haben uns vollständige Zusammenarbeitversprochen. Auf Grund dieses Versprechens sind wir übereingekommen, Ihnen die größtmögliche Unterstützung zu gewähren, die wir im Rahmen der Gesetze verantworten können. Sie verstehen aber doch, daß wir Ihnen nicht völlige Straffreiheit gewähren können?
    Mann: Ja. Ich verstehe. Natürlich.
    Frage: Überaus viel hängt von Ihrem Verhalten ab. Worum hat John Anderson Sie bei dieser Zusammenkunft am sechsundzwanzigsten Juli noch gebeten?
    Mann: Nun, wie ich Ihnen schon sagte, er hat mich eigentlich nicht gebeten. Er umriß eine hypothetische Situation, Sie verstehen. Er horchte mich aus, würden Sie sagen, nehme ich an. Um mein Interesse an einer allfälligen Mitwirkung zu ergründen.
    Frage: Ja, ja, das haben Sie bereits gesagt. Diese Mitwirkung sollte die Unterbrechung aller Telephon- und Alarmverbindungen des in Frage stehenden Appartementhauses umfassen, vielleicht auch noch die Unterbrechung der Stromzufuhr zum Selbstfahreraufzug.
    Mann: Ja. Das ist richtig.
    Frage: Schön, Mr. Mann. Sie haben sich soeben der Zerstörung von Privateigentum schuldig bekannt, eines verhältnismäßig geringfügigen Vergehens. Möglicherweise haben Sie sich auch des Einbruchs …
    Mann: Oh, nein! Nein, nein, nein! Von Einbruch kann nicht die Rede sein. Die Baulichkeiten sollten bereits offen und zugänglich sein, wenn ich eintraf. Damit sollte ich nichts zu tun haben.
    Frage: Ach so. Und wieviel Geld wurde Ihnen für die Unterbrechung der Telephon- und Alarmverbindungen sowie der Stromzufuhr des Fahrstuhls geboten?
    Mann: Nun ja… wir kamen zu keiner endgültigen Vereinbarung. Sie müssen sich vor Augen halten, daß wir nur allgemeine Dinge besprachen. Es gab kein genau umrissenes Vorhaben und keine ausdrückliche Mitwirkung meinerseits. Dieser Mann namens Anderson wünschte lediglich herauszufinden, ob ich interessiert und welches Honorar ich gegebenenfalls fordern würde.
    Frage: Und welches Honorar, sagten Sie ihm, würden Sie gegebenenfalls fordern?
    Mann: Ich schlug fünftausend Dollar vor.
    Frage: Fünftausend Dollar? Mr. Mann, ist das nicht eine ziemlich hohe Summe für das Abschneiden von ein paar Drähten?
    Mann: Nun ja … mag sein … ja…
    Frage: Na schön. Wir haben ebensoviel Zeit wie Sie. Versuchen wir's noch mal: Worum wurden sie bei dieser hypothetischen Mitwirkung noch gebeten?
    Mann: Nun, verstehen Sie bitte, es war sehr unbestimmt. Keine Vereinbarung wurde getroffen.
    Frage: Ja, ja, das verstehen wir. Und worum hat Anderson Sie noch gebeten?
    Mann: Nun, es würde möglicherweise ein paar Türen geben, die aufzuschließen sich als notwendig erweisen könne. Möglicherweise auch einen Panzerschrank und vielleicht einen Wandsafe. Er wünschte sich einen technisch ausgebildeten Mitarbeiter, der sich in diesen Dingen auskennen sollte.
    Frage: Sehr wohl, Mr. Mann. Und Sie kannten sich in diesen Dingen aus?
    Mann: Aber natürlich! Ich habe an der Technischen Hochschule Stuttgart promoviert und habe als außerordentlicher Professor an der Académie du Mécanique in Zürich unterrichtet. Ich kann Ihnen versichern, ich beherrsche meine Fachgebiete mit durchaus beachtlichem Können.
    Frage: Dessen sind wir uns ganz und gar bewußt, mein Herr. Jetzt wollen wir mal sehen, ob wir das alles auch richtig verstanden haben. Am sechsundzwanzigsten Juli, um ungefähr dreizehn Uhr, betrat John Anderson Ihr Geschäft in der Avenue D Nummer eins-neun-sieben-fünf, New York, und fragte Sie, ob Sie bereit seien, an einem Vorhaben teilzunehmen, von dem noch nicht feststehe, ob es in die Tat umgesetzt werden würde oder nicht. Ihre Mitwirkung an diesem Vorhaben sollte darin bestehen, die Telephon- und Alarmleitungen in einem gewissen Appartementhaus - dessen Standort nicht näher bezeichnet wurde - zu unterbrechen; die Stromzufuhr des Selbstfahreraufzugs in diesem Hause zu unterbrechen; Türen oder die Schlösser von Türen in diesem Hause gewaltsam oder mit Hilfe von Nachschlüsseln zu öffnen; und schließlich einige Panzerschränke verschiedener Bauart, die sich in den Wohnungen dieses Hauses befanden, zu öffnen. Ist das richtig?
    Mann: Nun ja, ich…
    Frage: Ist das richtig?
    Mann: Kann ich ein Glas Wasser haben, bitte?
    Frage: Aber gewiß. Bedienen Sie sich.
    Mann: Vielen Dank. Meine Kehle ist ziemlich ausgetrocknet. Ich rauche so viel. Haben Sie vielleicht eine Zigarette für

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