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2312 - Die Unschlagbaren

Titel: 2312 - Die Unschlagbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein leises Stöhnen.
    Er tastete nach seiner Taschenlampe und schaltete sie ein. „Prau? Gyra?
    Ley?"
    „Cep ...", hörte er. „Ich bin ... hier...," Er drehte sich um und sah Leytons zusammengekauerte Gestalt neben sich auf der Halde liegen. Sein unnatürlich abstehendes Bein war voller Blut, das Gesicht eine einzige blutige Schramme und schmerzverzerrt.
    „Leyton", sagte Ceppink und vergaß fast seine eigene Pein. Er kroch auf den Freund zu. „Wo ... sind denn die anderen?"
    Leyton sagte es ihm. Er sprach langsam und mit Pausen. Ceppink erkannte entsetzt, dass sein Leben nur noch eine kleine, flackernde Flamme war. Er erfuhr alles, was sich bei den Freunden zugetragen hatte, und berichtete seinerseits, was in der Stadt geschehen war. Als Leyton hörte, dass in dem beobachteten Raumschiff tatsächlich fremde Wesen von jenseits der Charon-Wolke waren, trat ein fast seliger Ausdruck in seine geschundenen Züge.
    Ceppinks erster Gedanke war natürlich gewesen, sofort mit Gyra und Praulynd Funkkontakt aufzunehmen.
    Leyton musste ihm sagen, dass dies seit einiger Zeit nicht mehr möglich war. Ceppink versuchte es dennoch - ohne Erfolg.
    Er sagte einige Worte zu Leyton, von denen er hoffte, dass sie tröstend wirkten. Doch er konnte nichts für ihn tun, was die anderen nicht ebenfalls versucht hätten. Es war wie ein bitterer Hohn. Er war aller Angst zum Trotz gekommen, um sie zu suchen und vielleicht zu retten, und nun saß er mit ihnen in der Patsche. Er war genauso gelähmt und hilflos wie sie.
    Oder vielleicht doch nicht?
    Alte Schriftzeichen, hatte Leyton gesagt. Ceppink ging zum Maschinenblock, betrachtete die Hinweistäfelchen an den anderen Wänden und versuchte, die Schrift zu entziffern. Hinter ihm wimmerte Leyton leise. Dann war er wieder still, offenbar in eine neue, kurze Ohnmacht gefallen. Ceppink tat er von Herzen Leid, aber er konnte sich jetzt nicht um ihn kümmern. Er musste versuchen, etwas zu finden, was die anderen nicht gefunden hatten. Etwas, das ihnen wahrhaft weiterhalf. Praulynd und Gyra versuchten bereits, das Geschütz von woanders her auszuschalten. Was er tun konnte, war, es von hier aus zu versuchen. Vielleicht fand er ja doch etwas. Irgendetwas. Er sondierte die Wände, meinte oft, die Schriftzeichen irgendwoher kennen zu müssen, doch er kam nicht weiter.
    Leyton rührte sich nicht mehr. Ceppink hörte ihn auch nicht mehr atmen.
    Er stand wie ein Häufchen Elend vor dem großen Maschinenblock und starrte gebannt und entsetzt auf die Ladeanzeige, die die obere Markierung jetzt erreicht hatte.
    Es ist aus!, dachte er. Wir können nichts mehr tun! Gar nichts! Wir werden hier sterben. Alle werden sterben.
    Die Charonii auf Houtog, die Fremden in ihrem großen Schiff und mit all ihren Geheimnissen. Es gibt keinen Ausweg!
    Doch dann, von einem Moment zum anderen, erloschen die Lichter an der Maschinenwand; erlosch die Ladeanzeige.
    Das flimmernde Abstrahlfeld brach zusammen.
    Ceppink konnte es nicht glauben.
    Die Stille, die ihn umfing, wurde womöglich noch stiller.
    „Prau", flüsterte er und erschrak vor der eigenen Stimme. „Gyra, sie haben es geschafft. Sie müssen es einfach geschafft haben." Er drehte sich um.
    „Hörst du, Ley? Sie haben das Ding abgestellt. Sie haben ..."
    Aber Leyton konnte nicht antworten. .
    Zwischenspiel Der Wächter des Geschützes fand sich in einer liegenden Stellung wieder, nachdem sein Energiepegel sich neu aufgebaut hatte, mit schadhaftem Bewegungsapparat und viel zu wenig Energie, um eine Selbstreparatur auszuführen.
    Unbefugte waren in die Station eingedrungen und hatten ihn außer Gefecht gesetzt! Er besaß nicht mehr die Rechenkapazität, um zwischen Eindringlingen zu differenzieren. Doch das war auch nicht notwendig, denn die Eindringlinge hatten sich durch ihren Angriff ohnehin als Feinde erwiesen.
    Da wurde dem Wächter per Funkimpuls eine Manipulation der Geschützkontrollen gemeldet - die den planmäßigen Beschuss des georteten Feindobjekts ab sofort verhinderte.
    Alle Pläne, waren somit hinfällig.
    Der Wächter durfte die Eindringlinge keinesfalls weiter die Anlagen missbrauchen lassen. Die Geheimnisse der Schutzherren durften einer feindlichen Macht unter keinen Umständen bekannt werden.
    Und logischerweise blieb ihm nur ein Mittel: die Selbst-Terminierung von Geschütz 27-37.
    Eventuell noch verbliebene Mitglieder der ursprünglichen Besatzung im Innern von 27-37 wurden ab sofort akustisch gewarnt, eine unvermeidbare

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