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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war eine Scheibe geworden.
    Das Handelsdock! Fest positioniert an der Grenze zwischen Goldenem System und Charon-Wolke. Von hier stammte der Wohlstand der Seecharan.
    Diese gewaltige stählerne Scheibe durchmaß die Länge von vier Shagin und war doppelt so hoch wie das Heck eines Seecharan-Schiffes. Sie hier auf Position zu halten, und das schon seit Tausenden Jahren, war für Aidon eine grandiose technische Leistung. Sic bestärkte ihn in der Ansicht, dass sein Volk keine besseren Partner als Schutzherren und Charonii hätte finden können, auch wenn beide Parteien nie weiter als bis zu diesem Handelsdock in das System einflogen.
    Ihre Strukturdolben würden zerstört werden, wenn sie es dennoch versuchten, sagten die Charonii, und es gab keinen Seecharan, der daran gezweifelt hätte. Im Gegenteil, Es erfüllte jede Truhe mit Stolz, dass die Schutzherren sie als Schürfer brauchten und dass die Shagin mit ihrer einfachen Technik den Strukturdolben überlegen waren.
    Mit geringer Restfahrt näherte sich das Schiff dem Dock. In der optischen Vergrößerung waren die vier Landemulden für die Shagin bereits deutlich zu erkennen.
    Aidon ignorierte den anhaltenden Schmerz. Er konnte es kaum noch erwarten, das Salkrit von Bord zu schaffen und die Lieferung der Charonii in Augenschein zu nehmen.
    Unmerklich fiel der Shagin dem Dock entgegen. Ein schwacher Korrekturschub, dann schien das Schiff im Raum stillzustehen. Wenig später senkte es sich knirschend in die Mulde. Selbsttätig umfassten mechanische Halteklammern den Rumpf, und eine Hydraulik zog den Shagin dicht an das Dock. Auf der anderen Seite stülpte sich ein Falttunnel aus und legte sich um das Ausstiegsluk des Shagin.
    „Hermetische Verbindung ist hergestellt", bestätigte der Pilot. „Aidon, wir können ohne Schutzanzug hinübergehen."
     
    *
     
    Trosh Nofham Aidon hätte nicht zu sagen vermocht, was er zu sehen erwartet hatte. In gewisser Weise war das Handelsdock nicht mehr als eine gewaltige, in mehrere Sektionen unterteilte Lagerhalle. Wobei die Räumlichkeiten für die Waren der Charonii benötigt wurden. Für das Salkrit in den gesicherten Transportbehältern wäre eine kleine Kammer ausreichend gewesen.
    Salkrit gegen Ware - so einfach war das Geschäft.
    Auf der sonnenabgewandten Seite des Docks, unweit des dichten Strukturgestöbers, lag eine einzige große Landemulde für eine Strukturdolbe der Charonii. Was ein solches Schiff brachte, musste von vielen Shagin abtransportiert werden.
    Aidon lieferte „sein" Salkrit ab. Dann erst sah er sich um. Den Schmerz, der wieder deutlich spürbar wurde, ignorierte er beinahe trotzig.
    „Die Ausstattung einer Werfterweiterung wurde angeliefert", erklärte der Pilot.
    „Wir werden den ersten Teil verladen.
    Weitere Shagin nehmen in den nächsten Tagen einen Pendelverkehr auf."
    Laufkrane und Rampen erleichterten ihnen die Arbeit. Dennoch verging nahezu ein Tag, bis die Frachträume des Shagin gefüllt waren. Sehr viel länger hätte Aidon die Anstrengungen auch nicht mehr durchgehalten. Er fühlte sich schwach wie schon lange nicht mehr, aber er konnte es kaum noch erwarten, in wenigen Tagen Rohalon wiederzusehen.
    „Schade", murmelte er. als er das Dock verließ, „ich wäre den Charonii gern persönlich begegnet." Obwohl sie ebenfalls über vier Gliedmaßen verfügten, sahen sie so völlig andere aus als Seecharan.
    Eher beiläufig strich er mit einem Arm über seine Seite. Dass der Schmerz verschwunden war, hatte er irgendwann während der Arbeit festgestellt. Jetzt erschrak er allerdings, denn er spürte deutlich die Geschwulst unter der Haut.
    Er hatte sich einfach zu lange nicht mehr um sich selbst gekümmert. Es gab schleichende Krankheiten, die der davon Betroffene erst dann bemerkte, wenn es für eine Heilung zu spät war. Auf den Asteroiden gab es keine Heilkundigen, die eine entsprechende Diagnose frühzeitig stellen konnten.
    Aidon versuchte, nicht daran zu denken. Er war erfolgreich, ein Salkrit-Schürfer, dessen Name bald in aller Munde sein würde. Was wollte er mehr erreichen?
     
    *
     
    Wieder war es die Zeit der Schwärmer.
    Ein lauer Wind wehte vom Meer herüber. Er trug winzige Salzpartikel heran, die sich auf den großen Blättern der Wasserkronen niederschlugen. Aber gerade dieses Salz war es, was die Pflanzen zur Blüte anregte. Fast so groß wie ein Seecharan wurden die Kelche, deren Blätter über Wochen hinweg in allen Farben des Regenbogens schimmerten.
    Auf der Dachterrasse

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