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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Goldenen Systems.
    Technik, wie die Schutzherren sie über die Charonii lieferten, war angenehm, und keinesfalls hätte Aidon sie missen mögen. Aber sie ersetzte in keinem Fall das Leben als solches.
    Der neue Tag begann für ihn mit einem enormen Erwartungsdruck, aber auch mit unbeschreiblicher Euphorie. Nicht einen Gedanken verschwendete er mehr daran, dass sein Fund noch immer nicht sicher verpackt war.
    Solange ein Schürfer Salkrit mit bloßer Haut berührte, geschah nichts. Aber schon eine schwache Berührung mit Werkzeugen ließ Teile der Kristalle sich in nichts auflösen.
    Es muss mit dem Unterschied zwischen toter und belebter Materie zu tun haben, dachte Trosh Nofham Aidon, während er den Abbaustollen aufsuchte. Dann versank alles um ihn herum in Bedeutungslosigkeit.
    Stunden vergingen. Aidon hatte den Klumpen Salkrit endlich exakt lokalisiert und war überrascht von dessen Größe.
    Mit schnellen Schnitten grub er seitlich um den Kristall herum, schaffte sich einen ausreichend großen Arbeitsraum, dass er schließlich mit zwei Armen zugreifen konnte.
    „Ich brauche ein Transportgefäß!", meldete er sich über Sprechfunk. „Das größte, das vorhanden ist. - Wirklich das größte!"
    Goldfarben schimmerte es durch die letzte hauchdünne Gesteinsschicht. Aidon musste sich zwingen, ruhig weiterzuarbeiten und nicht in hastige Bewegungen zu verfallen. Längst war sein Körper von einem klebrigen Schweißfilm bedeckt. Er hörte Stimmen hinter sich, aber er wandte sich nicht um.
    Endlich lag der Fund vor ihm bloß.
    Große Kristalle, wie er sie bislang nicht einmal auf Abbildungen gesehen hatte, aber auch viele kleine, ringsum angelagert. Vorsichtig streckte er die Arme aus, legte hauchdünne Greiflappen über die äußere Salkrit-Schicht ...
    ... und verharrte wie erstarrt. Er fürchtete sich vor einer falschen Bewegung. Er spürte das Salkrit, so intensiv wie nie zuvor nahmen seine Sinne die Ausstrahlung der Kristalle auf. Schneller pochte das Blut durch seinen Körper, es schien aufzuwallen und die Gefäßwände sprengen zu wollen.
    „Vorsichtig!", sagte jemand hinter ihm.
    „Dieser Fund dürfte unübertroffen sein."
    Aidon schloss die Augen. Er musste sich konzentrieren, durfte jetzt keinen Fehler machen.
    Behutsam zog er die Arme zurück und wandte sich zur Seite. Da stand der Behälter, dick isoliert, und irgendwie schaffte er es allen Befürchtungen zum Trotz, die Salkrit-Kristalle unbeschadet abzulegen. Er hatte nur den Eindruck, dass sich in letzter Sekunde zwei kleine Brocken verflüchtigten, doch das konnte ebenso gut eine Täuschung seiner überreizten Sinne sein. Und angesichts dieses Fundes fiel ein geringer Verlust nicht ins Gewicht.
     
    *
     
    Der Schmerz überfiel ihn wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Trosh Nofham Aidon ließ ein dumpfes Gurgeln vernehmen. Er taumelte und schaffte es gerade noch, sich mit einem Arm halbwegs sicheren Halt zu verschaffen.
    Vor seinen Augen verschwamm die Zentrale des Shagin. Sie wirkte, als hätte das Strukturgestöber von den Bildschirmgalerien urplötzlich auf das Schiff übergegriffen.
    „Aidon?" Wie durch dichten Nebel hindurch vernahm er die Stimme des Piloten. „Was ist mit dir?"
    Er stöhnte, rang nach Atem, taumelte weiter. Dumpf klatschend ließ er sich auf den freien Sitzbock fallen. Der Schmerz strahlte vom Körper in den Schädel aus, war eigentlich überall, als hätte ihm jemand ein Messer in die Seite gestochen.
    „Du bist krank, Aidon?"
    „Es geht schon wieder", brachte er mühsam hervor, aber die Färbung seiner Haut strafte seine Worte Lügen.
    „Vielleicht ist es die Nähe zur Charon-Wolke, die mir zu schaffen macht", vermutete er wenig später.
    „Ja, mag sein", bestätigte der Pilot.
    „Du wärst nicht die erste besonders sensible Truhe, die am Handelsdock zusammenbricht."
    Trosh Nofham Aidon schwieg dazu.
    Was hätte er auch sagen sollen? Wenn er nicht im freien Raum aussteigen wollte, musste er Flug und Landung durchstehen.
    Immerhin wartete danach die Heimat auf ihn.
    Tief atmete er ein, bis sich seine Sinne langsam klärten. Nur der Schmerz in der Seite wollte nicht verschwinden. Aber er war erträglich geworden.
    „Das Dock liegt genau vor uns!", sagte der Pilot. „Ich kann zumindest im Umkreis keine anderen Schiffe feststellen.
    Aber das besagt nichts."
    Immer wieder schloss Aidon die Augen, um das sich ansammelnde Sekret loszuwerden, das die Sicht behinderte.
    Aus einem winzigen dunklen Punkt vor dem Strukturgestöber

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