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2313 - Das Goldene System

Titel: 2313 - Das Goldene System Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mineral Pate gestanden hatte.
    Ich war in dem Moment überzeugt davon, dass ich Salkrit gefunden hatte.
    Handelte es sich letztlich um einen Hyperkristall? Einen fünfdimensionalen Schwingquarz? Da die Prospektoren von TRAITOR ebenfalls nach dem Mineral suchten, war es offenbar sowohl bei Kosmokraten wie Chaotarchen begehrt.
    Konnte es sein, dass dieser goldene Kristall nach der Erhöhung der Hyperimpedanz so etwas war wie der Stein der Weisen, ein Super-Howalgonium-Khalumvatt gewissermaßen? Belastbarer, leistungsfähiger Hyperkristall - oder sogar etwas ganz anderes, von dessen wahrem Wert wir uns momentan keine Vorstellung machen konnten? Würde Salkrit die Raumfahrt wieder zu dem machen, was sie bis vor wenigen Jahren gewesen war?
    Major Cornidor drückte mir ein Messer mit gehärteter Klinge in die Hand. „Damit geht es bestimmt!"
    Tatsächlich schnitt der Stahl ohne nennenswerten Widerstand durch das weiche Gestein. Ich stemmte mehrere Splitter ab und setzte die Klinge als Hebel an, um den Kristall und eine dünne Schicht des ihn umgebenden Materials herauszudrücken.
    Der Aufschrei des Extrasinns ließ mich innehalten. Der Kristall verflüchtigt sich!
    Der goldene Schimmer war tatsächlich nicht mehr so intensiv. Auch schien es mir, als sitze mein Fund plötzlich deutlich lockerer.
    Trotzdem musste ich das Messer noch einmal einsetzen. Von einem Sekundenbruchteil zum anderen, schien ein weiterer Teil der Masse zu verschwinden.
    Es ist die Berührung mit der Klinge, die das auslöst.
    Deflagration. Ein Vorgang, wie ich ihn vom Schaumopal im Heiligen Berg von Baikhal Cain in Erinnerung hatte. Hier allerdings ohne begleitenden mentalen Schock.
    Den spärlichen Rest des goldfarbenen Kristalls holte ich vorsichtig mit den Fingern heraus, ständig darauf gefasst, den kaum noch zwei Zentimeter messenden Splitter vollends zu verlieren. Ich schaffte es und schob den Brocken mit aller Vorsicht in die gepolsterte Beintasche meines Schutzanzugs.
    „Gold?", fragte der Epsaler.
    „Salkrit!", antwortete ich. „Mit einiger Wahrscheinlichkeit."
    Den kargen Rest meines viel versprechenden Fundes hatte ich unbeschadet an Bord von SKARABÄUS-1 gebracht und äußerst sorgfältig verstaut. Meine Begleiter waren währenddessen in dem Höhlensystem zurückgeblieben.
    Gemeinsam drangen wir weiter in die Tiefe vor und fanden bald gehäuft die Spuren eines gezielten Abbaus. Wir stießen auf eine gänzlich intakte Deckenabstützung in einem von Rissen und Schrunden durchzogenen Bereich, doch weitere Kristallfunde machten wir bis dahin nicht.
    Überall gab es mittlerweile Hinweise auf eine einfache Bearbeitung. Stollen und Schächte waren mit taubem Gestein zugeschüttet worden.
    Schließlich entdeckten wir die erste Schmelzspur. Sie war tief in die Wand eingegraben, und ich konnte mühelos den Arm hineinlegen. Das Gestein war verflüssigt worden, aber noch im Abtropfen wieder erstarrt.
    „Entweder starkes Thermokaliber oder einfacher Impulsstrahler", stellte Major Cornidor fest.
    Auf der Sohle, die wir hier erreicht hatten, ging eine kleine Höhle nahezu nahtlos in die nächste über. Bizarre Formationen trugen die Decke, gelegentlich durch waghalsige Stahlkonstruktionen ergänzt.
    Wir fanden weitere Schmelzspuren.
    Kein Zweifel: In diesem Bereich war erbittert gekämpft worden. Das alles hatte die atmosphärelose Abgeschiedenheit für die Ewigkeit konserviert.
    Vielleicht hatten sich mindestens zwei Parteien des Salkrits wegen gegenseitig umgebracht - mir fielen die seltsamen Vogel- und Krakenwesen ein, von denen Kempo Bilder gefunden hatte. Hatten sich diese Gruppen einen Kampf geliefert? Sterbliche Überreste, Waffen oder andere Gegenstände fanden wir nicht.
    Wahrscheinlich waren sie von den Überlebenden abtransportiert worden.
    „Atlan! Adaqo! Seht euch das an!", rief Marya aus der angrenzenden Höhle.
    Auch hier war gekämpft worden.
    Strahlschüsse hatten Geröll aus der Decke herabbrechen lassen, aber das war es nicht, was die Chefwissenschaftlerin uns zeigen wollte. Sie stand vor dem Wrack eines kleinen Roboters.
    Die Maschine war halb ausgeglüht.
    Sie konnte kaum größer als eineinhalb Meter gewesen sein - und das, was an Überresten erhalten war, erinnerte mich spontan an einen Kybb-Techniten. Nur mit dem Unterschied, dass dieser Roboter sehr viel gröber, um nicht zu sagen plump, konstruiert worden war. .
    „Nicht die Spur eines vorhandenen Energieflusses", stellte Marya fest. „Das Ding ist in jeder Hinsicht tot.

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