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231 - Der Preis des Verrats

231 - Der Preis des Verrats

Titel: 231 - Der Preis des Verrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Sensoren einen U-Man, der mit durchlöchertem Schädel auf den Pflastersteinen lag. Dann erst die Frau, die an einer Hausecke kauerte. Ihre Laserwaffe auf ihn gerichtet, fixierte sie ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht. Langsam näherte er sich ihr. »Ich gehöre zu Mr. Black«, ließ er sie wissen.
    Daraufhin senkte sie die Waffe – und jetzt erst erkannte er sie.
    Es ist Honeybutt!
    Sie atmete stoßweise. »Hilf mir!«, hörte er sie keuchen. »Ich bekomme mein Kind…«
    ***
    Sowohl beim Durchbruch in der Westmauer, als auch am zerstörten Südtor hatten Panzer- und Bunkertruppen die Situation unter Kontrolle. Insgesamt waren noch knapp hundert U-Men außerhalb der Stadtmauern. Immer wieder versuchten sie gegen die Geschütze und Truppen der Bunkerleute und ihrer Verbündeten anzurennen.
    Währenddessen waren Black, Hacker, Bosh und Sergeant Roots gemeinsam mit Präsidentin Alexandra Cross und Captain Amoz Calypso auf dem Weg zu der kleinen Kirche, bei der sie Takeo mit den vierzig entwischten U-Men vermuteten.
    Der Zwischenfall mit Trashcan Kid saß den Running Men immer noch in den Knochen. Wie durch ein Wunder hatte der Anführer der Kid~Gang überlebt. Sein Brustharnisch und sein Helm hatten Schlimmeres verhindert. Zwar hatte er viel Blut verloren, aber die Sanitäter glaubten, dass er durchkommen würde. Seine Gang und Bürgermeister Stocks Leute waren inzwischen mit ihm und den anderen Schwerverletzten auf dem Weg ins Hospital. Insgesamt hatte es achtzehn Tote unter den Verteidigern gegeben.
    Jetzt verließ die Gruppe um Mr. Black die Straße und nahm eine Abkürzung durch den verwilderten Park. Calypso, der sowohl Leibwächter der Präsidentin, als auch Kommandant der Bunkerstreitkräfte war, musste Blacks Strafpredigt über sich ergehen lassen.
    »Hätte der Weltrat uns früher über seine Strategie informiert, wären wir besser vorbereitet gewesen!«, grollte der Hohe Richter, und Calypso fehlte es an Gegenargumenten. Dass die WCA ganze zehn Stunden benötigt hatte, um zu einem Ergebnis zu kommen, und ein nicht geringer Teil dafür plädiert hatte, auf Crows Forderungen einzugehen, ließ er besser unerwähnt.
    Noch bevor sie das Ende des Parks erreichten, hörten sie das Kampfgeschrei: Es kam von der Kirche. Sie rannten durch die Baumgruppe, die sie noch von der Straße trennte. Deren Verlauf führte nun dicht an der Stadtmauer vorbei. Die Gefährten zückten ihre Waffen. Ihre eigenen und die, die sie den zerstörten U-Men abgenommen hatten. Nach wenigen Metern gelangten sie zu einem kreisrunden Platz, der von verwitterten Mauern gesäumt war. Aus seiner Mitte ragte die Ruine des Gotteshauses.
    Zwischen zwei mächtigen Eichen tummelten sich zwanzig Roboter. Wie von Sinnen feuerten sie ihre Tak 02 auf einen der Baumstämme ab. Ihr Feuer wurde von einer Laserwaffe erwidert, die in kurzen Abständen hinter dem Stamm hervor lugte. An der Ruine lieferten sich die restlichen U-Men mit den Bunkersoldaten ein Feuergefecht. Wie blaue flinke Käfer glitten die Roboter immer wieder über das Eingangsportal und torpedierten die Barrikaden, die die Soldaten dort errichtet hatten.
    Während Black, Calypso und Cross gegen die U-Men an der Kirchenruine kämpften, hatten Hacker, Roots und Bosh die Roboter bei den Eichen aufgescheucht. Die bemerkten die Angreifer in ihrem Rücken erst, als drei von ihnen von Kugeln durchsiebt zusammenbrachen. Blacks Gefährten nutzten die kurze Verwirrung der Roboter, um sich hinter einem der Bäume in Sicherheit zu bringen. Sämtliche Gegner nahmen jetzt sie unter Beschuss.
    Gleichzeitig sprang Miki Takeo hinter den Eichen hervor. Innerhalb weniger Minuten streckte er zwei der U-Men mit seiner Laserwaffe nieder. Dann ging er wieder in Deckung. Zu wenige!, dachte er.
    Ein Kugelhagel pfiff ihm um seinen Plysteroxschädel. Die Hälfte der U-Men widmete sich wieder seiner Eiche. Einzelne Kugeln konnten ihm wenig anhaben. Aber die Menge, die sie auf ihn abfeuerten, war gefährlich. Er wartete einen Augenblick, dann erwiderte er das Feuer.
    Plötzlich leuchteten seine Alarmsensoren auf. Er war getroffen. Gedankenschnell startete er den Suchlauf.
    >  Beschädigung an der Schultermotorik.
    >  Zur Reparatur sind Nanobots notwendig.
    >  Keine Nanobots verfügbar.
    Weiß ich selbst, dachte Takeo grimmig. Dann eben anders.
    Er öffnete eine Serviceklappe und fischte eine Handvoll Minigranaten heraus. »Deckung!«, rief er seinen Mitstreitern zu. Dann warf er die Granaten zielsicher zwischen die

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