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2317 - Arkons Fall

Titel: 2317 - Arkons Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vollgebäude ausgeführt waren. Die Gesamthöhe eines jeden betrug bei einem oberen Trichterdurchmesser von 335 Metern immerhin noch 160 Meter.
    Die Oberfläche der Plattform war vom so genannten Kristallgarten bedeckt, einem Wald mit einer integrierten Seenlandschaft, in dem in besseren Zeiten zum Vergnügen des Hochadels regelrechte Jagden veranstaltet wurden, wie der Liga-Dienst zu berichten wusste.
    Die Imperatoren hatten es von jeher verstanden, Besuchern den Ruhm und Glanz des Reiches aufzuzeigen.
    Geräuschlos setzte das Beiboot auf. Auf einem der zahlreichen Holos in der kleinen Zentrale war deutlich die Prallfeldkuppel der GOS'TUSSAN zu erkennen. Normalerweise diente sie der Atmosphärenbindung, doch sobald die GOS'TEAUL-TOKAN von dem Kelchraumer abhob, erstellte sie eine eigene Prallfeldglocke. Im Notfall konnte die Parkoberfläche sogar abschnittweise per mechanischen Lift abgesenkt und durch ausfahrbare Schotten abgeriegelt werden.
    Der Thantan nickte Kavalliter und seinem oxtornischen Begleiter knapp zu und ging zur Schleuse voraus. Der Diplomat und der Kommandant der CARDEX folgten ihm.
    Einen Moment lang verspürte Kavalliter einen Anflug von Unsicherheit. War es die richtige Entscheidung gewesen, Abbas Cainne mitzunehmen? Oxtorner waren ... schwierig. Die extreme Umwelt ihrer Heimat prägte ihr Denken stärker, als ein einfacher Terraner das wahrnahm, und hatte gerade in letzter Zeit zu teilweise anarchischen Verhältnissen auf der Extremwelt geführt. Zum Glück hatte nach dem Ende der Loower-Krise, bei der Abbas Cainnes Schwester eine gewisse Rolle zugekommen war, auf Oxtorne ein Umdenken stattgefunden. Die Bewohner der Extremwelt schienen sich langsam wieder an ihre Wurzeln und Traditionen zu erinnern.
    Abbas Cainne hatte stets zu den Oxtornern gehört, die Ordnung und Disziplin dem Ausleben der ungeheuren eigenen Kraft vorzogen, hatte Oxtorne schon früh verlassen und den Weg in die LFT-Flotte gefunden. Seine Leistung war bislang über jeden Zweifel erhaben. Man konnte ihm schließlich nur schwerlich vorwerfen, dass er eher zur schweigsamen Sorte gehörte.
    Der Thantan führte sie zu einem prachtvollen Eingang des Trichterpalasts, bei dem wahrscheinlich echter arkonidischer Marmor verbaut worden war. Thamel Kavalliter wollte gar nicht wissen, wie viele Waffen in diesem Augenblick auf sie gerichtet waren, genauso wenig wie er wissen wollte, wie gründlich sie von den modernsten Ortungsgeräten durchleuchtet wurden. Zweifellos hatte solch eine Überprüfung schon an Bord des Beiboots stattgefunden, und zweifellos würde sie stattfinden, bis die beiden Gesandten der LFT den fliegenden Kristallpalast wieder verlassen hatten. Aber sehr diskret - die Zielobjekte sollten nichts davon bemerken und bemerkten auch nichts davon.
    Selbstverständlich hatte Kavalliter darauf verzichtet, Waffen mitzunehmen.
    Dass er sich von dem oxtornischen Kommandanten der CARDEX begleiten ließ, war eher ein protokollarisch akzeptabler Fingerzeig. Seht her, dieser Umweltangepasste muss sich nicht vor den Naats, der Leibgarde des Erhabenen, fürchten. Tausend der modernsten TARA-Kampfroboter hätten sie begleiten können, sie hätten trotzdem nicht den Hauch einer Chance gehabt, auch nur einen Schritt in eine Richtung zu machen, den sie nicht machen sollten. So harmlos die Umgebung anmutete, so sehr starrte sie in Wirklichkeit vor Waffen, befürchtete Kavalliter.
    Der Weg war nur kurz, ungewöhnlich kurz, wie der Diplomat einen Moment lang dachte. Zwei Biegungen, durch eine Tür, und sie standen in einem modern, aber zweckmäßig eingerichteten Konferenzraum, der nichts von dem Prunk zeigte, den der Diplomat halbwegs erwartet hatte.
    Aber nur halbwegs. Das Verhältnis zwischen Arkon und Terra war kompliziert. Thamel Kavalliter war davon überzeugt, dass Bostich lediglich darauf verzichtet hatte, nach dem Kampf gegen Gon-Orbhon erneut zu versuchen, der LFT Territorium abzuringen oder gar Terra selbst anzugreifen, weil das Kristallimperium zum einen mit internen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und zum anderen eine militärische Auseinandersetzung zu diesem Zeitpunkt ganz einfach wirtschaftlich und logistisch nicht durchführbar war.
    Nach dem Überfall auf die Solare Residenz war es noch verzwickter geworden.
    Bostich mochte zwar machtgierig sein, aber er war kein Wahnsinniger. Er mochte Rhodan zwar übel nehmen, dass er bei dem Angriff auf die Residenz, also im Herzen Terranias, auf LFT-Gebiet, fast das Leben verloren hatte,

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