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2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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muss? Wir sind auf der Flucht vor einem unheimlichen Feind, von dem wir nicht einmal wissen, wie er aussieht. Was wird aus uns, Yonan? Was wird aus den Kindern? Wenn die Liga zerbricht - welche Zukunft bleibt ihnen?"
    Er zog sie an sich und flüsterte ihr Worte ins Ohr, die sie trösten sollten. „Ganz gleich, was kommt, wir halten zusammen. Und das kann uns keiner nehmen." Er sprach von Liebe und Stärke, Vertrauen und Hoffnung.
    Eine Antwort konnte er ihr nicht geben.
    Viele Menschen waren orientierungslos. Nicht jeder hatte einen so tragischen Hintergrund wie Tonia Graeber, die der Aufbruch ins Unbekannte doppelt schwer traf. Doch es gab andere, traurige Fälle; Millionen von Namen und Schicksalen. Menschen, deren Angehörige gerade auf anderen Welten geweilt hatten, wurden auseinander gebracht, Familien zerrissen, von denen niemand wusste, ob sie je wieder zusammenkommen würden. Die Angst ging überall um.
    Es spielten sich Tragödien ab, und das Schlimmste war die Ungewissheit vor dem, was kommen würde.
    Denn darüber musste Schweigen herrschen. Diejenigen, die vielleicht hätten trösten können, durften es nicht. Die Ohren des Feindes, so schien es, waren überall.
     
    4.
     
    1. November 1344 NGZ
    Kristallimperium / Thantur-Lok
     
    Seit dem 10. Oktober 1344 NGZ hielt sich Imperator Bostich I. mit seiner Thronflotte ARK'IMPERION im Voga-System mit Zalit als viertem Planeten auf, in Begleitung von Ka'Marentis Aktakul. Seither sammelten sich dort die schlagkräftigsten Verbände, insbesondere die Elite-Geschwader aus dem Arkon-System, die sukzessive den Weg Richtung Zalit gefunden hatten.
    Zahlenmäßig starke Flotten aus den umliegenden Sektoren dagegen sammelten sich an anderer Stelle, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen.
    Aktakul betrat die Privaträume des Herrschers ohne Reich. Dort waren sie unter sich, niemand brauchte sich zu verstellen und Hoffnung zu heucheln. „Hier ist die Aufstellung, Gaumarol. Aber ich fürchte, es wird nicht reichen."
    Der Imperator zerbiss einen Fluch zwischen den Zähnen. „Verjagt von einem Obelisken, gehetzt von einer Horde Eidechsen und struppigen Vögeln", sagte er bitter. „Keine 500 Raumschiffe halten mich vom Herzen Arkons fern. Das ist lachhaft, Aktakul."
    „Nicht auszudenken, wenn die Terminale Kolonne lernt, unsere Ressourcen zu benutzen und gegen uns zu verwenden. Das Forschungszentrum ...", Aktakul lachte verzweifelt auf, „... nein, das wird ihnen am wenigsten Nutzen bringen. Sie sind uns um so vieles überlegen."
    Bostich fegte einen Kristallpokal von dem Beistelltisch neben seinem Stuhl. „Vergiss jeden entsprechenden Gedanken, alter Freund! So zu denken heißt, die Niederlage einzugestehen. Diese Fremden mögen uns mit ein, zwei Waffensystemen und der Tarntechnologie voraus sein und offensichtlich auch im Umgang mit dem erhöhten Hyperphysikalischen Widerstand, aber das ist nichts, was wir nicht wieder in den Griff bekommen könnten. Arkon hat Schlimmeres überstanden!"
    Er seufzte und aktivierte die Holoprojektion des Datenwürfels, den ihm sein Chefwissenschaftler gereicht hatte. „Dann lass uns einmal sehen, was wir hier haben ..."
    Die Bilanz war erschütternd: 500 GWALON-Ultraschlachtschiffe, 1000 Superschlachtschiffe, 5000 Schlachtschiffe, 10.000 Schlachtkreuzer und 3500 Schwere Kreuzer - insgesamt also gerade einmal 20.000 Raumer. „Das ist noch nicht alles", sagte Aktakul. „Ruf die Shallowain-Datei auf."
    „Was soll er schon berichten? Arkon wird endgültig verloren sein.
    Glaubst du etwa, ein Kralasene könne siegen, wo einem Imperator dies versagt blieb?"
    Bostich nahm die Nachricht zur Kenntnis, nicht mehr. Er hatte gewusst, was kommen würde. Arkon verloren, unter der Kontrolle der Terminalen Kolonne TRAITOR. „Wir werden uns alles zurückholen, und wenn ich dabei alles verliere."
    Aktakul erwiderte nichts, denn was hätte er schon sagen können?
    Dass bereits alles verloren war? Nein.
    Denn das entsprach nicht ganz der Wahrheit, wenngleich es nicht besonders weit davon entfernt war, besah man sich die gegenwärtigen Machtverhältnisse.
    Bostich hatte alles in seiner Macht Stehende getan, um sich so gut wie irgend möglich vorzubereiten. Die wichtigsten Ressourcen des Arkon-Systems hatte er im Vorfeld in Sicherheit befohlen. Seine mächtigsten Flottenverbände standen an geheimen Orten im und knapp außerhalb des Kugelsternhaufens Thantur-Lok sowie in dem benachbarten Kugelsternhaufen Cerkol und in der Daschkon-Sternwolke.

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