23 Uhr, York Avenue
Männer bezahlen mich. Das weißt du doch?
Anderson: Ja.
Ingrid: Ich hab' aufgehört, mir was zu wünschen. Das ist sehr wichtig … zu wissen, wann man aufhören muß, sich was zu wünschen.
Anderson: Wünschst du dir nie, mal 'rauszukommen?
Ingrid: Das wär' hübsch - aber wenn ich's nicht kann, kann ich's eben nicht.
[Pause von sieben Sekunden.]
Anderson: Na, du bist vielleicht 'ne Frau.
Ingrid: Frau - das ist mein Beruf, Schatzi. Nicht mein Geschlecht.
Ausschnitt V. 17. August, 14.14 Uhr.
Ingrid: Ein wunderschöner Nachmittag. Bist du betrunken?
Anderson: 'n bißchen.
Ingrid: Wir müssen bald gehen. Du mußt zur Arbeit.
Anderson: Ja.
Ingrid: Schläfst du?
Anderson: So einigermaßen…
Ingrid: Soll ich mit dir sprechen … auf die Art, wie du's gern magst?
Anderson: Ja. Magst du's denn gern?
Ingrid: Freilich.
Ausschnitt VI. 17. August, 15.03 Uhr.
Ingrid: Bitte, Schatzi, wir müssen gehen. Du kommst zu spät.
Anderson: Klar. Na schön. Ich mach' hier sauber. Trink du mal den Wein aus; ich trink dann dafür den Brandy aus.
Ingrid: Sehr gut.
Anderson: Ich würd' dir gern sagen, was ich tu'.
Ingrid: Bitte nicht… nein.
Anderson: Du bist die klügste Frau, die ich je gekannt hab'. Ich hätt' gern deine Meinung gehört - was du davon hältst.
Ingrid: Nein… nichts. Sag mir kein Wort. Ich will nichts davon wissen.
Anderson: 's ist was Großes.
Ingrid: Es ist immer was Großes. Ich weiß, es nützt nichts, wenn ich dir sage, daß du vorsichtig sein sollst. Tu also einfach, was du tun mußt.
Anderson: Ich kann jetzt nicht mehr stiften gehen.
Ingrid: Ich versteh'.
Anderson: Willst du mich nicht küssen?
Ingrid: Jetzt? Ja. Auf den Mund?
47
Tonband BN-DT-TH-0018-98 G; 19.August 1968; 11.46 Uhr.
Haskins: War's das, was du haben wolltest?
Anderson: Prächtig. Genau das. Es war prächtig, Tommy. Mehr, als ich erwartet hab'.
Haskins: Schön. Eines Tages erzähl' ich dir, wie ich mir diese Stockwerkpläne untern Nagel gerissen hab'. Es war'n Riesenfeez!
Anderson: Steigst du ein?
Haskins: Einsteigen? In den kompletten Zauber?
Anderson: Ja.
[Pause von fünf Sekunden.]
Haskins: Wieviel?
Anderson: Pauschallohn. Zwei große Lappen.
Haskins: Zwei? Das 'n bißchen gar schäbig, nicht wahr, Liebling?
Anderson: Höher kann ich nicht gehen. Ich hab' da sechs Kerle, an die ich denken muß.
Haskins: Nimmst du auch Snapper mit rein?
Anderson: Nein.
Haskins: Ich weiß nicht… ich weiß nicht…
Anderson: Los, entscheid dich.
Haskins: Rechnest du mit… na ja, du weißt schon… mit Gewalttätigkeiten?
Anderson: Nein. Mehr als die Hälfte ist außer Haus.
Haskins: Und du verlangst nicht, daß ich 'ne Knarre … ?
Anderson: Nein. Du sollst nur alles fleißig beäugen. Du bist meine Grille. Du zeigst mir, was wir mitnehmen und was wir sausen lassen sollen. Die Bilder, die Teppiche, das Silber - so Scheiße eben.
[Pause von vier Sekunden.]
Haskins: Wann würd' ich das Geld kriegen?
Anderson: Hälfte vorher, Hälfte nachher.
Haskins: Ich hab' noch nie was von der Sorte gemacht.
Anderson: 'ne gemähte Wiese, Freundchen. Kein Grund, dir graue Haare wachsen zu lassen. Wir schaukeln das Ding auf die gemächliche Art. Der ganze beschissene Laden wird uns gehören. Zwei, drei Stunden … solang wir eben brauchen.
Haskins: Werden wir Masken tragen?
Anderson: Bist du dabei?
Haskins: Ja.
Anderson: In Ordnung. Ich laß' dich Ende der Woche wissen, wann wir alle zusammenkommen. Alles wird prächtig laufen, Tommy.
Haskins: O Gott! O Jesus!
48
Tonband NYSNB-49B-767 (Dauerschaltung); 21. August 1968; 12.15 Uhr.
Anderson: Steigst du ein?
Johnson: Wen tret' ich nieder, und wie steht's mit Flieder?
Anderson: Zwei große Lappen, Hälfte im voraus.
Johnson: Will tun, was ich kann, denn du bist mein Mann.
Anderson: Ich halt' mit dir Fühlung, und demnächst sag' ich dir, wann und wo. Bleib in den nächsten zwei Wochen schön brav sauber. Kannst du das?
Johnson: Gar nix tu ich, nein, ach nee. Sauber wie der frische Schnee.
Anderson: Fickmich bloß nicht ins Knie, Skeets. Oder ich müßt' kommen und mich gründlich nach dir umsehen. Du weißt, ja?
Johnson: Aber nu ham Se doch'n Einsehen, großer Meister Anderson, werden doch nich' im Ernst 'nen armen unwissenden ollen Nigger bis auf die Knochen erschrecken wollen, nu' denn doch nich'?
49
Niederschrift des Tonbands NYPD-JDA-154-11 vom 22. August 1968, 13.36; ein abgehörtes Telephongespräch.
Anderson: Ed? Brodsky: Duke?
Anderson: Ja.
Brodsky:
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