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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf dem Asteroiden, schon um die Aufzüge einzubauen.
    Aidon stutzte. Er spürte, wie das Blut schlagartig aus seinem Körper in die Arme abfloss.
    Alle waren tot. Alle außer ihm. Die Schürfer konnten sich schwerlich gegenseitig getötet haben. Das bedeutete ...
    Er war nicht allein.
    Irgendjemand oder irgendetwas befand sich mit ihm auf dem Asteroiden, und dieser Unbekannte war für den Tod der Schürfer verantwortlich.
    Er wird auch mich töten!
    Aidon sackte haltlos in sich zusammen und legte die Arme schützend um den Leib. Bebend fragte er sich, was Trosh Nofham Aidon jetzt getan hätte. Aber genau das brachte er nicht fertig, er konnte sich nicht aufraffen.
     
    *
     
    Stunden waren vergangen, und irgendwann währenddessen hatte das Flackern der künstlichen Beleuchtung aufgehört. Aidon sah kaum mehr den Arm vor Augen, aber er hatte auch eingesehen, dass er unmöglich auf der unteren Sohle bleiben konnte. Um sich tastend, hatte er einen Grabber gefunden, und den hielt er nun mit einem Arm umklammert, um ihn im Notfall als Waffe benutzen zu können.
    Immer wieder blieb er stehen und lauschte bebend. Doch da war nur das gelegentliche Knistern und Knacken im Fels, nichts, wovor er sich fürchten musste. Auch der Aufzug stand still. Aidon musste den Korb mit Muskelkraft in die Höhe ziehen.
    Schließlich gelangte er wieder in einen beleuchteten Bereich und erreichte wenig später die oberste Ebene. Den Grabber schleppte er mit, und er dachte nicht daran, das schwere Werkzeug wegzulegen.
    Es gab ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit.
    Er verbarrikadierte sich in dem Kontrollraum und versuchte mit Hilfe der Kameras, irgendetwas zu entdecken.
    Aber es gab kein zweites Raumschiff, zumindest nicht auf dieser Seite des Asteroiden, und er entdeckte auch nicht die Spur eines Unbekannten. Wer immer den Asteroiden betreten haben mochte, er war sehr schnell weitergeflogen.
    Wer war der Unbekannte? Ein Charonii vielleicht? Aidon schickte mehrere verzweifelte Funksprüche nach Rohalon, erhielt jedoch auf keinen Antwort. Möglicherweise waren seine Sendungen überhaupt nicht empfangen worden.
    Am dritten Tag hielt er es nicht mehr aus.
    Den Grabber warf er erst zur Seite, als er die Schleuse des Shagin betrat. Es fiel ihm schwer, das Schiff allein zu fliegen, aber er hatte gute Lehrmeister zur Seite.
    Seine ererbten Erinnerungen machten den Umgang mit dem Shagin um vieles leichter.
    Dreieinhalb Tage war er im Raum und dachte während dieser Zeit über vieles nach. Vor allem fragte er sich immer eindringlicher, weshalb ausgerechnet er überlebt hatte. Genau mit dieser Frage musste er rechnen, sobald er den Zwischenfall meldete.
    Er erschrak über sich selbst. Konnte er den gewaltsamen Tod von neun Seecharan als Zwischenfall bezeichnen? Das war ein beispielloser Vorgang in der Geschichte des Goldenen Systems. Und er selbst steckte mittendrin.
    „Ich war bewusstlos", sagte er zu sich selbst. „„Wer immer diese grauenvolle Tat begangen hat. er muss mich für tot gehalten haben."
    Natürlich.
    Das war es: die Geräusche, die er gehört hatte. Noch im Nachhinein wurde ihm eiskalt bei dem Gedanken, dass er beinahe den Mörder gesehen hätte. Aber würde man ihm glauben?
     
    *
     
    „Ratwel Ingal Aidon Kind des Trosh Nofham Aidon Kind des Urx Fathen Aidon, du erwartest also, dass wir diese Geschichte glauben? Du wirst zugeben müssen, sie klingt sehr ... unwahrscheinlich."
    „Ich habe keine andere Erklärung!"
    Wie Aidon das sagte, klang es trotzig. Er streckte sich sogar ein wenig und schaute die drei Mitglieder des Gremiums an.
    Diese Truhen, von denen jede schon zwei junge Truhen abgespalten hatte, waren die oberste Instanz auf Rohalon. Wenn sie wollten, verbannten sie ihn für alle Zeit auf einen der kleinen Asteroiden.
    „Beruhige dich, Aidon!", sagte Khirf.
    „Wir wollen nur, dass du dich an alle Einzelheiten erinnerst."
    „Ich habe gesagt, was ich weiß. Mehrmals habe ich alles ausgebreitet."
    „Du glaubst also wirklich, dass andere Truhen ...?" Oldheff wiegte den Körper und hob zugleich abwehrend zwei Arme.
    „Das wäre ungeheuerlich."
    „Wer sonst sollte das getan haben?", widersprach Aidon. „Die Charonii?"
    „Nein, die Charonii bestimmt nicht", sagte Khirf. „Sie können auf keinen Fall in unser System eindringen."
    „Aber die Bedrohung kommt von außen." Kasolb, der Älteste des Gremiums, der bislang hartnäckig geschwiegen hatte, ließ Zeichen von Aufregung erkennen, als er sich an den Schürfer

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