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2314 - Die Leben eines Seecharan

Titel: 2314 - Die Leben eines Seecharan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Lage, ihn zu sehen.
    Noch vor wenigen Jahren, als angehender Schürfer am Rand des Goldenen Systems, hätte er nicht einmal in Erwägung gezogen, dass er eines Tages die Jagd nach Unsichtbaren leiten würde.
    Seine Angst von einst steckte ihm immer noch in den Knochen, aber er hatte gelernt, sie zu überwinden. Sie behinderte ihn nicht mehr.
    Seine Ahn-Truhen, glaubte er, würden stolz auf ihn sein.
     
    *
     
    Der Schürfer erstarrte in der Bewegung. Das Schälmessen, das er mit drei Pseudopodien hielt, entglitt ihm und fiel klirrend zwischen die freigelegten versteinerten Knochen. Aidon glaubte erkennen zu können, dass der Raum zwischen den eingedrückten Rippen urplötzlich ein wenig größer wurde, weil das Salkrit sich verflüchtigte, aber schon blickte er wieder in das Gesicht des Schürfers, das ungläubiges Erstaunen zeigte. Die Truhe machte noch eine abwehrende Bewegung, aber in dem Moment zuckte der Blitz auf.
    Zwei Arme des Schürfers wurden von dem scharf gebündelten Strahl dicht unter dem Kopf abgetrennt. Der Seecharan stürzte, sein Körper platzte auf und sonderte schwarzes Sekret ab, doch da war er bereits tot.
    Flüchtig war etwas Kantiges, Großes zu sehen, nur für den Bruchteil eines Augenblicks. Es schien dicht über dem Boden zu schweben. Aber das genügte nicht, um den Angreifer zu identifizieren.
    „Ich frage mich, warum du uns das zeigst, Ratwel Ingal", sagte Kasolb stockend, „Solche Szenen ereignen sich wöchentlich. Wir verlieren unsere besten Schürfer. Anscheinend kannst du nichts dagegen unternehmen."
    Kasolb war alt geworden. Sein Körper wirkte faltig, ließ die einstige markante Struktur längst vermissen. Und seine Bewegungen, seine Sprache, hatten heute etwas Bedächtiges an sich. Ein kaum merkliches Beben durchlief ihn.
    Auch die beiden anderen Mitglieder des Gremiums konnten ihr fortgeschrittenes Alter nicht verbergen. Sie wirkten müde und schienen zu resignieren.
    „Wir werden uns mit den Gegnern arrangieren müssen", murmelte Oldheff.
    „Nein!", sagte Aidon schneidend. „Das wird nie möglich sein!" Befehlend hob er einen Arm. Das Bild wechselte.
    Die Oberfläche eines Asteroiden in einem der großen Staubfelder. Der Himmel ließ nicht einmal das ferne Strukturgestöber erahnen, sondern war von roten Schlieren überzogen. Der Sonnenwind reagierte mit der Staubwolke.
    Drei Seecharan in Schutzanzügen steckten soeben ein Areal ab, das gut und gerne die Ausmaße eines Shagin besaß.
    „Ich vermute", sagte Aidon, „dass sie einen dicht unter der Oberfläche liegenden Inyodur aufgespürt haben."
    Wieder ein greller Blitz. Aber er verfehlte sein Ziel, denn die Schürfer hatten gedankenschnell reagiert. Nur einer befand sich in der Bilderfassung. Er hatte einen Thermostrahler gezogen und setzte sich zur Wehr. Auch die anderen beiden schossen.
    Vorübergehend war nicht mehr als die leere Oberfläche des Asteroiden zu sehen, von immer wieder aufzuckenden Thermostrahlen schlaglichtartig erhellt, dann ereignete sich am Rand des Erfassungsbereichs eine kleine Explosion. Glühende Trümmerstücke wirbelten umher und bohrten sich in den Boden.
    „Der erste Beweis", sagte Aidon.
    Augenblicke später war eine Truhe zu sehen, die mit weiten Sprüngen direkt auf die Kamera zulief. Zwei Arme zuckten hoch, dann überschlug sich das Bild. In einem rasenden Wirbel schienen sich die Oberfläche des Asteroiden und die Staubwolke zu vermischen, dann endete die Bewegung abrupt. Es war klar, dass der Schürfer die Überwachungskamera aus ihrer Verankerung gelöst hatte.
    Das Bild zeigte ein klobiges, eindeutig künstliches Geschöpf. Es mochte etwas mehr als halb so groß wie ein Seecharan sein, verfügte nur über einen länglichen Körper und zwei kurze, stummelartige Auswüchse ... Blitze zuckten auf, vorübergehend schien die alles verbrennende Glut vom Bildschirm herabzuspringen, dann fiel die Kamera zu Boden.
    Das letzte Bild, das Aidon jetzt einfror, zeigte den Gegner, der gleichzeitig von zwei Thermoschüssen getroffen wurde.
    „Ich gehe davon aus, dass mindestens ein Schürfer diesen Angriff überlebt hat", stellte Aidon fest. „Andernfalls hätten uns diese Bilder nicht erreicht. Das zeigt, wie richtig es war, die Mannschaften mit modernen Waffen auszurüsten."
    „Wir haben einen ersten, kleinen Teilerfolg errungen", sagte Khirf.
    „Roboter!" Wie einen Fluch stieß Oldheff die Feststellung hervor. „Das erklärt manches, was bislang seltsam erschien."
    „Techniten", stellte

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