Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2318 - Der Dunkle Obelisk

Titel: 2318 - Der Dunkle Obelisk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nachdenklich an. Beibel überlegte, wann er mit ihr zum letzten Mal etwas unternommen hatte. Es fiel ihm nicht ein.
    Die Zeit für ein Privatleben war zu knapp; das verlangte der Job von ihm, und deshalb hatten sie sich schließlich auch getrennt.
    Aber hatte er wirklich Jahr für Jahr ihren Geburtstag vergessen? Wahrscheinlich doch. „Ich kenne jemanden an der Universität... er könnte dich untersuchen. Aber wenn du wirklich Urlaub brauchst, Himmel noch mal, dann nimm ihn doch! Genieß ein paar freie Tage!"
    Das sagte sie auch nicht zum ersten Mal. „Du verstehst nicht. Die Zeit ist ein elementarer Faktor. Ich brauche jemanden, der mich heute noch reinwäscht, spätestens morgen. Notfalls mit gefälschten Daten.
    Ich muss meinen Job wieder ausüben, oder Arkon oder Akon reißt sich alles unter den Nagel, woran wir seit Jahren arbeiten."
    Sie fuhr sich mit der Hand durch ihr langes braunes Haar und steckte eine Strähne hinter ihr Ohr. Er hatte das oft bei ihr gesehen, meistens vor einem Streit. „So etwas sagst du seit vier Jahren. Immer bist du der großen Verschwörung auf der Spur. Aber du musst das selbst wissen, du bist schließlich alt genug. Na schön, ich kenne jemanden, der mir noch einen Gefallen schuldig ist. Heute wird es auf keinen Fall mehr klappen, aber ich regle das und versuche, direkt für morgen einen Termin für dich zu vereinbaren. Die Universität von Terrania, Doktor Jozef Walachowitsch. Bestell ihm einen schönen Gruß von mir, dann weiß er Bescheid.
    Aber ... das ist das letzte Mal. Du bist nicht gut für mich und mein Leben, Radek."
    „Hast du einen anderen? Und ..."
    „Ich gebe dir den genauen Termin durch", sagte sie und beendete die Verbindung.
     
    5.
     
    „Licht aus!", sagte Rhodan, und der Servo kam seinem Befehl umgehend nach. Im Schlafzimmer seines Anwesens in der Solaren Residenz wurde es dunkel. Nur die grünen Leuchtziffern einer kleinen Uhr an der Wand verbreiteten einen fahlen Schimmer: 2. Oktober 1344 NGZ, 7:15. „Sieben Uhr fünfzehn", murmelte er.
    Würde je wieder eine Zeit kommen, da er sich vor dem Morgengrauen schlafen legen konnte, um zumindest die auch für einen Aktivatorträger notwendige Ruhepause zu erhalten?
    Irgendwann vielleicht ... wenn die Bedrohung durch die Terminale Kolonne ausgestanden war. Oder wenn er seine endgültige Niederlage eingestehen musste und der große Schlaf kam, aus dem es kein Erwachen gab, außer vielleicht in ES.
    Aber darüber wollte er nicht nachdenken.
    Er war erschöpft, aber zu aufgewühlt, um sofort einzuschlafen. Das war einer jener Augenblicke, die er immer wieder durchlebte, wie alt er auch geworden war.
    Jene seltsame Erfahrung, wenn er noch nicht ganz eingeschlafen, aber auch nicht mehr ganz wach war.
    Ja, er kannte sie gut, diese so unterschiedlichen und doch einander so ähnlichen Gefilde zwischen Traum und Wirklichkeit, in denen man sich gleichzeitig so wohl fühlte, dass man sie nie mehr verlassen wollte, und so unbehaglich, dass man das Einschlafen geradezu herbeisehnte.
    Seit der Konferenz Ende September waren seine Tage mit jeweils über 20 Stunden Arbeit erfüllt gewesen, aber es war nichts passiert. Fawn Suzuke war nicht wieder erschienen, kein Schiff der Terminalen Kolonne war aufgetaucht, Malcolm S.
    Daellian betrieb noch immer theoretische Forschungen über Salkrit...
    Wir leben noch, dachte Rhodan. Was auch immer TRAITOR beabsichtigt, es ist noch nicht geschehen.
    Chaotarchen hatten viel Zeit, ebenso wie Kosmokraten. Aber die würden im Gegensatz zu ihren kosmischen Kontrahenten frühestens in tausend Jahren beim Schauplatz Negasphäre Hangay eingreifen können, da sie sich derzeit etlicher in diesem Ausmaß nie gekannter Angriffe ihrer Gegenspieler im gesamten Multiversum erwehren mussten.
    Wieso wurden die Chaotarchen gerade jetzt so aktiv? Wieso wollten sie ausgerechnet jetzt Hangay in eine Negasphäre verwandeln? Weil diese Galaxis aus einem anderen Universum in die Nähe der Milchstraße verschlagen worden war und damit eine Widernatürlichkeit darstellte, eine Blasphemie, eine Erschütterung des kosmischen Gefüges und damit eine einzigartige Möglichkeit, gegen die Kräfte der Ordnung vorzugehen?
    Wieso ausgerechnet jetzt? Hatte THOREGON ihnen bislang den Weg versperrt? Oder ein noch so schwacher Strangeness-Unterschied? Oder war erst eine durch die erhöhte Hyperimpedanz geschwächte Milchstraße angreifbar genug geworden? Hatten sich die Kosmokraten damit selbst „ins Bein geschossen"? Oder lag

Weitere Kostenlose Bücher