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2328 - Mission der Sol

Titel: 2328 - Mission der Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fremden sich nicht damit aufhalten würden, die Station zu untersuchen.
    In wenigen Minuten würde sie zu existieren aufhören. „Das genügt!", rief ich. „Raus hier, sofort! Wir verschwinden!"
    Ich hatte mit Widerstand gerechnet.
    Blo Rakane, war ich mir sicher, würde sich nur mit vorgehaltener Waffe dazu bringen lassen, die Station zu verlassen. Es sollte mir recht sein. Mit dem Haluter würde ich fertig. Dao war nicht die Einzige, die in Wut explodieren konnte.
    Es kam anders. Eine Gewalt stellte sich mir in den Weg, der ich nichts entgegenzusetzen hatte. Dao. „Ich denke nicht im Traum daran", sagte sie nur.
     
    *
     
    Es war zu viel. „Bist du verrückt geworden?", schrie ich Dao an. „Diese Diskusraumer greifen uns an und wir sind keineswegs sicher, dass sie uns nicht überlegen sind. Wenn wir jetzt nicht zusehen, dass wir. in eine Space-Jet kommen, ist es aus mit uns. Sie werden uns wie eine Tontaube abknallen!"
    „Sollten wir eine Jet benutzen. Aber das werden wir nicht."
    Ich ging zu Dao, wollte ihre Hand packen und Verstand in sie hineinschütteln. Sie zog sie weg. „Dao, ich verstehe dich ..." Eine glatte Lüge. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was in ihr vorging. Ich spürte nur ihre Entschlossenheit - ihre verbohrte, lebensmüde Entschlossenheit. „Diese Station ist von unermesslichen! Wert für uns. Sie ist das Produkt einer völlig fremdartigen Technologie. Aber die Hoffnung, dass sie dem Angriff eines ganzen Verbands ..."
    Dao legte mir eine Hand auf den Mund. Wortlos. Dann nahm sie meine Hand und zeigte mit ihr auf den Platz, an dem die Spezialisten ihre Ausrüstung abgeladen hatten. Es war ein ungeordneter Haufen von Containern, die meisten von ihnen noch unberührt. „Das da ist unser Fluchtweg", sagte Dao. Und fuhr, als Blo und ich sie nur entgeistert anblickten, fort: „In den Containern befindet sich ein portabler Transmitter. Du, Tek, setzt ihn mit mir zusammen. Blo quetscht in der Zwischenzeit alles, was er kann, aus den Speichern der Station heraus. Und wenn diese Diskusraumer angreifen, springen wir auf die SOL." Sie bedachte Blo und mich mit einem Raubtiergrinsen. „Ganz einfach, oder?"
    Ja, ganz einfach. Ein einfacher, schneller Tod.
    Was, wenn die Diskusraumer in einem schnellen Vorstoß die Station vernichteten? Die Ortungsdaten der Karaponiden legten nahe, dass sie zur Absoluten Bewegung fähig waren. Sie hätten uns zu Plasma zerstrahlt, lange bevor wir den Transmitter montiert hatten.
    Oder was, wenn der Transmitter defekt oder unvollständig war? Und selbst wenn er einwandfrei funktionierte ... unsere Chancen waren bescheiden. Dao und ich hatten erst vor kurzem den Befehl gegeben, den schiffsinternen Transmitterverkehr auf der SOL auszusetzen. Die Ausfallrate war innerhalb weniger Tage von null auf knapp zehn Prozent gestiegen.
    Jeder zehnte Transmittersprung war misslungen. Ein unverantwortlich hoher Wert.
    Setzte man die Kurve in Gedanken fort, musste die Ausfallrate zwischenzeitlich irgendwo zwischen 1:3 und 1:2 liegen. Eher bei 1:2. Eine Art russisches Roulette. Und ein schlechteres dazu. Ich weiß, wovon ich spreche. Ich bin der Mann, der vor langer Zeit, in seinen Agentenjahren, den Akonen der Condos Vasac das russische Roulette beigebracht hatte, mit einem antiken Trommelrevolver aus meiner umfangreichen Waffensammlung. Die Akonen hatten sofort angebissen, und eine Zeit lang hatte ihr Drang dazu, sich gegenseitig ihre Furchtlosigkeit zu beweisen, zu einer größeren Schwächung der Verbrecherorganisation geführt als alle Anstrengungen der USO zusammen. 1:6 war eine lausige Chance, aber besser als nichts. 1:2 war glatter Selbstmord.
    Es gab nur eine Antwort auf Daos Vorschlag. „Ich bin dabei!", riefen Blo und ich gleichzeitig.
    Das hier, diese fremde Station, war der erste konkrete, wasserdichte Hinweis auf eine entstehende Negasphäre.
    Mehr noch: Die Botschaft Virthug" Vi - als machte deutlich, dass wir mit unseren Befürchtungen nicht allein standen, auch wenn wir bislang nicht einmal im Ansatz ahnten, wer unsere potenziellen Verbündeten sein könnten - falls es sie noch gab. Doch das würde sich bald ändern: Mit der SOL, ihren Spezialisten und SENECA im Rücken würden wir den Geheimnissen dieser Station auf den Grund gehen - wenn wir nur die nötige Zeit bekämen.
    Wegen einer Spur wie dieser hatten wir den zwei Millionen Lichtjahre durchmessenden Abgrund, der die Milchstraße von Hangay trennte, überbrückt, waren monatelang durch Hangay gekreuzt,

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