2314 - Die Leben eines Seecharan
Körperpanzerung sich an den Rissstellen erst schließen musste. Doch auf Rohalon gab es keine Bedrohung für sie.
Jetzt blieb ihm nichts, als zu warten, ob die junge Truhe alle Fähigkeiten übernommen hatte.
Manche Seecharan schafften es, einen zweiten Kopiervorgang einzuleiten. Aber daran wollte Trosh Nofham Aidon nicht einmal denken.
5.
20. Juli 1344 NGZ
Bericht Atlan
Für wenige Augenblicke hatte ich Mühe, mich von dem Gehörten zu lösen, das uns zwölf Jahrtausende in die Vergangenheit der Seecharan geführt hatte.
Ingal Fathen Aidon - wie viele Generationen mochten zwischen ihm und seiner Ahn-Truhe Trosh Nofham Aidon liegen? - blickte uns aus wässrigen Augen an. Er hatte das Bild einer friedvoll prosperierenden Zivilisation gezeichnet, doch was wir im Goldenen System vorgefunden hatten, war etwas völlig anderes. Die Seecharan kämpften um ihre Existenz.
Aidons Blick hatte sich wieder auf der Panoramagalerie festgefressen. Er zitterte, und aus seinem Kopfkörper schien langsam alle Farbe zu weichen. Rings um GRAANWATAH wimmelte es von Ortungsreflexen.
Der Zustrom von Gitter-Raumschiffen hielt unvermindert an.
„Wie viele Kampfraumschiffe der Techniten sind es schon?", fragte der Seecharan tonlos.
Hiram Beida warf mir einen forschenden Blick zu. Ich nickte stumm.
Was hatten wir für einen Grund haben sollen, ausgerechnet Aidon die Wahrheit zu verschweigen. Er brauchte sich nur über Funk mit seinesgleichen in Verbindung zu setzen, um alles zu erfahren, was er wissen wollte.
„Wenn die Ortung keine falschen Anzeigen liefert", sagte Hiram Beida gepresst, „dann haben wir schon sechsbis siebentausend Technitenschiffe gegen uns."
„Ich habe Roboter nie leiden können!", platzte Mona Testar, die Planetengeologin, heraus.
Ingal Fathen Aidon hob einen Arm, als wolle er um Aufmerksamkeit heischen.
Ich hatte den Eindruck, dass es ihm sehr schwer fiel, weiterzureden.
*
Explorer VERACRUZ
„Wohin, um alles in der Welt, ist Dr.
Gregorian jetzt wieder verschwunden?"
Alysha Saronn, die Kommandantin des 1500 Meter durchmessenden Kugelraumers, blickte demonstrativ auf ihr Kombiarmband. „Seit fünfzehn Minuten warte ich auf sein Erscheinen."
Der Hyperfrequenz-Spezialist Dr. Serg Moustagh lächelte säuerlich. „Wenn ich recht verstanden habe, übernimmt er auf SKARABÄUS-2 mehr oder weniger das Kommando, aber hier scheut er wieder die Öffentlichkeit."
„Wir brauchen keinen Gregorian. um über Atlans missliche Lage zu beraten", befand Lenka Angrost. „Die Bild und Ortungsdaten sprechen eigentlich für sich. Wir müssen etwas unternehmen, und das schnell."
„Mit der VERACRUZ würden wir jedenfalls nicht weit kommen", erwiderte Alysha Saronn.
„Lasst es uns doch wenigstens versuchen!"
Mit beiden Händen stemmte sich die Kommandantin auf die schwebende Tischplatte; es sah aus, als wolle sie erregt aufspringen. „Mäßige dich, Lenka!", sagte sie scharf. „Ich werde auf keinen Fall zweieinhalbtausend Männer und Frauen der Gefahr aussetzen, dass unser Schiff in dem Strahlenchaos havariert."
„... oder Schlimmeres", versetzte der Epsaler Chase Giger, der zur Crew von SKARABÄUS-2 gehört hatte.
„Was ist mit den Strukturpiloten?", wandte der Robotiker Undro ein.
„Kempo Doll'Arym hat bereits unmissverständlich erklärt, dass die Strukturdolbe ebenfalls nicht weiter vordringen kann. Und außerdem", fügte die Kommandantin bedrohlich leise hinzu, „wie sollen wir die Wolke jemals wieder verlassen, wenn den Charonii auch nur das Geringste zustößt? Das Risiko ist eindeutig zu groß."
„Fakt scheint demnach zu sein, dass wir nichts anderes haben als die beiden Skarabäen." Giger wirkte alles anderes als zuversichtlich, zumal die Kommandantin ihm einen vernichtenden Blick zuwarf und sagte: „Das scheint nicht nur, das ist so!"
„Aber Atlan ist in Gefahr!"
Alle redeten durcheinander, bis Alysha Saronn beschwörend die Arme hob. „Ich bitte euch. Mit stereotypen Wiederholungen bekannter Tatsachen kommen wir nicht einen Schritt weiter. Uns läuft nur die Zeit davon."
Die nachfolgende Stille in dem großen Besprechungsraum hielt nur sekundenlang an. Doch sie genügte, um die Betroffenheit aller deutlich werden zu lassen.
„SKARABÄUS-2 wird derzeit von den Technikern überprüft", sagte Lenka Angrost. „Das Schiff ist auf jeden Fall einsatzbereit."
„Wie lange werden sie brauchen, um durchschlagende Waffensysteme einzubauen?"
Einige Köpfe ruckten zu
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