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2301 - Im Kolonnen-Fort

Titel: 2301 - Im Kolonnen-Fort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hologramm auf. Er quittierte den Vorgang mit einem gereizten Krächzen.
    Die Bildwiedergabe zeigte offenbar ei nen Testdurchlauf. Die Darstellungen wechselten derart schnell, dass keiner der Siganesen ihnen folgen konnte.
    Endlich wurde die Abfolge langsamer.
    Sie sahen weitläufige, leere Räume. Viele noch gerüstartig anmutend, manche offensichtlich fertig gestellt. Voll ge pfropfte Lagerhallen; Korridore wie monströse Röhren; verkapselte Aggre gate, vor denen Arbeitskolonnen kleiner wirkten als Ameisen; Hangars.
    Zu flüchtig waren die Bilder gewesen, aber nicht nur Dani Queenz glaubte, den Hangar wiedererkannt zu haben, in dem die Mini-Bestie mit der Kapsel gelandet war.
    Dann der Sprung in den Weltraum hinaus, der Blick auf einen Sektor der Station. Eine atomare Kunstsonne schüttete ihr Licht aus. Der Teilbereich wurde soeben an einen anderen, in ähn lichem Ausbauzustand befindlichen Abschnitt heranmanövriert. Hunderte Plattformen begleiteten den Vorgang.
    Ein zweites Hologramm leuchtete auf.
    Die Siganesen verstanden, dass die ser Kontrollraum soeben die letzten Montagearbeiten erlebte. Wieder ver schmolz ein Kristallsplitter mit einer Arbeitsstation.
    „Das Ventil." Dani erschrak. „Wenn unsere Manipulation entdeckt wird ..."
    Sie redete nicht weiter, denn der Avo ide, der sich nur um die ersten beiden Hologramme gekümmert hatte, ging zu dem Fahrzeug zurück.
    „Du bist allein verantwortlich für die Fertigstellung!", übersetzte die Soft ware seine hastig hervorgestoßenen Worte.
    „Schnell!", kommandierte Luke. „Das ist für uns die Gelegenheit, hier rauszu kommen!"
    Mit dem Gravo-Pak katapultierte er sich förmlich hinter der Arbeitsstation hervor. Dani und Ashlon folgten ihm dichtauf. Sie erreichten das offene Fahr zeug gleichzeitig mit dem Techniker und landeten im Schutz ihrer Deflektorfel der auf der Ladefläche, während der Or nithoide sich auf einen schmalen Sitz block schwang und die Kontrollen akti vierte.
    Unmerklich hob das Fahrzeug ab und hielt auf den sich erneut öffnenden Durchlass zu. Die Wand wies ein deutli ches fraktales Muster auf. Diese Fraktale lösten sich voneinander, wur den durchscheinend und verschwanden.
    Der Techniker beschleunigte.
    „Festhalten!", rief Demetrius Luke.
    Das Fahrzeug jagte in bedrohlicher Schräglage in eine Röhre hinein. Die Si ganesen hatten noch den Eindruck, dass sich ihnen das Gebilde gierig entgegen stülpte.
     
    5.
     
    Keiner redete. Wie erstarrt standen sie da, beide Armpaare nach unten hängend, die Augenlider halb geschlossen. Ihre Haltung drückte Gehorsam aus.
    Sie, die Bestien des Kolonnen-Forts, die Assassinen des Chaos, wagten nicht einmal mehr, geräuschvoll zu atmen. Sie standen da, als wären sie selbst Delin quenten, die auf ihr Urteil und die sofor tige Hinrichtung warteten.
    Das ist unwürdig!
    Zon Facter erschrak zutiefst über sei nen Gedanken.
    Nichts anmerken lassen!, redete er sich ein. Warum dieses Unbehagen? Wir haben die Mehrzahl der galaktischen Entschei dungsträger getötet, die anderen sind un bedeutend ... Der Auftrag ist erfüllt.
    Sie warteten.
    Der Kapitän zeigte ihnen ihre eigene Bedeutungslosigkeit. Sie mochten per fekte Kämpfer sein, gezüchtete Mordma schinen, effizient und gefürchtet. Den noch fehlte ihnen die Macht. In der Ter minalen Kolonne TRAITOR gehörten sie zu den unteren Chargen, waren als Be fehlsempfänger eingestuft. Präzise Vor gaben, exakt definierte Einsätze – sie wurden an Ketten geführt, die ihnen ge rade so viel Freiheit ließen, dass sie ihre Kräfte und ihre Geschicklichkeit im Kampf untereinander in Form hielten.
    Warum vergeude ich meine Zeit mit solchen Überlegungen? Wichtiger ist es, die Gründe für die unvollständige Auf tragserfüllung klarzulegen.
    Zitterte er?
    Zon Facter überzeugte sich davon, dass er so unbewegt stand, als hätte er seinen Leib in einen Stahlblock verwan delt. Gleichzeitig wünschte er, er hätte seinen Gedanken befehlen können, ebenfalls zu erstarren. Doch sie wirbel ten immer schneller durcheinander.
    Ein inneres Beben erschütterte den Anführer der Mikro-Bestien.
    Val Rabozo stand neben ihm. Unbe wegt und überheblich, fand Zon Facter. Siegessicher. Als wisse sein Stellvertreter genau, dass die Zeit für einen Wechsel ge kommen war. Was Rabozo im Zweikampf nicht geschafft hatte, wollte er nun auf andere Weise herbeiführen.
    Wenn du das versuchst, dachte Zon Facter, töte ich dich!
    Keiner von ihnen trug einen Schutz anzug, geschweige

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