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2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zu, über der die Holo-Transparente der Protestierenden schwebten. Unter den Bäumen, zwischen den Reihen und Kreisen der gestutzten Büsche und beim überdachten Gleiterstandplatz gab es genügend Deckungsmöglichkeiten. Als Mafron die Geschwindigkeit verringerte und sich umwandte, nahm er aus dem Augenwinkel wieder den fliegenden Schatten wahr. Er spürte tief in seinem Inneren, dass es die Fremden waren und dass sie ihn im Visier hatten.
    Er riss das Steuer herum und trat auf die Bremsleiste. Der Gleiter schwebte auf die Demonstranten zu und kam in den flirrenden Schatten einiger Holos. Ihm blieben nur wenige Sekunden, in denen er gewisse Handlungsfreiheit hatte.
    Sein Blick suchte Tevomor mit der halblangen rußschwarzen Haarflut, der zwischen einigen Gruppen stand und die meisten Männer in seiner Umgebung um einen Kopf überragte. Die Protestierenden rannten auseinander, als der Gleiter hielt und Mafron heraussprang.
    Mit drei Sätzen war er bei Tevomor und rief unterdrückt: „Es geht ums Blaue System, Tevomor! Hier! Nimm! Bring dieses Paket zu Brean Amruu im Valroor-Hafen. Unbedingt! Bei deinem Leben!"
    „Wie komme ich dazu ... Wer bist du? Ich nehme keine Befehle ..."
    Tevomor hielt trotzdem das Paket fest, das ihm Mafron in die Hand legte. Die Tasche wäre sonst in den Kies gefallen. „Ich bin Rat tan Porgenia. Amruu wird dir eine fantastische Belohnung geben." Er merkte nicht, dass er keuchte und die Worte hervorsprudelte. „Keine Fragen! Tu, was ich sage. Ich muss weg ... Die einzige Waffe gegen die Terminale Kol..."
    Mafron ignorierte die Verblüffung im schmalen Gesicht des Soziologen und rannte entlang einer blühenden Hecke zum Gleiterstandplatz. Noch während er geduckt in der Deckung der sattgrünen Pflanzen blieb, entschied er sich für die nächstliegende Flucht-Option. Der Ratspalast mit Hunderten Verstecken und dem Transmitter.
    Das Gelände um das Bauwerk war verlassen, die Sicherheitsabteilung hatte die Wachroboter zurückgezogen. Mafron fingerte aus der Hüfttasche seiner Hose die Fernbedienung für das Noteinstiegsystem und dachte flüchtig an seine Möglichkeit, den Palast in die Luft zu jagen.
    Er rannte in den Säulengang hinein. Die dicken runden Säulen warfen schwarze Schatten an die Wand und verwandelten die Ornamente in einen optischen Irrgarten. Irgendwo dort vorn, vor der Rampe, öffnete sich jetzt inmitten der uralten Mosaikbilder eine schmale Öffnung, die ins Innere und zum Mikrolift führte. Mafron rannte durch das Muster aus Sonnenstrahlen und Schatten und erfasste im Blickwinkel links voraus eine Bewegung.
    Zwischen den Säulen schwebte in Augenhöhe ein kugelförmiger Schatten in den Säulengang hinein und verharrte in der Luft, zehn oder fünfzehn Meter vor Mafron.
    Mafron versuchte anzuhalten, als er die Erscheinung wahrnahm. Er griff nach seiner Waffe und zog sie halb aus dem Achselholster. Was er sah, musste eine Halluzination sein. Die Entfernung zwischen ihm und einem Wesen, das wie ein miniaturisierter Haluter aussah, verringerte sich. Gut handgroß! Ungefähr zwanzig Zentimeter klein. Ein Haluter?
    Das Wesen riss den Rachen auf und stieß ein brüllendes Gelächter aus. Mafron zweifelte an seinem Verstand und schwang trotzdem den Arm mit der Waffe herum, als er den Kombistrahler des Mini-Haluters sah, der auf ihn gerichtet war. Gleichzeitig hob er den linken Arm, um seine Brust und sein Gesicht zu schützen.
    Warum war das Wesen nicht unsichtbar geblieben?
    Die Erscheinung eines miniaturisierten Haluters überstieg Mafrons Vorstellungsvermögen. Aber dieses Wesen war real, ebenso wirklich wie das Gelächter und dessen Echo im Säulengang.
    Der Rest des intakten Bewusstseins, der Forman tan Porgenia geblieben war, gab die Antwort. Die Übergabe des zweiten Gerätes an Tevomor war die klügste Entscheidung im Kampf gegen die „Kolonne". Der Mini-Haluter, eine jener Bestien, von denen die anderen Akonen abgeschlachtet worden waren, genoss den Triumph. Thatos Mafron existierte jetzt nicht mehr. Tan Porgenia sollte sich selbst beim Sterben zusehen. Die Jagd war zu Ende.
    Beide Schüsse peitschten gleichzeitig auf.
    Forman wurde geblendet.
    Bevor er starb, in der nicht messbaren Zeitspanne, merkte er, dass der Signalgeber und dessen Energiepack vor der Knochenplatte seines Oberkörpers detonierten. Das war sein Triumph, aber der erlösende Impuls erreichte das Gehirn nicht mehr. Mit zerfetztem Oberkörper und von Flammen umlodert stürzte Forman tan Porgenia zurück

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