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2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inferno etwas. Ein Teil der Blitze und der Glutbälle wurde von einer Rundung reflektiert. Der Eindruck war so schwach, dass jeder, der nicht gezielt danach suchte, nichts gefunden hätte. Erst die Einzelbildwiedergabe ließ Mafron etwas erkennen. Gerade so viel, dass er sicher sein konnte.
    Alles deutete auf einen ovalen Flugkörper von ungefähr sieben Metern Länge hin.
    Vom Kern dieser schattenhaften Spiegelung aus wurden einige Energieblasen durch die Luft gewirbelt.
    Sie hatten einen Durchmesser von etwa einem halben Meter und entfernten sich, durch die Wucht der Explosionen getrieben, aus der Bildmitte und verschwanden spurlos, nachdem sie auf elf Einzelbildern zu sehen gewesen waren.
    Mafron hatte genug gesehen. Er schaltete seine Geräte ab und öffnete ein Wandfach im Vorratsschrank. Es gelang ihm, einen Becher starker Carama mit verschiedenen Zusätzen herzustellen. Nun wusste er es genau: Ab jetzt lebte er auf Abruf. Seit mehr als einem Tag wurde er von solch fliegenden Objekten gejagt. In seiner eigenen Stadt!
    Solange ich noch Zeit habe, muss ich den zweiten Funkauslöser und die Liste loswerden, schwor er sich, während er an dem heißen Getränk nippte.
    Wahrscheinlich mit einem Dutzend Gleiterwechseln.
    Nicht dass es wirklich wichtig gewesen wäre: Ein deutlicher Anflug von Trauer füllte Mafrons Empfindungen, als er an die Historische Säule und die letzten fehlenden Beiträge dachte. Er hasste es, unerledigte Arbeiten zurückzulassen.
    Nun: schade. Vorbei.
    Vergiss es, Forman. „Also: zurück nach Valroor."
    Valroor war die letzte Alternative. Aber er durfte keine Option verloren geben. Er rief einige Privat-Geheimkodes aus seinem Gedächtnis ab und riskierte einen Anruf bei einem Cajün, der in der Nähe seines Verstecks arbeitete. Nichts.
    Niemand antwortete.
    Der Nächste, ein Ma-Yidari, ein Wissenschaftler, der dem Regierenden Rat zugearbeitet hatte. Wieder kein Erfolg.
    Dann der Takhan Nitairos, Admiral der auf Drorah stationierten Raumflotte. Die Geheimnummer im Energiekommando-Netz war gelöscht worden. Den Misserfolg hatte Mafron fast erwartet. „Sie sind entweder geflüchtet, was ich nicht glaube, oder sie sind tot. Wie die anderen."
    Er schaltete ab. Eigentlich könnte er das Funkgerät wegwerfen. Die Invasoren töteten rücksichtslos, ohne dass jene Männer die Terminale Kolonne provoziert hatten. Thatos Mafron entschloss sich, die stark risikobehaftete Fahrt zu wagen. Er legte den Signalgeber an und schaltete ihn auf Standby. Mit wenigen Griffen stellte er die Ordnung im Unterschlupf wieder her, kontrollierte seine Ausrüstung und den Ladezustand des Kombistrahlers und öffnete die Luke. Niemand sah ihm zu; die fliegenden Schattenovale schienen ihn nicht entdeckt zu haben.
     
    *
     
    Mafron wählte im Verkehr des späten Morgens jene Gleiterpisten-Verbindungen, auf denen die meisten Einwohner unterwegs waren. Er schwebte unauffällig, wie er meinte, zwischen Hunderten ähnlicher Maschinen in die Richtung des Stadtkerns. Er verließ den Hauptverkehrsstrom nur, wenn es unabdingbar war. So gut es unter diesen Umständen möglich war, suchte er den Himmel nach Verfolgern ab.
    Sein Unterbewusstsein spielte ihm einige Male erschreckende Streiche. Aber er vertraute seinem Gespür; rund sieben Jahrzehnte im Geheimdienst halfen ihm, klare Unterschiede zu treffen. Die Schatten-Erscheinungen, Fehlstellen in der normaloptischen Umgebung, blieben harmlos und stellen sich als einfache Reflexe oder leichte Veränderungen durch die flach einfallenden Strahlen Akons heraus.
    Ein ausgedehnter Wald, ein Park im Morgennebel, der nächste Tunnel unter einem Stadtviertel. Zurück auf die Hauptpiste. Sie führte in weitem Bogen am Fuß des Palast-Hügels vorbei nach Osten.
    Sonnenlicht verwandelte die nächtige Kuppel in ein flammenförmiges, gedrungenes Fanal. Auch der Dunkle Obelisk ragte im kühlen Morgenlicht in die Höhe. Enttäuschung, Trauer, Wut und Rachedurst vermengten sich in den Gedanken des Hohen Rates, als er an den Glanz und die Macht der Räteversammlung dachte.
    Etwas warnte Thatos Mafron; als er sich suchend umwandte, durchquerte ein winziges, halb durchsichtiges Objekt die Sonne, so als sei ein großer Vogel schnell vor der gleißenden Scheibe vorbeigeflogen. Der Sekundenbruchteil genügte, um Mafron reagieren zu lassen.
    Er wählte den einzigen Ausweg, der ihm an dieser Stelle und in diesem Augenblick blieb.
    Er bog bei der letzten Gelegenheit ab und steuerte den Gleiter auf die Stelle

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