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2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Charon-Schranke die Hörner abstoßen, bis sie geläutert und reumütig zurück zu Papi gerannt kommen.
    Aber nicht mit mir!"
    „Siehst du?" Srecno sprang vom Ambulanztisch. „Es sind deine Ideen! Du treibst uns in den Abgrund. Nur dir haben wir diese Probleme zu verdanken. Unsere gesamte Zivilisation wird den Bach runtergehen - weil du deinen Starschädel durchsetzen willst."
    „Vielleicht bin ich egozentrisch, und vielleicht habe ich euch zu wenig Mitspracherecht eingeräumt", entgegnete ich. „Aber es blieb niemals Zeit, um ... basisdemokratisch zu entscheiden. Ich musste beim ersten Einsatz gegen die Charnaz Bakr die Verantwortung auf mich nehmen; ebenso, als ich die Lostrennung des Charon-Korps bekannt gab. Aber das tut eigentlich gar nichts zur Sache. Willst du mir etwa vorwerfen, dass ich die Invasoren in unsere Heimat gebracht hätte?"
    „Ich... ich weiß es nicht." Der Pilot griff sich mit der gesunden Hand an den Kopf.
    Torkelnd setzte er sich. Offenbar schwindelte ihm. „Es ist in den letzten Tagen so viel passiert, dass ich nicht mehr weiß, was richtig und was falsch ist. „Srecno", sagte ich vorsichtig, „manchmal denke ich ebenfalls, dass ich nicht mehr weiterkann. Dann möchte ich alles hinschmeißen, mich auf eine freundliche Pilotenstadt zurückziehen und Gemüse züchten. Aber das geht nicht mehr! Eine neue Zeit ist angebrochen. Die alten Tage werden niemals wiederkehren.
    Und wenn die Anpassung noch so schwer fällt - wenn wir sie jetzt nicht vollziehen, wird es kein Später geben. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es richtig war, die Freundschaft der Terraner zu suchen.
    Du hast die ... die Wolke der Charnaz Bakr ebenfalls gespürt. Du weißt ganz genau, dass sie der Feind sind."
    Ich fixierte ihn mit Blicken. Sah weniger Hass auf mich als Verzweiflung und Hilflosigkeit. „Was soll ich bloß mit dir tun, du Dummkopf? Du warst anderer Meinung als ich; dann fehlte dir offensichtlich der Wille oder der Mut, dich mit mir auseinander zu setzen. Aber für einen Mordversuch hat's gereicht, wie?"
    Ich schüttelte den Kopf und lachte kurz auf. „Vielleicht entspringt aus diesem Mist doch etwas Gutes. Sag mir, wer dich überredet hat, es zu tun. Und lüg mich nicht an; von allein wärst du nie auf diese hirnverbrannte Idee gekommen, in aller Öffentlichkeit auf mich loszugehen."
    Wie erwartet leistete er keinen Widerstand mehr Dafür war er zu charakterschwach. So wie die meisten Charonii.
    Der Pilot holte tief Luft und erzählte mir die ganze Wahrheit.
     
    *
     
    „Khal Pif'Deran höchstpersönlich also", sinnierte Sheerdurn. „Srecnos Eltern und er waren, was wir nicht wissen konnten, aufgrund dubioser Handelsbeziehungen miteinander bekannt. Dieser feine Herr Ratspräsident rührt mit seinen schmutzigen Fingern wirklich überall um."
    „Ja, so scheint's."
    „Aber wie glaubte Srecno, entkommen zu können, wenn er dich gemeuchelt hätte?"
    „Gar nicht! Das hatte er nicht notwendig. Brav, wie wir Strukturpiloten nun mal sind, hättet ihr ihn der Gerichtsbarkeit auf einer der Pilotenstädte übergeben. Khal hätte ein Machtwort gesprochen, Srecno wäre vor ein von ihm bestimmtes Gericht gekommen und wäre binnen weniger Tage wieder in Freiheit gewesen."
    „Aber warum gerade jetzt? Dein Tod wäre Khal auf Ijandor viel eher zupass gekommen."
    „Vergiss nie, welch schlauer Fuchs Pif'Deran ist. Im Weltall, weitab von allem, hätte niemand Querverbindungen zu unserem persönlichen Streit gezogen. Jedermann hätte von einem irre gewordenen Piloten gesprochen, der seinen Kommandanten tötet - na und? Weltraumfieber, Überbelastung oder Angstpsychosen können schon mal zu solchen Auszuckern führen. Das ist alles schon da gewesen, wie wir wissen." Ich atmete tief durch. „Außerdem rechnete Khal damit, dass ein führerloses Häufchen widerspenstiger Strukturpiloten inmitten des großen Nirgendwo wesentlich schwerer zu einer Neuordnung finden würde als zum Beispiel in einer Pilotenstadt, wo euch jedwede Infrastruktur für einen Neuaufbau zur Verfügung gestanden hätte."
    „Dieses fiese Arschloch", murmelte Sheerdurn. „Ja - ist er." Ich nahm meine verschmutzte Brille ab, putzte sie mit dem im Saum meiner Pilotenjacke eingenähten Statik-Tuch. Meine Augen begannen augenblicklich zu tränen, die farbliche Wahrnehmung spielte mir zusätzlich einen Streich. Sheerdurn war plötzlich grün im Gesicht. Hastig setzte ich die Brille, die mich jederzeit an Auhara erinnerte, wieder auf. „Ich

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