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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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darunter hingen Waffen, tragbare HÜ-Schirm-Projektoren, Schutzanzüge.
    Gucky machte per Telekinese die Riegel los und raffte an sich, was er tragen konnte. Keine Schutzanzüge, stattdessen nahm er Kombistrahler und HÜ-Schirm-Projektoren.
    Im Schlachtgebiet suchte er nach Gedankenmustern.
    Der Erste, den er fand, war Monkey, Oxtorner und USO-Chef, der gefährlichste Kämpfer, der sich im Saal befand.
    Gucky peilte das Muster an – und materialisierte vor Monkeys Augen.
    Die Luft war kaum noch atembar.
    Das Rednerpult, Maurenzi Curtiz’ Todesstelle, lag in Trümmern. Die Reste dienten dem Oxtorner als Deckung.
    Einer der Projektorgürtel rutschte von Guckys linkem Arm, vom rechten ließ er zwei Strahler fallen.
    Monkey fuhr ihn an: „Das wurde Zeit!" So als habe er Gucky längst erwartet.
    Der USO-Chef kam auf die Knie, schenkte Gucky keinen Blick, er zog die Strahler und den Gürtel an sich.
    Eine Thermogarbe zischte über Gucky weg. Der Ilt fuhr herum und blickte auf eine Art tanzenden Schatten, eine Stelle im Raum, die aussah, als würde etwas fehlen. Monkey verwandelte sich in ein lebendes Geschütz. Der Oxtorner sprang, kam zwanzig Meter weiter auf – und bevor Gucky reagieren konnte, kreuzten sich zwei Thermostrahlen dort, wo der Schatten tanzte.
    Der Ilt vernahm ein helles, knisterndes Geräusch. Für eine Sekunde wurde eine Kontur sichtbar, umrahmt von einem Strahlenkranz. Gucky glaubte einen Haluter zu erkennen. Oder eine Bestie, wie man sie damals in M87 gefunden hatte; eine Bestie, die ihre eigenen Waffen nun auf Monkey richtete – und die Stelle in Glut verwandelte, wo der Oxtorner eben gestanden hatte.
    Unmöglich. Die Gestalt war viel zu klein! Und schon verschwunden. Wohin?
    Monkeys Sache.
    Gucky kniff die Augen zu, lokalisierte Kim Tasmaene, den Ertruser, und wiederholte dasselbe Spiel. Bevor Tasmaene reagierte, hatte der Ilt Waffen und Projektor abgeworfen.
    Zum Nächsten, Danton, die Oxtornerin Dilja Mowak, dann Mondra Diamond, Homer G. Adams, zuletzt die TLD-Agenten, die noch lebten; drei von mehr als zwanzig.
    Gucky sprang von Position zu Position, bis der Vorrat zu Ende war.
    Mit dem letzten Sprung materialisierte er in der Loge der Terraner. In einem Medotank aus Panzertroplon, der seine Position nicht verändert hatte, schwamm ein kläglicher Rest Mensch: Malcolm S. Daellian, Chefwissenschaftler der Terraner.
    Daellian strahlte kaum Impulse aus.
    Der Körper wurde künstlich am Leben gehalten, und die Geräte, die dies leisteten, waren ausgefallen. Der Torso lag im Sterben. Augen, Ohren, Nase, alles war High Tech, alles mit dem Hirn bionisch verschaltet und außer Funktion.
    Daellian machte mit dem einsetzenden Tod die Hölle durch, ohne Sinneskontakt zur Außenwelt.
    Gucky berührte den Behälter, Daellians Sarg, er konzentrierte sich – und transportierte die Last problemlos achtzig Kilometer nach Südosten, zur Waringer-Akademie, wo Daellian zu Hause war.
    Unter dem Rainbow Dome, dem Wahrzeichen der wichtigsten Akademie Terras, herrschte Hochbetrieb.
    Der Ilt zerrte telekinetisch zwei Studenten heran. „Ich bin Gucky", fiepte er schrill, während ringsum ein kleiner Auflauf Menschen zusammenkam, „und das da ist euer Rektor Daellian.
    Der Sarg ist stark beschädigt. Ihr kümmert euch darum, dass er sofort in den Ersatzsarg umgebettet wird, verstanden? Ruft die Ambulanz, er liegt im Sterben!"
    Die Gedankenmuster der Studenten strahlten wie ein Fragezeichen. Dennoch nickten beide. Gucky war sicher, dass er sich auf sie verlassen konnte.
    Der nächste Sprung führte in die Residenz zurück, Nachschub holen. Er vergewisserte sich, dass Rhodan, Mondra und Adams am Leben waren, alle Gedankenmuster fühlten sich intakt an, dann erst rüstete er sich selbst mit Kampfanzug und Waffen aus.
    „So", pfiff er durch den kaum entblößten Nagezahn, „wer ihr auch seid, ihr Schweine, ab sofort gibt’s Gegenwind!"
     
    *
     
    Mondra Diamond schnallte den Gürtel um, den Gucky hingeworfen hatte, und riss den Thermostrahler an sich.
    Aus ihrer Deckung starrte sie Richtung Rednerpodium: Zwei Aras lagen leblos, übereinander gestürzt, im Gang zwischen den Logen. Ein Ertruser wankte heran, mit einem kochenden Durchschuss in der Brust, und als der Riese stürzte, war er tot.
    Mondra blieb hocken, wo sie war.
    Sie blickte nach oben. Wann immer von mitten im Raum Schüsse abgegeben wurden, verfestigte sich die Ahnung von etwas Fremdem, das sie nicht sah, sondern eher fühlte.
    Mondra Diamond

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