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2323 - Kinder der Erde

Titel: 2323 - Kinder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Raumluft schnuppern" und als Funker-Ersatz hin und wieder an die Instrumente gelassen werden durfte, wenn Arthur Mann wieder mal krank war oder einfach keine Lust hatte, was nicht selten vorkam. Bob verstand nicht, warum „der Alte", Pavel Nixx, ihn nicht längst zum Teufel gejagt hatte, aber das war dessen Problem, nicht seins. Er war froh, wenn er ihn im Moment in Ruhe ließ. „Janine", sagte er müde. Er schob ihr einen Hocker an dem kleinen Tisch zu, an dem er sich mit seiner Flasche lümmelte. „Setz dich."
    „Das klingt nicht begeistert. Ich kann gleich wieder gehen."
    „Nein", brummte Bob. „Brauchst du nicht."
    Sie war hübsch, mit ihrer frechen schwarzlila Kurzhaarfrisur, dem ovalen Gesicht, den großen Augen und der niedlichen Nase. Ihre Figur war ein Traum, aber erstens wusste sie das nur zu genau, zweitens konnte sie eine eingebildete Zicke sein, und drittens sah er sowieso nur eine Frau. „Du denkst wieder an Mary", stellte sie fest. „Mary ...", seufzte er und lachte humorlos.
    Er deutete mit dem unrasierten Kinn auf die Flasche. Sie nahm sie und trank einen Schluck. „Wie kann man nur dieses süße Zeug saufen!" Sie schüttelte sich. „Bob, hör mal, diesen einen Tag wirst du auch noch überstehen. Bestimmt hat sie sich neue Sachen gekauft, um dich zu überraschen.
    Garantiert zählt sie schon die Stunden, bis sie dich vom Raumhafen abholen kann."
    „So?", fragte er. „Meinst du?"
    „Ja, sicher. Was glaubst du denn? So, wie du von ihr geschwärmt hast ..."
    „Aber du kennst Mary nicht!", unterbrach er sie. „Das war doch alles noch untertrieben. Mary ist das schönste Mädchen von Terrania, und deshalb starren alle Kerle ihr nach, und darum laufen sie ihr auch hinterher, und deshalb ..." Er schüttelte den Kopf wie ein begossener Pudel. Oh, tat das weh! Er wollte nicht daran denken. Er durfte es nicht, sonst verlor er den Verstand. „So wenig Vertrauen hast du zu ihr?", fragte Janine. Sie schlug aufreizend die Beine übereinander. „Oh, Bob, das- ist schlimm. Wie kann eine Beziehung denn funktionieren, wenn der eine dem anderen nicht ...?"
    „Was verstehst du von einer Beziehung?", fragte er schnippisch. „Deine halten doch im Durchschnitt ... zwanzig Minuten, sobald ihr erst mal in der Koje seid, oder?"
    „Zwanzig Minuten reichen für gewöhnlich", fauchte sie. „Chacun à son goût - jeder nach seinem Geschmack. Du weißt natürlich, was wahre Liebe ist."
    „Natürlich!", sagte er. „So wie du und Mary, oder?"
    „So wie Mary und ich."
    „Und deshalb sitzt du hier und besäufst dich."
    Er gab keine Antwort und starrte auf die Flasche.
    Sie hatte ja Recht. Der Fusel machte alles schlimmer. Aber er hatte noch eine Qwarrac'Dorin-Kapsel in der Kabine.
    Seine letzte für diesen Flug, der letzte richtige Trip.
    Janine stand auf, blieb bei ihm stehen und drückte ihm die Hand auf die Schulter. „Stell dir einfach nur vor, wie schön sie ist, Bobby. Denk dran, wie sie auf dich wartet.
    So, wie du immer von ihr redest ... Okay, ich geb's zu, das kann nur richtige Liebe sein."
    Plötzlich wünschte er sich, die Stunden würden dahinfliegen und er sein Mädchen in den Armen halten können. Ganz fest und dann nie mehr loslassen.
    Er hatte wahnsinnige Angst davor, dass irgendetwas dazwischenkommen könnte auf den letzten Lichtjahren; wenn sie vor Sol aus dem Linearraum kamen, ins Heimatsystem einflogen, den wunderschönen blauen Ball der Erde unter sich sahen.
    Robert schauderte. Er hatte es auf seinem Trip gesehen - dunkel, vage, ein böser Schatten im grandiosen Spektrum des unendlichen Kosmos, der ihn erfüllt hatte bis in die Zehenspitzen. Er machte sich etwas vor, wenn er sich einredete, dass der Rest des Flugs ein Kinderspiel wäre. „Wenn ich wieder da bin", flüsterte er, „wird alles besser, Mary. Du wirst sehen, dass ..."
     
    5.
     
    1. November 1344 NGZ Nahe der ehemaligen Plutobahn Perry Rhodan hatte zu schlafen versucht, doch es war misslungen. Wenn man sich durch Herumwälzen im Bett erholen könnte ...
    Dann hatte er über den Interkom mit Mondra gesprochen, über den Nukleus, ARCHETIM, Marc Londons Probleme ... nur nicht übereinander. „Versprich mir, auf dich aufzupassen", sagten sie gerade synchron zueinander. .Dann lachten sie gleichzeitig. „Du rufst an, wenn sich etwas tut?", fragte Rhodan. „Das Gleiche gilt umgekehrt", erwiderte Mondra.
    Dann erlosch die Verbindung, und Rhodan war wieder allein mit seinem Nachtmahr.
    Da war etwas wie eine hässliche,

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