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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer Seelen ruhe, die momentan aber sehr aufgesetzt wirkte. „Gewalt fordert Gegengewalt heraus. Ich versuche nur, mich den Inva soren anzupassen."
    „Du bist verrückt, Ash."
    „Ein verkanntes Genie." Der Minister lachte leise. „Es funktioniert – das Ventil öffnet sich."
    Luke starrte nach oben. Neben ihm stieß Dani einen überraschten Laut aus.
    Am höchsten Punkt der Kugelrundung hatte sich etwas verschoben. Das war zwar keine direkte Öffnung, aber ...
    „Stillstand!", kommentierte Ashlon Fogel. „Das Ventil ist ausgefahren."
    Luke schwebte mittlerweile neben dem Minister und betrachtete die ent standene Öffnung. Der Ventilboden hatte einen seitlichen Hohlraum freige geben, der tatsächlich groß genug war, dass ein Siganese sich hindurchzwängen konnte.
    „Wenn da draußen jemand steht und die Anlage beobachtet ..."
    „Warum? Das gesamte System ist nicht geflutet, was auch immer hier eines Tages wirksam werden soll. Die Station ist noch eine einzige ausgedehnte Bau stelle. Demetrius, nenn mir einen Grund, weshalb die Manipulation auffallen sollte!"
    „Einen? Auf Anhieb vier oder fünf."
    Luke stöhnte. „Aber was soll das jetzt noch? Raus hier, wenn wir schon die Möglichkeit dazu haben!"
    Mit beiden Händen packte er zu und zog sich in die Höhe. Sekunden später stand er auf einem schmalen Sims, vor sich die Tankwandung und im Rücken das Ventilrund. Dicht über seinem Kopf war die Wand wieder massiv, doch der Hohlraum setzte sich im Ventil selbst fort. Luke musste sich herumdrehen, um besser nach oben klettern zu können. Er bezweifelte, dass Ashlon dies ebenfalls ohne weiteres gelingen würde, aber das würde sich herausstellen.
    Aus der Höhe fiel vage Helligkeit herab.
    Luke benötigte noch beinahe zwei Mi nuten, um sich unter Verrenkungen aus dem engen Spalt zu befreien. Den Ge danken, dass die Konstruktion in die Ausgangsposition zurückgleiten und ihn dabei zerquetschen könnte, schob er sehr weit von sich. Wie Ashlon schon sagte: Die Anlage war noch nicht geflutet.
    Den Raum, in dem das Druckgefäß stand, hielt er für eine Art Überwa chungszentrum. Zuallererst sah er zwei eigenwillig geformte Konsolen und zwi schen ihnen eine Vielzahl transparenter Gefäße. Sie erinnerten ihn an eine ex trem vergrößerte Ausgabe des Röhren walds, in dem Ashlon beinahe von den Vogelähnlichen überrascht worden wäre.
    Luke aktivierte den Deflektor, bevor er sich vollends ins Freie zwängte. Die Tankwandung war extrem glatt und un terlag offensichtlich einem Selbstreini gungseffekt. Luke hatte nicht einmal den Hauch einer Chance, sich festzuhalten.
    Bäuchlings rutschte er abwärts und hielt sich schließlich nur noch mit dem Gravo-Pak in der Schwebe.
    „Dani kommt als Nächste!", meldete Ashlon.
    „Nein!", erwiderte Luke spontan.
    „Zuerst du!"
    „Ich bin ein höflicher Siganese. Ich lasse Damen den Vortritt."
    „Dani", sagte Luke. „Falls Ash ste cken bleibt, muss du ihn kräftig anschie ben."
    „Wieso sollte ich stecken bleiben?", protestierte Fogel. „Ich kann mir nicht vorstellen ..."
    „Red nicht lange, Minister! Beweg dich schon!" Dani Queenz lachte hell.
    Eine Zeit lang war es still im Helm funk. Dann erklang Ashlons gepresstes Schnaufen. Mit schweißüberströmtem Gesicht erschien er endlich in der Aus lassöffnung. Sein Deflektor war eben falls wieder aktiviert.
    „Ich musste ihn nicht einmal in den ...
    Na ja, jedenfalls musste ich ihn nicht an schieben." Dani grinste.
    „Funkverkehr nur wenn nötig!", wies Luke sie zurecht.
    Er schwebte zu der nächsten Konsole hinüber und landete auf dem mittleren Plattensegment. Fremdartige Symbole leuchteten unter ihm auf. Offenbar rea gierte ein Rechnerprogramm auf die Be rührung.
    Mit den blitzschnell wechselnden Zei chen konnte er wenig anfangen, er ver mochte nicht einmal festzustellen, ob es sich um Schrift oder um Zahlen han delte. Dani Queenz schwebte bereits über der Platte und zeichnete alles auf.
    Als die Anzeige zu blinken begann, löste Luke sich von der Platte. Sofort wurde sie transparent.
    Mindestens dreißig Arbeitspulte reih ten sich hintereinander. Keiner der Plätze war besetzt. Luke schaute sich um. In einem Abstand von gut zwanzig Metern erstreckte sich eine zweite, iden tisch anmutende Reihe. Dahinter eine dritte.
    Das alles machte keineswegs einen un fertigen Eindruck. Eher war die Anlage kurz davor, in Betrieb genommen zu werden. Der Eindruck, dass schon in der nächsten Minute rege Betriebsamkeit

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