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2323 - Kinder der Erde

Titel: 2323 - Kinder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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struppige Ratte, die an den Gliedern eines Kerkerhäftlings nagte, ein unangenehm bohrendes Gefühl, das ihn nicht losließ.
    Unsinn, redete er sich ein. Das ist nur die Nervosität. Terra darf nicht fallen. Auch heute wird es das nicht tun.
    Und für einen winzigen Moment vergaß er, dass Tragödien sich auch auf viel kleinerer Ebene abspielen konnten...
     
    *
     
    Name: Arthur Anison Mann Alter: 59 Jahre Derzeitiger Aufenthalt: TIMOTHY LEARY Reiseziel: Terra Er liegt in seiner Kabine und glotzt Trivid.
    Die alten Filme vom Kristall. Von seinem Lohn kann er sich das neue Gerät mit den zahllosen Zusatzfunktionen leisten.
    Er weiß genau, dass viele an Bord neidisch sind und gegen ihn hetzen. Es ist ihm scheißegal. Sie zerreißen sich das Maul ja ohnehin ohne Ende über ihn. Sie kümmern ihn nicht, sie können ihn alle. Und der Alte auch. .
    Arthur Anison Mann ist krank. Er hat Schmerzen im Magen und im Kopf. Sie nennen ihn einen Simulanten. Sollen sie doch. Er weiß es besser, und er weiß auch, warum er sich nicht untersuchen lässt und keine Medizin schluckt. Denn sie würde nicht helfen. Er wird's nicht mehr lange machen. Es ist unheilbar, und er ist froh, wenn es endlich vorbei ist.
    Der Ärger. Er hat ihn auf dem Gewissen.
    Der Hass auf diesen schäbigen Kahn hier hat ihn zerfressen. Auf seine Arbeit, die, er tun muss, weil er nichts anderes gelernt hat.
    Als er vor 34 Jahren als Funker auf die LEARY kam, war das noch anders. Klar, er hat die Depressionen schon damals gehabt, aber längst nicht so stark. Er hat geglaubt, dass sie sich legen, wenn er weg von der Venus und im All ist, wo ihn keiner mehr einengt und ihm sagt, wie er zu funktionieren hat. Von wegen! Hier ging's erst richtig los!
    Das Schlimmste war, dass sie ihn nicht wieder gehen ließen. Nixx wusste gleich, was er an ihm hatte, und selbst heute versucht er ihn noch damit zu umgarnen, was für ein Könner er sei. Das weiß er selbst! Und er weiß, dass er längst gefeuert wäre, wäre dem nicht so. Aber sie finden keinen Besseren als ihn, und darum kann er es sich leisten, krankzufeiern, wann und solange er will. Soll der Alte doch die Kleine rannehmen. Es tut ihr gut, der höheren Tochter, dem Hochnäschen, wenn sie arbeiten muss.
    Ob er Angst hat, dass sie ihn eines Tages ersetzen kann? So gut wie er wird sie nie, und solange das so ist, wird Nixx zu ihm gekrochen kommen, wenn es ernst wird.
    Jetzt hat er es ja auch wieder versucht. Es geht auf Sol zu, na und? Haut alle ab!
    Arthur Mann ist wieder krank! Arthur Mann muss sich schonen! Arthur Mann ist nicht euer Hampelmann!
    Eigentlich hat Arthur Mann überhaupt keine Lust mehr.
    Was soll er im Solsystem? Die anderen tun, als sei es ein Feiertag, wenn sie heimkommen. Er will gar nicht daran denken. Sie haben ihre Familie oder ihre Freunde. Er hat niemand und ist froh darüber.
    Von ihm aus könnte die LEARY explodieren. Wenn's nach ihm ginge, hätte sie auch mit den zwei anderen Wracks im Hypersturm zum Teufel gehen können.
    Dann wäre es endlich vorbei.
    Und die alten Kristalle kann er sich auch bald nicht mehr ansehen. Es ist alles zum Kotzen. Besser, es wäre einfach aus.
    Was ist das? Kann ich plötzlich zaubern?
    Warum zum Teufel geben sie Alarm?
    Oh nein, Freunde, damit kommt ihr bei mir auch nicht durch.
    Jenseits des Schirms Robert Wilson schoss der Alarm wie ein feuriger Blitz ins Gehirn. Er stand vor dem Zentraleschott, war gerannt und von einem Transportband auf das andere gesprungen, eine rasende Achterbahnfahrt in seinem Kopf. Er musste bei Sinnen bleiben. Er wusste nicht, was Nixx von ihm wollte: Sie waren aus dem Linearraum gekommen, und plötzlich herrschte Alarm! Das war ungewöhnlich.
    Er musste sich zusammenreißen, aber er hatte keine Ahnung, ob er das schaffte. Er war voll auf dem Trip, den er sich in seiner Kabine eingeschmissen hatte, um die Gedanken an Mary zu vertreiben. Aber es war nicht so geworden, wie er gehofft hatte. Es war,.. die Hölle.
    Er verfluchte sich dafür. Er war kein Anfänger, er hätte es wissen müssen. Hing man schon tief in seinen Depris, konnte es nur böse enden. Die Droge brachte nicht die Erlösung, sondern das Fegefeuer. „Oh, Mann!", stöhnte Bob, lehnte sich gegen die Wand und erbrach sich. Dann versuchte er ruhig zu atmen, trotz des sauren, ekelhaften Gefühls in der Kehle.
    Die Bilder von Mary waren in seinem Kopf explodiert, mit einer Wucht, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünschte.
    Mary war da. groß wie das Universum und in

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