23 Uhr, York Avenue
nach vier Seiten ausgeheckt ist.
Den kriegst du morgen zu hören. Alles wird flutschen wie Schmierseife.
Parelli: Ich hab' 'ne Knarre einstecken. Das ist mal amtlich dahier.
Anderson: In Ordnung, pack ruhig 'ne Knarre ein. Aber komme ja nicht auf die Idee, damit 'rumzuballern - das ist alles, was ich dir sag'.
Parelli: Du arbeitest sauber, hör' ich.
Anderson: Ganz recht.
Parelli: Ich steck' trotzdem 'ne Knarre ein.
Anderson: Ich hab' dir ja gesagt, das ist dein Bier - aber du wirst keinen Anlaß finden, sie zu benützen. Du wirst sie nicht brauchen.
Parelli: Abwarten und Tee trinken dahier.
Anderson: Noch was - ich möcht' nicht, daß diese Leute grob angefaßt oder 'rumgeprügelt werden. Du verstehst?
Parelli: Oh, ich werd' sehr höflich sein, Boß.
[Pause von fünf Sekunden.]
Anderson: Und du gefällst mir ganz und gar nicht, Schwanznase. Aber ich bin auf dich angewiesen. Ich brauchte noch 'ne Kraft, und die mußten mir ausgerechnet 'nen Sack voll Scheiße zuteilen wie dich.
Parelli: Du mieser Sack! Du stinkendes Schwein! Ich könnt' dich abknallen! Gleich jetzt sollt' ich dich abknallen !
Anderson: Laß dich nicht aufhalten, Schwanznase. Du bist der Knabe, der 'ne Knarre einstecken hat. Ich hab' nichts. Los, knall mich ab.
Parelli: Oh, du Kröte! Du lausiges Stück Dreck! Ich schwör' bei Jesus Christus, wenn das alles gelaufen ist, dann knöpf' ich mir dich vor. Aber ausgiebig! Schön hübsch und langsam dahier. Dann faßt du was aus, Pisser. Was Hübsches und Langsames, genau mitten durch die Eier. Oh, dann faßt du vielleicht was aus! Ich kann's schon richtig schmecken. Ich kann's schmecken!
Anderson: Na klar kannst du's schmecken. Du hast'n großes beschissenes Maul, und das ist alles, was du hast. Komm nur ja zu dem Treffen morgen, sag' ich dir, und zu den anderen Treffen bis zum nächsten Samstag.
Parelli: Und dann, nachher, du armes Schwein aus dem Süden, heißt das Lied du und ich … nur mehr du und ich.
Anderson: Mir soll's recht sein, Schwanznase. Wie viele Weiber hast du mit dieser Schnauze schon gefickt? Und jetzt beweg deinen fetten Arsch 'raus von hier. Sei aber vorsichtig, wenn du dir 'n Taxi besorgst. Wir haben hier in der Gegend 'n paar grüne Rotznasen 'rumlaufen - ach, vielleicht zehn Jahre alt oder so -, die könnten dir deine Knarre wegnehmen.
Parelli: Du Muttervögler. Ich …
51
Schauplatz: die Auffahrt vor Patrick Angelos Wohnhaus in der Foxberry Lane 10 543, Teaneck, New Jersey, am 25. August 1968 um 20.36 Uhr. Damals wurde Angelos »persönliches« Auto (er besaß drei) durch eine Erhebungsbehörde der Regierung der Vereinigten Staaten elektronisch überwacht; sowohl über den Namen dieser Behörde als auch über das verwendete Abhörgerät muß zum gegenwärtigen Zeitpunkt Stillschweigen gewahrt werden.
Der Wagen war ein schwarzer Continental mit dem polizeilichen Kennzeichen LPA-46B-8935 K. Patrick »Little Pat« Angelo und John Anderson saßen im Fond des geparkten Wagens.
Angelo: Tut mir leid, daß ich Sie nicht ins Haus bitten kann, Duke. Meine Frau hat heut' abend ein paar Nachbarn zum Bridge eingeladen. Hier draußen können wir besser miteinander reden, hab' ich mir vorgestellt.
Anderson: Klar, Mr. Angelo. Das macht mir nichts aus.
Angelo: Aber ich hab' etwas von diesem Kognak mitgebracht, den Sie mögen, und zwei Gläser. Es kann auch hier draußen gemütlich werden. Hier, Ihr Glas …
Anderson: Danke.
Angelo: Auf den Erfolg.
Anderson: Ich wünsch' mir nur 'n bißchen Glück dabei.
[Pause von vier Sekunden.]
Angelo: Herrlich. Jesus, das ist wie Musik auf der Zunge. Duke, ich hab' gehört, Sie hätten unseren Jungen neulich recht hart ins Gebet genommen.
Anderson: Parelli? Ja, ich hab' ihn hart angefaßt. Hat er's Ihnen erzählt?
Angelo: Er hat's D'Medico erzählt, und der Doktor hat's mir erzählt. Was haben Sie vor - wollen Sie ihn mürbe machen, ihn hochzwirbeln?
Anderson: So was Ähnliches.
Angelo: Sie rechnen damit, daß er ohnehin nicht allzuviel Grips hat und noch dazu eine kurze Sicherung, die schnell platzt - also ziehen Sie ihn seelisch durch den Kakao. Und jetzt ist er so sauer auf Sie, daß er nicht einmal das bißchen Grips benützt, das er hat. Also sind Sie ihm erst recht über.
Anderson: Das wird's wohl sein.
[Pause von sieben Sekunden.]
Angelo: Oder wollten Sie ihn bis in die Gedärme hassen können, damit's Ihnen leichter fällt, ihn abzuservieren?
Anderson: Welchen Unterschied macht das schon?
Angelo: Keinen, Duke.
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