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2326 - Galaktische Dämmerung

Titel: 2326 - Galaktische Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Monate nicht einfach ungeschehen machen. Er konnte nur einen Schritt vor den anderen setzen und das tun, wozu Perry Rhodan ihn ausgeschickt hatte.
    Der Kampf gegen die Kolonne war harte Arbeit.
    Schritt für Schritt, langsame, vorsichtige Kleinstarbeit.
    Das war es, was Bull so hasste!
     
    *
     
    Wega!
    Bull kannte diesen riesigen heißen Stern seit mehr als dreitausend Jahren, und noch immer war es ein besonderes Erlebnis, ins System der 42 Planeten einzufliegen; die vielen Orterreflexe der Welten und Monde aufblinken zu sehen; die Majestät dieses Gestirns zu spüren. Selbst jetzt ergriff ihn kurz dieser Bann - und vergrößerte seinen Zorn. Denn alles dies sollte verloren sein?
    Auf dem ersten und innersten Planeten Maldonado endete die LINIE EINS - die Transmitterverbindung zwischen dem Wega- und dem durch die Blockade der Traitanks abgeschnittenen Solsystem. Bull rief sich schnell die wichtigsten Daten ins Gedächtnis: MALDONADO-Bahnhof war 730 Kilometer vom Nordpol entfernt und mittels Dutzender kleiner Fracht- und Personentransmitter vom Käfigtyp mit den Wega-Planeten Pigell, Ferrol und Rofus vernetzt.
    Reginald Bull war jedoch nicht gekommen, um die militärischen Sicherungssysteme für Ferrol oder Maldonado weiter auszubauen. „Thort Kelesh wird nicht begeistert sein", sagte Pragesh, während die LEIF ERIKSSON II auf den achten Planeten, Ferrol, zuflog und sich identifizierte. „Vielleicht wäre es besser gewesen, ihn ... nun, etwas vorzuwarnen."
    Bull schüttelte den Kopf. „Du weißt, dass das nicht möglich war, Ranjif. Perry hätte es sonst sicher getan. Jeder Spruch kann abgehört werden und jeder Transmittertransport scheitern. Die Gefahr, dass die Kolonne gewarnt gewesen wäre, wäre zu groß gewesen."
    „Also müssen wir in den sauren Apfel beißen."
    „Wir?" Bull lachte rau. „Ich, mein Lieber. Und natürlich der Thort."
    Was er ihm zu sagen hatte, hob er sich lieber für später auf - wenn alle dringenderen Befehle erteilt und das getan worden war, was getan werden musste - und zwar von ihm.
    Er war hier, um auch für das Wegasystem die Operation Bermuda einzuleiten, und das begann mit dem Abzug sämtlicher Einheiten der LFT unter seiner Aufsicht.
    Die LEIF ERIKSSON II schwenkte in eine weite Umlaufbahn um Ferrol ein. Reginald Bull nahm auf der Flottenwelle Kontakt mit den Kommandeuren der terranischen Einheiten auf und gab seine Anweisungen. Er wusste, dass der Thort es als zusätzlichen Affront ansehen würde, dass er nicht vorher mit ihm sprach, aber die Zeit für Höflichkeiten blieb ihm nicht.
    Es dauerte nicht lange, bis die Flotte abflugbereit war, und noch einmal zehn Minuten, bis die ersten Verbände Fahrt aufnahmen. Ohne ein Wort des Abschieds verließen sie ihre Positionen, beschleunigten und gingen in den Linearraum. Dann die nächsten. Der Abschied vollzog sich still und unspektakulär. Das Wegasystem wurde der militärischen Stärke der Liga entblößt, zurück blieb nur die eigene Heimatflotte.
    Doch Bull wusste, dass selbst die zehnfache Raumschiffsstärke gegen ein einziges Kolonnen-Geschwader keine Chance gehabt hätte.
    Die terranischen Einheiten verschwanden im Linearraum und würden an genau definierten Orten wieder herauskommen. Und so paradox es im ersten Moment aussehen mochte - damit taten sie mehr für die Sicherheit des Systems als durch ihre Anwesenheit.
    Die letzten Verbände waren allerdings noch nicht verschwunden, als Thort Kelesh sich meldete. Das heißt, er ließ sein Kommen ankündigen.
    Eine viertel Stunde später materialisierte er auf der LEIF ERIKSSON II und kam ohne Umweg in die Zentrale.
     
    *
     
    Der Thort war das auf Lebenszeit gewählte Oberhaupt aller Ferronen, die sich auf dem achten Planeten als Nachkommen der alten Lemurer parallel zu den Terranern entwickelt hatten - Nachbarn im Kosmos mit gleicher Abstammung, aber anderer Geschichte und anderem Aussehen.
    Die Ferronen waren im Schnitt 1,60 Meter groß, wirkten untersetzt, aber muskulös und breit gebaut. Ihre blassblaue Haut konnte sich bei Aufregung dunkelblau verfärben - und die Haut des derzeitigen Thorts, Kelesh, war sehr dunkel, als er Reginald Bull gegenüberstand, umringt von einer Hand voll Höflingen. „Ich protestiere auf das Schärfste!", begann Kelesh ohne Begrüßung. „Ihr habt eure Flotte aus unserem System abgezogen! Ihr gebt Ferrol schutzlos der Übernahme durch die Terminale Kolonne TRAITOR preis!
    Das ist ein ungeheuerlicher Verrat!"
    „Bitte, beruhige dich!"

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