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2322 - Die Schläfer von Terra

Titel: 2322 - Die Schläfer von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verbots alkoholische Getränke an, machte ihr Komplimente, gab sich geheimnisvoll und deutete seine diversen Geheimaufträge wie immer nur vorsichtig an, zeigte ihr Holos von sich als wackerem Sportsmann auf der Erde - 1339 hatte er als Kapitän die Goshun Albions zur Meisterschaft in der
     
    3.
     
    Regionalklasse Nord geführt-, erzählte von seiner armen alten, kranken Mutter daheim in Orlando, doch als er dann neben ihr auf der Pritsche saß, geriet er unerklärlicherweise ins Stocken. Sein Arm lag schon auf ihrer Schulter, die Beleuchtung stimmte, die leise Musik, das Duftgemisch aus der Nasszelle, aber mit ihm stimmte etwas nicht. Die übliche Tour, das alte Programm - es funktionierte so nicht. Nicht bei ihr. „Shawnette", druckste er herum, „Shawnette, ich ... muss dir etwas sagen."
    „Ich dir auch", flüsterte sie.
    Er fühlte, wie er beim Klang ihrer Stimme zerfloss und ... Nein! Er wollte es nicht ... so! Nicht wie immer. Sie war etwas Besonderes. Sunday überlegte ernsthaft, unter einem Vorwand zu verschwinden und das Ganze auf die Zeit nach seinem Urlaub zu verschieben, als sie seine Hand nahm und zärtlich darüberstrich. „Ich muss mich bei dir entschuldigen, Sunday", sagte sie leise. „Ich war nicht ... ehrlich zu dir."
    „Wie bitte? Aber ich ..."
    Sie unterbrach ihn, indem sie ihm einen Finger auf den Mund legte. „Ich habe gleich gemerkt, dass du mich beeindrucken wolltest mit deinen Agentengeschichten.
    Aber weil es dir scheinbar so viel bedeutete, habe ich mitgespielt - als Dummchen, das sich von so etwas beeindrucken lässt."
    „Aber ..."
    „Ich wollte das Spiel mitspielen, um zu sehen, wie weit du damit gehen würdest, Sunday. Ja, ich habe dich benutzt, um meine Neugier zu stillen. Doch dann habe ich feststellen müssen, dass du in Wirklichkeit nicht der Dummkopf bist, den ich anfangs in dir sah. So wie ich nicht das kleine Dummchen bin. Keine Frau ist so dumm, Sunday."
    Er senkte beschämt den Blick. Sie hatte ihn also von Anfang an durchschaut, bis auf die Knochen. „Ich war also so eine Art Versuchskaninchen?"
    „Ich kenne diesen Begriff nicht, aber wenn er bedeutet, dass ich dich gewissermaßen >studiert< habe, stimmt er sogar.
    Allerdings habe ich gemerkt, dass ich dich gern habe, Sunday."
    „Haben das deine Studien ergeben?", fragte er bitter.
    „Ich möchte, dass wir Freunde sind, Sunday", sagte sie. „Und auch Freunde bleiben, wenn ..."
    Sie zögerte. Er lachte unsicher und schüttelte den Kopf. „Shawnette, das hört sich glatt an wie ... wie ein Abschied!"
    „Vielleicht ist es ein Abschied", antwortete sie. „Ich weiß es noch nicht."
    „Du sprichst völlig in Rätseln", sagte er. „Du machst mir fast Angst."
    Sie lächelte milde und strich ihm sanft über die Wange. „Das gehört nicht zu meinem Tätig-, keitsprofil. Ich bin ... ich bemühe mich, eine gute Beobachterin zu sein, Sunday", sagte sie dann. „Jemand, der versucht zu verstehen ..."
    Isla Bartolomé Mondra Diamond saß auf dem blanken Felsen, auf dem die 35-MeterSpace-Jet der ROMULUS-Klasse gelandet war, der ihre TLD-Besatzung kurzerhand den Namen SPECHT FINK verliehen hatte - nach der auf Galapagos heimischen Vogelart. Bis dato lebten große Schwärme der Vögel auf den Inseln des Archipels. „Wie ist die Lage?", fragte sie, als einer der Agenten aus dem Fahrzeug kam. Er war ein junger, dunkelhaariger Mann mit attraktiv vorgerecktem Kinn, dunklen, beinahe schwarzen Augen und strichdünnen Lippen, der sich von allen nur Schenko rufen ließ. „Warst du nicht gerade eben noch in der HOPE?", erkundigte er sich verdutzt. „Vor einer halben Stunde haben wir noch ..."
    „Eine halbe Stunde ist eine Menge Zeit, findest du nicht?"
    „,Da hast du wohl Recht", gab er zu und ließ seinen Blick über die Bucht schweifen. „Es ist nur ... Manchmal könnte ich mich in der Idylle hier verlieren, da schrumpfen Tage zu Minuten - gar nicht erst zu reden von einer halben Stunde."
    Sie lachte rau. „Nette Ausrede - und so wahr. Trotzdem ... wie sieht's aus?"
    Vom Kreuzer her erscholl Ziegengemecker. Die ganze sechsköpfige Herde stand dort beisammen. Die Tiere suchten die Nähe der Menschen.
    Manchmal waren sie so anhänglich, dass es in Lästigkeit auszuarten drohte. Rechts am Strand hockten Suzuke und London und sahen angestrengt aneinander vorbei. Von den zutraulichen Riesenschildkröten ließ sich derzeit nur eine blicken, „Charlie" genannt.
    Schenko berichtete: „Der von uns beobachtete alte

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