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2318 - Der Dunkle Obelisk

Titel: 2318 - Der Dunkle Obelisk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht mehr viel Zeit. Sie war leise, fast zart, und doch wohnte ihr solch eine Macht inne, dass sie sein gesamtes Denken beherrschte.
    War er endgültig verrückt geworden? Mit der letzten Kraft, die er aufbringen konnte, trat Beibel gegen die Abdeckung. Er musste hier raus! Sah dieser Quacksalber draußen nicht auf den Anzeigen, was mit ihm geschah?
    Warum holten sie ihn nicht raus?
    Das grelle Licht verschmolz mit seinem Denken und erlosch abrupt. Gnädige Dunkelheit umfing ihn.
    Welches Licht?, dachte er. Welche Dunkelheit?
    Es bereitete ihm unsägliche Mühe, die Lider zu bewegen. Ruhe und Frieden füllten ihn aus, doch wenn er die Augen aufschlug, würde er wieder dieses unerträglich helle Licht sehen oder diese abgrundtiefe Dunkelheit, die noch schlimmer war.
    Wie aus weiter Ferne drangen Geräusche zu ihm. Es dauerte eine Weile, bis er sie als Worte erkannte, und noch länger, bis er sie verstand. „Geht es dir gut? Wir haben einen rapiden Energieanstieg im Tomographenfeld angemessen. Das Gerät ist praktisch durchgebrannt. Aber woher er gekommen ist ... wie das geschehen konnte ... Also, momentan sind wir noch ratlos."
    Er öffnete die Augen, und da war weder ein grelles Licht noch Dunkelheit.
    Verschwommen erkannte er Dr.
    Walachowitschs Gesicht.
    Er schüttelte den Kopf. Die Bewegung schien ein Echo in ihm auszulösen, als schwinge etwas in seinem Gehirn mit.
    Etwas, das dort ganz und gar nicht hingehörte.
    Langsam konnte er seine Gedanken wieder ordnen. Was ist passiert? Keine Ahnung ...
    Aber mein Gegengutachten kann ich wohl vergessen...
    Er versuchte, sich zu bewegen, und stellte fest, dass es ihm möglich war.
    Offensichtlich hatte man ihn aus dem Tomographen herausgeholt. Er hob eine Hand an die Schläfen, um sie zu massieren, doch es gelang ihm nicht. Die Anstrengung war zu groß für ihn. Eine nie gekannte Müdigkeit durchdrang ihn; er fühlte sich schlapp und ausgelaugt. Dr. Walachowitschs Gesicht wurde größer, zum einzigen Bestandteil seiner Welt. Er konnte die Poren im Antlitz des Medikers erkennen. „Ich verstehe das nicht. Die Untersuchung ist abgeschlossen, die Auswertung liegt mit vor. Du bist körperlich völlig gesund, wir haben keinen Befund. Aber wie konnte das passieren?
    Du bist plötzlich ..."
    Walachowitsch schrie auf und warf sich zurück. Beibels Welt bestand plötzlich nicht mehr nur aus seinem Gesicht, sondern aus dem Behandlungszimmer. Er spürte, dass er noch auf dem Stuhl saß, doch die Klappe war zurückgefahren worden.
    Natürlich, sonst hätte er sich nicht bewegen können.
    Zu seiner Welt gehörten nun auch wieder der Untersuchungsraum und die Tür, durch die er ihn betreten hatte. Er sah, wie sie aufgestoßen wurde. Gleichzeitig bevölkerte sich seine Welt, bestand nicht mehr nur aus ihm und dem Mediker.
    Große, unförmige Gestalten drangen in sie ein, fuchtelten mit ... Waffen, ja, Waffen herum. „Terranischer Liga-Dienst! Auf den Boden legen! Hände hinter den Kopf!"
    Die Gestalten waren so unförmig, weil sie gepanzerte Kampfanzüge trugen, und die Waffen waren Kombistrahler. Verzweifelt versuchte Beibel zu erkennen, ob sie auf Paralyse-, Desintegrator- oder Impulsstrahlfunktion eingestellt waren. Es gelang ihm nicht. „Langsam! Schön langsam! Ich will eure Hände sehen!"
    Beibel kannte den Satz, hatte ihn auch schon des Öfteren gebrüllt. Er sah die Panik in Walachowitschs Gesicht.
    Vier, sechs, acht Bewaffnete hatten den Raum gestürmt. Beunruhigt stellte Beibel fest, dass vier Kombistrahler auf ihn gerichtet waren.
    Waffen im Anschlag ... das ist kein Scherz.
    Was ist hier los? Sicher nur ein Routineeinsatz. Bleib ruhig, dann wird dir nichts passieren. Er musste über seinen eigenen Gedanken lachen.
    Endlich gelang es ihm, ein Wort über die Lippen zu bringen. „Ich ...", krächzte er. „Ruhe! Du sprichst erst, wenn ich dich etwas frage!"
    Scheiße, dachte Beibel. Der Kommandant ist übernervös!
    Er hielt ihn für einen Anfänger, doch auch Neulinge konnten einem ein Loch in den Leib brennen.
    Ein Bewaffneter trat zu ihm, tastete ihn ab. „Nichts, Oberst Gant!"
    Er trat zurück. Ein Kollege warf ihm den Kombistrahler wieder zu, den er ihm vor der Leibesvisitation gereicht hatte, damit der Verdächtige ihm die Waffe ja nicht entreißen konnte. „Wo ist sie?", fragte der Kommandant.
    Beibel sah nun an den Falten in seinem Gesicht, dass er mindestens hundertzwanzig Jahre alt war. Ganz bestimmt kein Anfänger. Aber warum war er so nervös? „Aufstehen!",

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