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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorsichtsmaßnahme. In zehn Minuten würde die Existenz der Anlage definitiv beendet sein. Es war zwar denkbar, dass es den Eindringlingen in diesen zehn Minuten noch gelang, sich selbst in Sicherheit zu bringen - doch die Geheimnisse der Station würden für immer gewahrt bleiben, nur darauf kam es an ...
     
    9.
     
    Houtog: Die wilde Flucht Sie hatten es geschafft! Sie hatten alles riskiert und das Richtige getan.
    Die Station war still, die Kontrollen waren erloschen. Die Kanone würde nicht feuern. Aram Verger würde nicht untergehen. Sie waren sich in die Arme gefallen und hatten geschrieen, ausgelassen getanzt und gelacht, drei, fünf lange Sekunden, bis der Alarm aufheulte und eine Stimme in seltsam verzerrtem Kauderwelsch durch die Station zu dröhnen begann. Was sie sagte, war kaum verständlich, aber es reichte, um die beiden jungen Charonii aus ihrem siebten Himmel zurück in die tiefste Hölle der Wirklichkeit fallen zu lassen.
    „Die Anlage wird sich selbst vernichten", sagte Praulynd fassungslos.
    „In zehn Minuten. Oh, verdammt, Gy, das ist nicht fair!"
    „Raus hier", sagte sie nur. „Raus, Prau, zurück in den Krater und dann ..."
    „Was dann?"
    Sie zuckte die Achseln. „Ich weiß es nicht! Aber wenn wir noch lange warten...!"
    Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich. Sie begannen zu rennen.
    Sie hatten keine Ahnung, wie es ihnen gelingen sollte, diese Station zu verlassen und mit Leyton aus dem Krater zu kommen, aber die Uhr tickte jetzt gnadenlos gegen sie. Einmal verirrten sie sich. Sie liefen in den falschen Gang und brauchten wertvolle Zeit, um wieder zurückzufinden. Alles sah jetzt so anders aus, die Beleuchtung war mit dem Ende des Aktivierungszustands der Kanone erloschen. Nur dem gespenstischen, huschenden Licht ihrer Lampen folgend, erkämpften sie sich jeden Meter und waren geschafft, als sie dann endlich wieder in dem tiefen Loch standen, in das sie gefallen waren. Sie atmeten schwer, ließen sich mit dem Rücken gegen die Wand fallen - und wurden vom Licht einer Taschenlampe geblendet.
    „Leyton?", fragte Gyra. „Bist du das? Hör auf damit, du blendest uns!"
    Doch als die Lampe gesenkt wurde, sahen sie im Zwielicht nicht Leyton vor sich, sondern Ceppink, der neben dem Bewusstlosen auf dem Geröll hockte wie ein Häufchen bitteres Elend.
    „Wie kommst du denn hierher?", fragte Praulynd entgeistert .
    Und Ceppink erklärte es ihnen. Sie hörten ungeduldig zu und blickten immer wieder auf ihre Uhr. Gyra ging zu Leyton und schüttelte nur den Kopf, als sie sich wieder umdrehte. Schließlich winkte Praulynd ab. „Schon gut, hör auf. Du bist also sicher, dass der Krater hier durch ein holografisches Feld getarnt ist? Deshalb hast du die Öffnung nicht gesehen und bist blind hineingetappt? Und das heißt, dass die Erwachsenen uns ziemlich lange su. chen können - weil sie nichts sehen."
    „Genauso ist es, Prau", bestätigte Ceppink. „Und orten lässt sich von oben auch nichts."
    „Es spielt jetzt keine Rolle mehr", sagte Gyra schnell. „In wenigen Minuten geht hier alles hoch. Wenn wir dann nicht draußen und möglichst weit weg sind, ist es endgültig aus."
    „Der Aufzug", meinte Praulynd zögernd. „Der Antigravschacht ..."
    „Den können wir in dieser Zeit nie reparieren, falls überhaupt." Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Jungs, wenn es eine Chance gibt, dieser verdammten Falle zu entkommen, dann hier. Äh, Cep, was tust du?"
    Ceppink war aufgestanden und zu einer der Schrifttafeln an den Wänden gehumpelt. „Vielleicht gibt es hier einen Hinweis", murmelte er.
    „Professor", sagte Gyra, „wir haben keine Zeit! Leyton lebt zwar noch, aber bestimmt nicht mehr lange, und wir sterben mit ihm."
    „Hast du einen besseren Vorschlag?", ergriff ausgerechnet Praulynd Partei für Ceppink. „Lass ihn suchen. Kümmere dich um Ley. Und wenn du's kannst, bete."
    Sie starrte ihn ungläubig an. „Du sagst mir das, Prau? Ausgerechnet du?"
    Er grinste sie verlegen an.
    Sie drehte sich wortlos um, sah auf die Uhr und hockte sich neben den bewusstlosen Leyton.
    Praulynd beobachtete Ceppink und hoffte auf ein Wunder. Eigentlich sollte er sich wohl fühlen in der wiedergewonnenen Rolle des Anführers, doch ihm war nur noch nach Heulen zu Mute. .
    Dieses Leben, sein ganzes armseliges, billiges, lästiges Leben - er hatte darauf gepfiffen. So oft hatte er es in Gedanken weggeworfen. Und jetzt, als es zu Ende ging, musste er feststellen, dass er daran klebte. An dieser als so

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