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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sprach mit Leyton. Er war wieder zu sich gekommen. Was er sagte, konnte sie kaum verstehen, und wichtiger war, dass er sie verstand.
    Doch irgendwann brach auch diese Verbindung ab.
    „Wir müssen eine Isolationsgrenze überschritten haben", sagte Gyra zu Praulynd. „Jetzt sind wir wirklich ganz allein, jeder für sich. Leyton wird vor Angst sterben."
    „Leyton ist tapfer", widersprach der Anführer. „Er ist einer von uns."
    „Ja", sagte sie. „Klar, Prau: Und uns kriegen sie nicht klein, oder? Ganz egal, wer es versucht."
    „Nein", knurrte Praulynd. Es war wichtig, dass sie es sich immer wieder gegenseitig versicherten. Es war wie ein Anker in einem Meer aus Nichts.
    Sie gingen weiter. Immer weiter. Es blieb hell um sie herum, das Licht schien direkt aus den Wänden zu kommen. Die Luft war stickig, doch immerhin vorhanden. Ihre Schritte echoten von den meist kahlen Wänden.
    Manchmal hielten sie sich an der Hand. Meistens trotteten sie nur schweigend hintereinander her.
    Praulynds Laune war mittlerweile fast am Tiefpunkt angelangt. Er versuchte, es nicht zu zeigen und weiterhin tapfer zu erscheinen. Aber es fiel ihm immer schwerer. Fast wäre er dankbar gewesen für eine neue Gefahr, so etwas wie den Roboter. Ein zweiter Wächter, eine plötzlich zuschnappende Falle. Warum geschah eigentlich nichts? Warum reagierten die Geister der toten Fremden nicht auf ihr Eindringen? Warum stand der Roboter nicht auf und verfolgte sie? Er glaubte förmlich, seine schweren Schritte kommen zu hören: Trumm, trumm, trumm ...
    Und dann, als er nicht im Geringsten mehr darauf gehofft hatte, standen sie in einem Raum mit summenden Schaltblöcken und leuchtenden, blinkenden Fenstern und Skalen; Instrumenten und Bedienpulten, Konsolen und sogar einem Sitz.
    „Bei den Geistern der Wolke", flüsterte Gyra. „Prau, wir haben es gefunden. Wir sind da. Von einem dieser Pulte aus muss sich die Kanone desaktivieren lassen. Wir müssen nur noch den richtigen Schalter finden."
    „Ja", sagte Praulynd nur.
    Desaktivieren ... oder aktivieren.
    Trumm, trumm, trumm ...
    „Das da", sagte Praulynd und zeigte auf eines der „aktiven" Pulte, obwohl auch an ihm die meisten Kontrollfenster dunkel waren. Aber es war das einzige mit einem Sessel und einer Tastatur davor, und wo es blinkte, da blinkte es „hektisch", soweit man diesen Ausdruck in dieser Kammer der Stille und der Stasis überhaupt gebrauchen konnte. „Ich wette, von hier aus wird alles gesteuert. Und dann könnte dies so etwas wie ein Hauptschalter sein. Der rote Knopf."
    Er hatte wenig Ahnung, wovon er eigentlich redete. In technischer Hinsicht war er nun eben ein vollkommener Laie, trotz ihm sogar offiziell bescheinigter „guter Anlagen". Er machte sich nichts daraus, und sogar in diesem Moment ließ er sich nur von dem beeindrucken, was er sah. Aber so falsch schien es nicht zu sein, denn Gyra nickte und trat vorsichtig näher, bis sie eigentlich nur die Hand nach dem rot blinkenden, großen Knopf auszustrecken brauchte, direkt unter einem Fenster mit genau der gleichen - Balkenanzeige wie im Maschinenblock im Krater!
    Und darüber ... das wusste selbst Praulynd: eindeutig ein Fadenkreuz.
    Es war sehr matt, aber hinreichend deutlich war in ihm das fremde Raumschiff zu sehen!
    „Die zentrale Schaltung", murmelte Gyra. „So muss es ganz einfach sein.
    Entweder können wir hier etwas tun oder gar nicht. Oh, verdammt, Prau, die Ladeanzeige. Die Kanone kann jeden Augenblick feuern!"
    , „Wenn wir die Beschriftungen nur lesen könnten", beklagte er sich. „Ceppink würde es können, da bin ich ganz sicher. Aber der verdammte Schlaukopf musste sich ja in die Hosen machen und in der Stadt bleiben."
    „Er ist einer von uns."
    „Davon haben wir was, wenn er nicht da ist!"
    „Dann müssen wir uns selbst helfen", sagte Gyra. Wieder wanderte ihr Blick über die erleuchteten Anzeigen.
    Ihre Finger bewegten sich nervös. „Der Knopf. Ich bin sicher, ihn müssen wir drücken. Es fragt sich nur, was dann passiert, Prau. Entweder wir haben Glück und stellen die verdammte Kanone ab, oder wir lösen den Schuss sofort aus, jetzt auf der Stelle. Wahrscheinlich mit verminderter Kraft, weil die Kanone noch nicht ganz voll geladen ist, aber auf die ein oder zwei Prozent kommt es sowieso wohl kaum an."
    „Also das Gleiche wie vorhin", knurrte Praulynd, „Wir können die Stadt retten ... oder vernichten."
    Sie sah ihn an, zweifelnd, unsicher, fast flehend. „Was tun wir, Prau? Sag du

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